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Lütkemann, Joachim: Der frommen Kinder Gottes Zeitliches Leiden und ewige Herrligkeit ... Braunschweig, 1654.

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den. Wie Sie gleichfals jhr Haußgesinde zum öffentlichen Gottesdienst in der Kirchen angehalten / also hat Sie auch mit demselben daheim jhre gottselige Ubungen Morgens und Abends mit lesen und beten angestellet / aus dem Catechisino / und sonderlich was an Sonn- und Fest tagen aus den Predigten angemercket und behalten worden / fleissig nachgefraget und wiederholet. Allem Prahl / Hoffart und übermuht ist Sie von hertzen feind gewesen / und hat jhre Hertzens-demuht mit Worten und Wercken gnug an Tag gegeben / auch in der Kleydung allemal sich so bezeuget und gute masse gehalten / daß man Ihr deßwegen mit Warheit nichts böses hat nachreden können. Ihren Eheherrn hat Sie von hertzen geliebet und geehret / ist demselben eine rechte treue Gehülffin gewesen / nicht nur in dem Haußhalt dessen Er sich wenig annehmen dürffen / sondern auch und vor allen dingen im Gebet / welches Sie mit Ihm in guten und bösen / in gesunden und krancken Tagen embsig / und mannich mal nicht ohn heisse Trähnen zu GOtt verrichtet / und hinauff geschicket hat / wie dessen der sehr betrübte Herr Wirwer jetzo nicht ohn bittere Schmertzen und sehnlichen Verlangen sich erinnern muß. Stille und verschwiegen hat Sie sich auch bezeiget / aus Vorwitz nach dem / was einer Frauen nicht eben angestanden / und etwa Ampts-sachen betraffen / nicht geforschet / oder da sie der gleichen etwas gehöret / es vernünfftig bey sich behalten / und davon stille schweigen können Wo Sie sonsten jhrem Nehesten / armen Leuten / und andern Nohtleydenden behülfflich seyn / und die Hand bieten können / hat Sie sich dessen nicht gewägert / sondern die Zeit und Gelegenheit gutes zu thun jhr lassen lieb seyn / und offtmals auch ungebeten denen nach vermögen beygesprungen / welcher Noht und Mangel Sie von andern erfahren.

Ihre eygene Fehler und Gebrechen / denen Sie als ein schwaches Werckzeug unterworffen gewest / hat sie nicht geringe gehal-

den. Wie Sie gleichfals jhr Haußgesinde zum öffentlichen Gottesdienst in der Kirchen angehalten / also hat Sie auch mit demselben daheim jhre gottselige Ubungen Morgens und Abends mit lesen und beten angestellet / aus dem Catechisino / und sonderlich was an Sonn- und Fest tagen aus den Predigten angemercket und behalten worden / fleissig nachgefraget und wiederholet. Allem Prahl / Hoffart und übermuht ist Sie von hertzen feind gewesen / und hat jhre Hertzens-demuht mit Worten und Wercken gnug an Tag gegeben / auch in der Kleydung allemal sich so bezeuget und gute masse gehalten / daß man Ihr deßwegen mit Warheit nichts böses hat nachreden können. Ihren Eheherrn hat Sie von hertzen geliebet und geehret / ist demselben eine rechte treue Gehülffin gewesen / nicht nur in dem Haußhalt dessen Er sich wenig annehmen dürffen / sondern auch und vor allen dingen im Gebet / welches Sie mit Ihm in guten und bösen / in gesunden und krancken Tagen embsig / und mannich mal nicht ohn heisse Trähnen zu GOtt verrichtet / und hinauff geschicket hat / wie dessen der sehr betrübte Herr Wirwer jetzo nicht ohn bittere Schmertzen und sehnlichen Verlangen sich erinnern muß. Stille und verschwiegen hat Sie sich auch bezeiget / aus Vorwitz nach dem / was einer Frauen nicht eben angestanden / und etwa Ampts-sachen betraffen / nicht geforschet / oder da sie der gleichen etwas gehöret / es vernünfftig bey sich behalten / und davon stille schweigen können Wo Sie sonsten jhrem Nehesten / armen Leuten / und andern Nohtleydenden behülfflich seyn / und die Hand bieten können / hat Sie sich dessen nicht gewägert / sondern die Zeit und Gelegenheit gutes zu thun jhr lassen lieb seyn / und offtmals auch ungebeten denen nach vermögen beygesprungen / welcher Noht und Mangel Sie von andern erfahren.

