Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Ordnung durch das Apostolische Ansehen in der newgepflantzeten Kirchen angestellet würde. Zu diesem Werck seynd verordnet die zween vornehme Apostel Petrus vnnd Johannes. Dann es lässet sich ansehen / alsConfer Act. 19, 6. wann es eine sonderbare Hoheit allein den hohen Aposteln zustehendt gewesen sey / jemand die Hände aufflegen zu entfangen den heyligen Geist vnnd die Wunder Gaben / damit insonders die gezieret waren / die den Gemeinen vorgestanden. Diesem sey wie jhm wolle / so sihet man doch hie offenbarlich / wie der Geist Gottes in Erbawung der Kirchen / dieses durch einen / ein anders durch einen andern außrichtet. Philippus muste Christo eine Gemeine in Samaria pflantzen / Petrus vnnd Johannes musten dieselbe stärcken / vund die Wundergaben deß heyligen Geistes zu jhr bringen. Paulus pflantzet / Apollo begeusset / GOTT aber ists / der das Gedeyen gibet. Also erfährt man noch / daß einer sonderbarlich Glück hat die Vnwissende zu vnterweisen / ein ander dieselbe die bereyts gegründet seyn / zur Andacht vnd gutem Vorsatz zu bewegen. Der eine ist kräfftig im straffen / der ander ist kräfftig im trösten. Also ists deß heyligen Geistes Lust / durch mancherley Werckzeug mancherley zu würcken. Darumb auch ein jeglicher sich soll begnügen lassen / mit dem daß der H. Geist darreychet. Es lassen sich auch an den Aposteln hie in dieser Abfertigung zwo Tugenden deß heyligen Geistes mercken / die wol in acht zu nehmen seyn: Vnd zwar zu erst ein Fleiß vnd Eyfer Christi Ehre zu befördern. Sie sorgen nicht allein für die Glaubige die zu Jerusalem waren / sondern auch für die Gemeine die draussen bey den Frembden gepflantzet war / vnd helffen darzu / daß die Erkäntnuß Christi je mehr vnnd mehr offenbahret werde. Die deß heyligen Geistes Jünger seyn / bleiben nicht faule / sondern seynd Mitarbeyter deß Geistes / vnnd helffen deß Geistes Werck befördern. Was der HERR zu Petro gesaget: Wenn du dermal einsLuc. 22, 32. Ordnung durch das Apostolische Ansehen in der newgepflantzeten Kirchen angestellet würde. Zu diesem Werck seynd verordnet die zween vornehme Apostel Petrus vnnd Johannes. Dann es lässet sich ansehen / alsCõfer Act. 19, 6. wann es eine sonderbare Hoheit allein den hohen Aposteln zustehendt gewesen sey / jemand die Hände aufflegen zu entfangen den heyligen Geist vnnd die Wunder Gaben / damit insonders die gezieret waren / die den Gemeinen vorgestanden. Diesem sey wie jhm wolle / so sihet man doch hie offenbarlich / wie der Geist Gottes in Erbawung der Kirchen / dieses durch einen / ein anders durch einen andern außrichtet. Philippus muste Christo eine Gemeine in Samaria pflantzen / Petrus vnnd Johannes musten dieselbe stärcken / vund die Wundergaben deß heyligen Geistes zu jhr bringen. Paulus pflantzet / Apollo begeusset / GOTT aber ists / der das Gedeyen gibet. Also erfährt man noch / daß einer sonderbarlich Glück hat die Vnwissende zu vnterweisen / ein ander dieselbe die bereyts gegründet seyn / zur Andacht vnd gutem Vorsatz zu bewegen. Der eine ist kräfftig im straffen / der ander ist kräfftig im trösten. Also ists deß heyligen Geistes Lust / durch mancherley Werckzeug mancherley zu würcken. Darumb auch ein jeglicher sich soll begnügen lassen / mit dem daß der H. Geist darreychet. Es lassen sich auch an den Aposteln hie in dieser Abfertigung zwo Tugenden deß heyligen Geistes mercken / die wol in acht zu nehmen seyn: Vnd zwar zu erst ein Fleiß vnd Eyfer Christi Ehre zu befördern. Sie sorgen nicht allein für die Glaubige die zu Jerusalem waren / sondern auch für die Gemeine die draussen bey den Frembden gepflantzet war / vnd helffen darzu / daß die Erkäntnuß Christi je mehr vnnd mehr offenbahret werde. Die deß heyligen Geistes Jünger seyn / bleiben nicht faule / sondern seynd Mitarbeyter deß Geistes / vnnd helffen deß Geistes Werck befördern. Was der HERR zu Petro gesaget: Wenn du dermal einsLuc. 22, 32. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0877" n="857"/> Ordnung durch das Apostolische Ansehen in der newgepflantzeten Kirchen angestellet würde.