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Lütkemann, Joachim: Der frommen Kinder Gottes Zeitliches Leiden und ewige Herrligkeit ... Braunschweig, 1654.

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Hiob war ein so frommer Knecht GOttes / daß er seines gleichen im Lande / oder in der Welt nicht hatte / der so schlecht / recht und gottfürchtig gewesen / und das Böse gemeydet hätte; aber sein Leyden war auch grösser und hefftiger / als keines andern / so daß es nicht mochte gezehler noch beschrieben werden / welches er selbst wehmühtig anzeiget / da er Cap. VI, 2. spricht: Wann man meinen Jammer wöge / und mein Leyden zusammen in eine Wage legte / so würde es schwerer seyn / denn Sand am Meer. Daher weiß er fast nicht / was vor hefftige Worte er in Beschreibung seines Leydens gebrauchen wil. Die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir / derselben Grimm säufft aus meinen Geist; klaget er Cap. VI, 4. Und Cap. XVI, 12. spricht er: GOtt hat mich zu nichte gemacht; Er hat mich beym Halse genommen und zustossen / und hat mich Ihm zum ziel auffgerichtet; Er hat mich umbgeben mit seinen Schützen; Er hat meine Nieren gespalten / und nicht verschonet; Er hat meine Gallen auff die Erde geschüttet; Er ist an mich gelauffen als ein Gewaltiger. Davids Leyden war auch nicht geringe / so daß er meynete / er were nur darzu gemacht oder erschaffen / daß er leyden solte / Psal. XXXIIX, 18. Die Propheten und andere Gläubige Altes Testaments ist das Leyden dieser Zeit auch nicht vorbey gangen / es hatte sie so hart getroffen / daß sie wol den Tag jhrer Geburt verflucht haben / wie an Jeremia zu sehen ist / Cap. XX, 14. Im Neuen Testament ist das Leyden dieser Zeit bey den frommen Kindern GOttes zeitig angangen. Es traff den lieben Heyland / so bald Er an diese Welt gebohren war / da jhn der gottlose Wüterich Herodes zu tödten suchte / Matth. II. Nachgehends hielt sein Leyden / seine Widerwertigkeit jmmer an / biß Ihn seine Feinde und Verfolger gar ans Kreutz brachten. Sein Vorlauffer Johannes

Hiob war ein so frommer Knecht GOttes / daß er seines gleichen im Lande / oder in der Welt nicht hatte / der so schlecht / recht und gottfürchtig gewesen / und das Böse gemeydet hätte; aber sein Leyden war auch grösser und hefftiger / als keines andern / so daß es nicht mochte gezehler noch beschrieben werden / welches er selbst wehmühtig anzeiget / da er Cap. VI, 2. spricht: Wann man meinen Jammer wöge / und mein Leyden zusam̃en in eine Wage legte / so würde es schwerer seyn / denn Sand am Meer. Daher weiß er fast nicht / was vor hefftige Worte er in Beschreibung seines Leydens gebrauchen wil. Die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir / derselben Grimm säufft aus meinen Geist; klaget er Cap. VI, 4. Und Cap. XVI, 12. spricht er: GOtt hat mich zu nichte gemacht; Er hat mich beym Halse genommen und zustossen / und hat mich Ihm zum ziel auffgerichtet; Er hat mich umbgeben mit seinen Schützen; Er hat meine Nieren gespalten / und nicht verschonet; Er hat meine Gallen auff die Erde geschüttet; Er ist an mich gelauffen als ein Gewaltiger. Davids Leyden war auch nicht geringe / so daß er meynete / er were nur darzu gemacht oder erschaffen / daß er leyden solte / Psal. XXXIIX, 18. Die Propheten und andere Gläubige Altes Testaments ist das Leyden dieser Zeit auch nicht vorbey gangen / es hatte sie so hart getroffen / daß sie wol den Tag jhrer Geburt verflucht haben / wie an Jeremia zu sehen ist / Cap. XX, 14. Im Neuen Testament ist das Leyden dieser Zeit bey den frommen Kindern GOttes zeitig angangen. Es traff den lieben Heyland / so bald Er an diese Welt gebohren war / da jhn der gottlose Wüterich Herodes zu tödten suchte / Matth. II. Nachgehends hielt sein Leyden / seine Widerwertigkeit jmmer an / biß Ihn seine Feinde und Verfolger gar ans Kreutz brachten. Sein Vorlauffer Johannes

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                     meinen Geist; klaget er Cap. VI, 4. Und Cap. XVI, 12. spricht er: GOtt hat mich
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                     Ihm zum ziel auffgerichtet; Er hat mich umbgeben mit seinen Schützen; Er hat
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[0017] Hiob war ein so frommer Knecht GOttes / daß er seines gleichen im Lande / oder in der Welt nicht hatte / der so schlecht / recht und gottfürchtig gewesen / und das Böse gemeydet hätte; aber sein Leyden war auch grösser und hefftiger / als keines andern / so daß es nicht mochte gezehler noch beschrieben werden / welches er selbst wehmühtig anzeiget / da er Cap. VI, 2. spricht: Wann man meinen Jammer wöge / und mein Leyden zusam̃en in eine Wage legte / so würde es schwerer seyn / denn Sand am Meer. Daher weiß er fast nicht / was vor hefftige Worte er in Beschreibung seines Leydens gebrauchen wil. Die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir / derselben Grimm säufft aus meinen Geist; klaget er Cap. VI, 4. Und Cap. XVI, 12. spricht er: GOtt hat mich zu nichte gemacht; Er hat mich beym Halse genommen und zustossen / und hat mich Ihm zum ziel auffgerichtet; Er hat mich umbgeben mit seinen Schützen; Er hat meine Nieren gespalten / und nicht verschonet; Er hat meine Gallen auff die Erde geschüttet; Er ist an mich gelauffen als ein Gewaltiger. Davids Leyden war auch nicht geringe / so daß er meynete / er were nur darzu gemacht oder erschaffen / daß er leyden solte / Psal. XXXIIX, 18. Die Propheten und andere Gläubige Altes Testaments ist das Leyden dieser Zeit auch nicht vorbey gangen / es hatte sie so hart getroffen / daß sie wol den Tag jhrer Geburt verflucht haben / wie an Jeremia zu sehen ist / Cap. XX, 14. Im Neuen Testament ist das Leyden dieser Zeit bey den frommen Kindern GOttes zeitig angangen. Es traff den lieben Heyland / so bald Er an diese Welt gebohren war / da jhn der gottlose Wüterich Herodes zu tödten suchte / Matth. II. Nachgehends hielt sein Leyden / seine Widerwertigkeit jmmer an / biß Ihn seine Feinde und Verfolger gar ans Kreutz brachten. Sein Vorlauffer Johannes

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Der frommen Kinder Gottes Zeitliches Leiden und ewige Herrligkeit ... Braunschweig, 1654, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leiden_1654/17>, abgerufen am 21.11.2024.