Lütkemann, Joachim: Von dem Leben im Glauben Jesu Christi : Ein Leich-Sermon Bey der Christlichen Leichbegängnüs Des ... Herrn Henrici Brockes Patricii Lubecensis ... Rostock, 1644.der Seelen nach gestorben / da er GOttes Bilde / Gunst vnd Gnade verlohren / vnd dadurch ist als fort er füllet / was der HERR gesaget hat: Welches Tages du wirst essen / von dem Bawm des Erkäntniß Gutes vnd Bösen / solt du des Todes sterben. Krafft solches Todes ist der Mensch / so lange er im Fleisch wohnet / lebendig todt; Wie auch in der Verdamniß beydes Teuffel vnd Menschen recht vnd wol lebendig todt genennet werden. O ein grosser Verlust wann wir dieses Leben in GOtt verlohren haben. Was ist der Mensch / so er Gott mit seiner Gnade verlohren? Er ist ein Grewel / ein Aaß vnd ein Stanck für Gottes Augen. Denn gleich wie der todter Cörper stinckend wird / vnd der Verwesung vntergeben / wenn die Seele außfähret: Also auch / wann Gott außweichet mit seiner Gnade / so ist er schon verwesen vnd ein stanck für Gott / Gott kan jhn nicht leyden / sondern stösset jhn von sich im Grimm seines Zorns / vbergiebet jhn dem Fluch / daß jhr Wurm nicht stirbet / in dem sie durchEs. 66. v. ult. das Anklagen vnd Auffrücken des Gewissens ewiglich geängstiget vnd betrübet werden / vnd daß jhr Fewr nicht verlesche / wann sie mit vnaußsprechlichen Schmertzen an Leib vnd Seel ohn auffhören müssen geplagt werden. Dieses ist der Tode / der ohnmittelbahr auff die SündePer necessariam consequen tiam. folget / nicht von vngefehr / als könt es Gott wol endern; sondern aus einer Nothwendigkeit / es kan vnd mag nicht anders seyn / dann wann Adam muthwillig von Gott abgefallen / hat er auff nichts anders fallen können denn in den ewigen Fluch. Denn ausserhalb Gottes / als den Brunnen alles Segens / nichts denn Fluch vnd Jammer zufinden ist. der Seelen nach gestorben / da er GOttes Bilde / Gunst vnd Gnade verlohren / vnd dadurch ist als fort er füllet / was der HERR gesaget hat: Welches Tages du wirst essen / von dem Bawm des Erkäntniß Gutes vnd Bösen / solt du des Todes sterben. Krafft solches Todes ist der Mensch / so lange er im Fleisch wohnet / lebendig todt; Wie auch in der Verdamniß beydes Teuffel vnd Menschen recht vnd wol lebendig todt genennet werden. O ein grosser Verlust wann wir dieses Leben in GOtt verlohren haben. Was ist der Mensch / so er Gott mit seiner Gnade verlohren? Er ist ein Grewel / ein Aaß vnd ein Stanck für Gottes Augen. Denn gleich wie der todter Cörper stinckend wird / vnd der Verwesung vntergeben / wenn die Seele außfähret: Also auch / wann Gott außweichet mit seiner Gnade / so ist er schon verwesen vnd ein stanck für Gott / Gott kan jhn nicht leyden / sondern stösset jhn von sich im Grimm seines Zorns / vbergiebet jhn dem Fluch / daß jhr Wurm nicht stirbet / in dem sie durchEs. 66. v. ult. das Anklagen vnd Auffrücken des Gewissens ewiglich geängstiget vnd betrübet werden / vnd daß jhr Fewr nicht verlesche / wann sie mit vnaußsprechlichen Schmertzen an Leib vnd Seel ohn auffhören müssen geplagt werden. Dieses ist der Tode / der ohnmittelbahr auff die SündePer necessariam consequen tiam. folget / nicht von vngefehr / als könt es Gott wol endern; sondern aus einer Nothwendigkeit / es kan vnd mag nicht anders seyn / dañ wann Adam muthwillig von Gott abgefallen / hat er auff nichts anders fallen können denn in den ewigen Fluch. 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der Seelen nach gestorben / da er GOttes Bilde / Gunst vnd Gnade verlohren / vnd dadurch ist als fort er füllet / was der HERR gesaget hat: Welches Tages du wirst essen / von dem Bawm des Erkäntniß Gutes vnd Bösen / solt du des Todes sterben. Krafft solches Todes ist der Mensch / so lange er im Fleisch wohnet / lebendig todt; Wie auch in der Verdamniß beydes Teuffel vnd Menschen recht vnd wol lebendig todt genennet werden.
O ein grosser Verlust wann wir dieses Leben in GOtt verlohren haben. Was ist der Mensch / so er Gott mit seiner Gnade verlohren? Er ist ein Grewel / ein Aaß vnd ein Stanck für Gottes Augen. Denn gleich wie der todter Cörper stinckend wird / vnd der Verwesung vntergeben / wenn die Seele außfähret: Also auch / wann Gott außweichet mit seiner Gnade / so ist er schon verwesen vnd ein stanck für Gott / Gott kan jhn nicht leyden / sondern stösset jhn von sich im Grimm seines Zorns / vbergiebet jhn dem Fluch / daß jhr Wurm nicht stirbet / in dem sie durch das Anklagen vnd Auffrücken des Gewissens ewiglich geängstiget vnd betrübet werden / vnd daß jhr Fewr nicht verlesche / wann sie mit vnaußsprechlichen Schmertzen an Leib vnd Seel ohn auffhören müssen geplagt werden.
Es. 66. v. ult. Dieses ist der Tode / der ohnmittelbahr auff die Sünde folget / nicht von vngefehr / als könt es Gott wol endern; sondern aus einer Nothwendigkeit / es kan vnd mag nicht anders seyn / dañ wann Adam muthwillig von Gott abgefallen / hat er auff nichts anders fallen können denn in den ewigen Fluch. Denn ausserhalb Gottes / als den Brunnen alles Segens / nichts denn Fluch vnd Jammer zufinden ist.
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