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Lütkemann, Joachim: Der frommen Kinder Gottes Zeitliches Leiden und ewige Herrligkeit ... Braunschweig, 1654.

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der Täuffer / muste diesen Leydens-becher auch außtrincken / als jhn der andere Herodes enthaupten ließ / Matth. XIV, 10. Die Apnstel und Jünger des HErrn haben das jhre auch empfunden / daß sie in diesem Stück jhrem Heylande und Meister ähnlich werden müssen / wie Er jhnen solches zuvor gesagt hatte Matth. X, 17. &c. Joh. XV, 18. &c. Daher spricht Paulus 2. Cor. 1, 5. Wir haben des Leydens Christi viel. Und Cap. IV, 8. Wir haben allenthalben Trübsal / uns ist bange / wir leyden Verfolgung / wir werden unterdrückt / und tragen umb allezeit das Sterben des HErrn JEsu an unserm Leibe. Gleich wie nun dieses der Vaters-brauch unsers GOttes / von anfang her ist / so wird Er denselben auch fortsetzen bey seinen Kindern / als lange diese Welt stehet / als lange diese Zeit wäret. Deßwegen müssen wir eines Menschen Glauben und Frömmigkeit / und wiewol er bey GOtt in Gnaden stehe / nicht aus seinem zeitlichen wolergehen urtheilen / denn da würden wir hefftig betrogen werden; massen es gemeinlich gegehet / wie Assaph Psal. LXXIII, 3. 5. 12. lehret: Den Gottlosen gehets wol: Sie sind nicht in Unglück wie andere (gottfürchtige) Leute / und werden nicht wie andere Menschen geplaget. Sihe / das sind die Gottlosen / die sind glückselig in der Welt und werden reich. Uber welchen Wunder-wechsel die Frommen sich nicht allein offt verwundern / sondern sich wol dran stossen und ärgern / welches dem Assaph selbst schier wiederfahren wäre / wie er hieselbst V. 2. anmeldet: Ich hätte schier gestrauchelt mit meinen Füssen / mein Trit hätte vielnahe geglitten; da ich sahe daß es den Gottlosen so wol gieng, Und wie offt kompts / daß die gottfürchtigen mit Jeremia Cap. XII. in jhrem Hertzen also mit GOtt vom Recht reden: Warumb gehets doch den Gottlosen so wol / und die Verächter haben alles die

der Täuffer / muste diesen Leydens-becher auch außtrincken / als jhn der andere Herodes enthaupten ließ / Matth. XIV, 10. Die Apnstel und Jünger des HErrn haben das jhre auch empfunden / daß sie in diesem Stück jhrem Heylande und Meister ähnlich werden müssen / wie Er jhnen solches zuvor gesagt hatte Matth. X, 17. &c. Joh. XV, 18. &c. Daher spricht Paulus 2. Cor. 1, 5. Wir haben des Leydens Christi viel. Und Cap. IV, 8. Wir haben allenthalben Trübsal / uns ist bange / wir leyden Verfolgung / wir werden unterdrückt / und tragen umb allezeit das Sterben des HErrn JEsu an unserm Leibe. Gleich wie nun dieses der Vaters-brauch unsers GOttes / von anfang her ist / so wird Er denselben auch fortsetzen bey seinen Kindern / als lange diese Welt stehet / als lange diese Zeit wäret. Deßwegen müssen wir eines Menschen Glauben und Frömmigkeit / und wiewol er bey GOtt in Gnaden stehe / nicht aus seinem zeitlichen wolergehen urtheilen / denn da würden wir hefftig betrogen werden; massen es gemeinlich gegehet / wie Assaph Psal. LXXIII, 3. 5. 12. lehret: Den Gottlosen gehets wol: Sie sind nicht in Unglück wie andere (gottfürchtige) Leute / und werden nicht wie andere Menschen geplaget. Sihe / das sind die Gottlosen / die sind glückselig in der Welt und werden reich. Uber welchen Wunder-wechsel die From̃en sich nicht allein offt verwundern / sondern sich wol dran stossen und ärgern / welches dem Assaph selbst schier wiederfahren wäre / wie er hieselbst V. 2. anmeldet: Ich hätte schier gestrauchelt mit meinen Füssen / mein Trit hätte vielnahe geglitten; da ich sahe daß es den Gottlosen so wol gieng, Und wie offt kompts / daß die gottfürchtigen mit Jeremia Cap. XII. in jhrem Hertzen also mit GOtt vom Recht reden: Warumb gehets doch den Gottlosen so wol / und die Verächter haben alles die

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[0018] der Täuffer / muste diesen Leydens-becher auch außtrincken / als jhn der andere Herodes enthaupten ließ / Matth. XIV, 10. Die Apnstel und Jünger des HErrn haben das jhre auch empfunden / daß sie in diesem Stück jhrem Heylande und Meister ähnlich werden müssen / wie Er jhnen solches zuvor gesagt hatte Matth. X, 17. &c. Joh. XV, 18. &c. Daher spricht Paulus 2. Cor. 1, 5. Wir haben des Leydens Christi viel. Und Cap. IV, 8. Wir haben allenthalben Trübsal / uns ist bange / wir leyden Verfolgung / wir werden unterdrückt / und tragen umb allezeit das Sterben des HErrn JEsu an unserm Leibe. Gleich wie nun dieses der Vaters-brauch unsers GOttes / von anfang her ist / so wird Er denselben auch fortsetzen bey seinen Kindern / als lange diese Welt stehet / als lange diese Zeit wäret. Deßwegen müssen wir eines Menschen Glauben und Frömmigkeit / und wiewol er bey GOtt in Gnaden stehe / nicht aus seinem zeitlichen wolergehen urtheilen / denn da würden wir hefftig betrogen werden; massen es gemeinlich gegehet / wie Assaph Psal. LXXIII, 3. 5. 12. lehret: Den Gottlosen gehets wol: Sie sind nicht in Unglück wie andere (gottfürchtige) Leute / und werden nicht wie andere Menschen geplaget. Sihe / das sind die Gottlosen / die sind glückselig in der Welt und werden reich. Uber welchen Wunder-wechsel die From̃en sich nicht allein offt verwundern / sondern sich wol dran stossen und ärgern / welches dem Assaph selbst schier wiederfahren wäre / wie er hieselbst V. 2. anmeldet: Ich hätte schier gestrauchelt mit meinen Füssen / mein Trit hätte vielnahe geglitten; da ich sahe daß es den Gottlosen so wol gieng, Und wie offt kompts / daß die gottfürchtigen mit Jeremia Cap. XII. in jhrem Hertzen also mit GOtt vom Recht reden: Warumb gehets doch den Gottlosen so wol / und die Verächter haben alles die

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Der frommen Kinder Gottes Zeitliches Leiden und ewige Herrligkeit ... Braunschweig, 1654, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leiden_1654/18>, abgerufen am 21.11.2024.