Ihre eygene Fehler und Gebrechen / denen Sie als ein schwaches Werckzeug unterworffen gewest / hat sie nicht geringe gehal-

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                     angestellet / aus dem Catechisino / und sonderlich was an Sonn- und Fest tagen
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                     gegeben / auch in der Kleydung allemal sich so bezeuget und gute masse gehalten
                     / daß man Ihr deßwegen mit Warheit nichts böses hat nachreden können. Ihren
                     Eheherrn hat Sie von hertzen geliebet und geehret / ist demselben eine rechte
                     treue Gehülffin gewesen / nicht nur in dem Haußhalt dessen Er sich wenig
                     annehmen dürffen / sondern auch und vor allen dingen im Gebet / welches Sie mit
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                     dessen der sehr betrübte Herr Wirwer jetzo nicht ohn bittere Schmertzen und
                     sehnlichen Verlangen sich erinnern muß. Stille und verschwiegen hat Sie sich
                     auch bezeiget / aus Vorwitz nach dem / was einer Frauen nicht eben angestanden /
                     und etwa Ampts-sachen betraffen / nicht geforschet / oder da sie der gleichen
                     etwas gehöret / es vernünfftig bey sich behalten / und davon stille schweigen
                     können Wo Sie sonsten jhrem Nehesten / armen Leuten / und andern Nohtleydenden
                     behülfflich seyn / und die Hand bieten können / hat Sie sich dessen nicht
                     gewägert / sondern die Zeit und Gelegenheit gutes zu thun jhr lassen lieb seyn /
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[0044] den. Wie Sie gleichfals jhr Haußgesinde zum öffentlichen Gottesdienst in der Kirchen angehalten / also hat Sie auch mit demselben daheim jhre gottselige Ubungen Morgens und Abends mit lesen und beten angestellet / aus dem Catechisino / und sonderlich was an Sonn- und Fest tagen aus den Predigten angemercket und behalten worden / fleissig nachgefraget und wiederholet. Allem Prahl / Hoffart und übermuht ist Sie von hertzen feind gewesen / und hat jhre Hertzens-demuht mit Worten und Wercken gnug an Tag gegeben / auch in der Kleydung allemal sich so bezeuget und gute masse gehalten / daß man Ihr deßwegen mit Warheit nichts böses hat nachreden können. Ihren Eheherrn hat Sie von hertzen geliebet und geehret / ist demselben eine rechte treue Gehülffin gewesen / nicht nur in dem Haußhalt dessen Er sich wenig annehmen dürffen / sondern auch und vor allen dingen im Gebet / welches Sie mit Ihm in guten und bösen / in gesunden und krancken Tagen embsig / und mannich mal nicht ohn heisse Trähnen zu GOtt verrichtet / und hinauff geschicket hat / wie dessen der sehr betrübte Herr Wirwer jetzo nicht ohn bittere Schmertzen und sehnlichen Verlangen sich erinnern muß. Stille und verschwiegen hat Sie sich auch bezeiget / aus Vorwitz nach dem / was einer Frauen nicht eben angestanden / und etwa Ampts-sachen betraffen / nicht geforschet / oder da sie der gleichen etwas gehöret / es vernünfftig bey sich behalten / und davon stille schweigen können Wo Sie sonsten jhrem Nehesten / armen Leuten / und andern Nohtleydenden behülfflich seyn / und die Hand bieten können / hat Sie sich dessen nicht gewägert / sondern die Zeit und Gelegenheit gutes zu thun jhr lassen lieb seyn / und offtmals auch ungebeten denen nach vermögen beygesprungen / welcher Noht und Mangel Sie von andern erfahren. Ihre eygene Fehler und Gebrechen / denen Sie als ein schwaches Werckzeug unterworffen gewest / hat sie nicht geringe gehal-

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Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Der frommen Kinder Gottes Zeitliches Leiden und ewige Herrligkeit ... Braunschweig, 1654, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leiden_1654/44>, abgerufen am 21.11.2024.