</p> <p>Zu diesem Werck seynd verordnet die zween vornehme Apostel Petrus vnnd Johannes. Dann es lässet sich ansehen / als<note place="right">Cõfer Act. 19, 6.</note> wann es eine sonderbare Hoheit allein den hohen Aposteln zustehendt gewesen sey / jemand die Hände aufflegen zu entfangen den heyligen Geist vnnd die Wunder Gaben / damit insonders die gezieret waren / die den Gemeinen vorgestanden. Diesem sey wie jhm wolle / so sihet man doch hie offenbarlich / wie der Geist Gottes in Erbawung der Kirchen / dieses durch einen / ein anders durch einen andern außrichtet. Philippus muste Christo eine Gemeine in Samaria pflantzen / Petrus vnnd Johannes musten dieselbe stärcken / vund die Wundergaben deß heyligen Geistes zu jhr bringen. Paulus pflantzet / Apollo begeusset / GOTT aber ists / der das Gedeyen gibet. Also erfährt man noch / daß einer sonderbarlich Glück hat die Vnwissende zu vnterweisen / ein ander dieselbe die bereyts gegründet seyn / zur Andacht vnd gutem Vorsatz zu bewegen. Der eine ist kräfftig im straffen / der ander ist kräfftig im trösten. Also ists deß heyligen Geistes Lust / durch mancherley Werckzeug mancherley zu würcken. Darumb auch ein jeglicher sich soll begnügen lassen / mit dem daß der H. Geist darreychet.</p> <p>Es lassen sich auch an den Aposteln hie in dieser Abfertigung zwo Tugenden deß heyligen Geistes mercken / die wol in acht zu nehmen seyn: Vnd zwar zu erst ein Fleiß vnd Eyfer Christi Ehre zu befördern. Sie sorgen nicht allein für die Glaubige die zu Jerusalem waren / sondern auch für die Gemeine die draussen bey den Frembden gepflantzet war / vnd helffen darzu / daß die Erkäntnuß Christi je mehr vnnd mehr offenbahret werde. Die deß heyligen Geistes Jünger seyn / bleiben nicht faule / sondern seynd Mitarbeyter deß Geistes / vnnd helffen deß Geistes Werck befördern. Was der HERR zu Petro gesaget: Wenn du dermal eins<note place="right">Luc. 22, 32.</note> </p> </div> </body> </text> </TEI> [857/0877]
Ordnung durch das Apostolische Ansehen in der newgepflantzeten Kirchen angestellet würde.
Zu diesem Werck seynd verordnet die zween vornehme Apostel Petrus vnnd Johannes. Dann es lässet sich ansehen / als wann es eine sonderbare Hoheit allein den hohen Aposteln zustehendt gewesen sey / jemand die Hände aufflegen zu entfangen den heyligen Geist vnnd die Wunder Gaben / damit insonders die gezieret waren / die den Gemeinen vorgestanden. Diesem sey wie jhm wolle / so sihet man doch hie offenbarlich / wie der Geist Gottes in Erbawung der Kirchen / dieses durch einen / ein anders durch einen andern außrichtet. Philippus muste Christo eine Gemeine in Samaria pflantzen / Petrus vnnd Johannes musten dieselbe stärcken / vund die Wundergaben deß heyligen Geistes zu jhr bringen. Paulus pflantzet / Apollo begeusset / GOTT aber ists / der das Gedeyen gibet. Also erfährt man noch / daß einer sonderbarlich Glück hat die Vnwissende zu vnterweisen / ein ander dieselbe die bereyts gegründet seyn / zur Andacht vnd gutem Vorsatz zu bewegen. Der eine ist kräfftig im straffen / der ander ist kräfftig im trösten. Also ists deß heyligen Geistes Lust / durch mancherley Werckzeug mancherley zu würcken. Darumb auch ein jeglicher sich soll begnügen lassen / mit dem daß der H. Geist darreychet.
Cõfer Act. 19, 6. Es lassen sich auch an den Aposteln hie in dieser Abfertigung zwo Tugenden deß heyligen Geistes mercken / die wol in acht zu nehmen seyn: Vnd zwar zu erst ein Fleiß vnd Eyfer Christi Ehre zu befördern. Sie sorgen nicht allein für die Glaubige die zu Jerusalem waren / sondern auch für die Gemeine die draussen bey den Frembden gepflantzet war / vnd helffen darzu / daß die Erkäntnuß Christi je mehr vnnd mehr offenbahret werde. Die deß heyligen Geistes Jünger seyn / bleiben nicht faule / sondern seynd Mitarbeyter deß Geistes / vnnd helffen deß Geistes Werck befördern. Was der HERR zu Petro gesaget: Wenn du dermal eins
Luc. 22, 32.
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