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Lütkemann, Joachim: Der frommen Kinder Gottes Zeitliches Leiden und ewige Herrligkeit ... Braunschweig, 1654.

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zeit lang halten müssen / und wider die Leibes-schmertzen / muste jhr der erklärte Leich-text dienen / dessen erinnerte sie sich wider alles was sie die kurtze Lebens-zeit allbereit außgestanden und erlitten / und was noch jetzo jhr bevor stünde; Sie fühlete als ein Mensch die Schmertzen gnng / und seufftzete drüber / aber in gedult gedachte an Pauli Worte und sagte nach denselben aus jhrem Gesangbuche:

Es ist das Leyden dieser Zeit /Aus dem Hanoverschen schönen Gesangbuch N. 234. Wie schwer es ist auff Erden / Nicht wehrt der grossen Herrligkeit Die uns darauff sol werden. Gewißlich wer dieselb erlangt / Gantz überreichen Lohn empfangt Auff sehr geringe Arbeit.

Diese Hoffnung machte Sie so getrost und starck im HErrn / daß sie Ihrer selbsten gleichsam eine weile vergaß / und bey der grossen Leibes-schwachheit nicht allein dem Gesinde beweglich zuredete / sie solten GOtt fürchten / und jhrem Herrn Treue erweisen / wann sie wolten Gottes Segen haben / sondern daß sie auch jhrem hertzlieben Eheherrn in seiner Bekümmernis zugesprochen / und gebeten / Er möchte doch / wie in andern Fällen / also auch jetzo sich zu frieden stellen / was Sie jhm und beyden Kindern etwa noch hatte vor Nutzen schaffen können / das köndte und würde GOtt auch ohn Sie wol wissen zu machen / demselben hätte Sie Ihn und die lieben Kinder treulich befohlen / solches Gebet würde nicht unerhöret bleiben; Sie vor jhre Person wäre von Hertzen willig und bereit nach GOttes Willen dahin zu fahren / ja wünschete / daß sie nur bald von der bösen Welt möchte wegkommen; Sie wüste ein besser Leben / das solte man jhr gönnen / etc. Als sie noch darneben fleissige Anordnung gemacht / wie es mit jhrem Begrabnis zu halten / und was in einem und andern jh-

zeit lang halten müssen / und wider die Leibes-schmertzen / muste jhr der erklärte Leich-text dienen / dessen erinnerte sie sich wider alles was sie die kurtze Lebens-zeit allbereit außgestanden und erlitten / und was noch jetzo jhr bevor stünde; Sie fühlete als ein Mensch die Schmertzen gnng / und seufftzete drüber / aber in gedult gedachte an Pauli Worte und sagte nach denselben aus jhrem Gesangbuche:

Es ist das Leyden dieser Zeit /Aus dem Hanoverschen schönen Gesangbuch N. 234. Wie schwer es ist auff Erden / Nicht wehrt der grossen Herrligkeit Die uns darauff sol werden. Gewißlich wer dieselb erlangt / Gantz überreichen Lohn empfangt Auff sehr geringe Arbeit.

Diese Hoffnung machte Sie so getrost und starck im HErrn / daß sie Ihrer selbsten gleichsam eine weile vergaß / und bey der grossen Leibes-schwachheit nicht allein dem Gesinde beweglich zuredete / sie solten GOtt fürchten / und jhrem Herrn Treue erweisen / wann sie wolten Gottes Segen haben / sondern daß sie auch jhrem hertzlieben Eheherrn in seiner Beküm̃ernis zugesprochen / und gebeten / Er möchte doch / wie in andern Fällen / also auch jetzo sich zu frieden stellen / was Sie jhm und beyden Kindern etwa noch hatte vor Nutzen schaffen können / das köndte und würde GOtt auch ohn Sie wol wissen zu machen / demselben hätte Sie Ihn und die lieben Kinder treulich befohlen / solches Gebet würde nicht unerhöret bleiben; Sie vor jhre Person wäre von Hertzen willig und bereit nach GOttes Willen dahin zu fahren / ja wünschete / daß sie nur bald von der bösen Welt möchte wegkommen; Sie wüste ein besser Leben / das solte man jhr göñen / etc. Als sie noch darneben fleissige Anordnung gemacht / wie es mit jhrem Begrabnis zu halten / und was in einem und andern jh-

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                     und gebeten / Er möchte doch / wie in andern Fällen / also auch jetzo sich zu
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                     schaffen können / das köndte und würde GOtt auch ohn Sie wol wissen zu machen /
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                     bereit nach GOttes Willen dahin zu fahren / ja wünschete / daß sie nur bald von
                     der bösen Welt möchte wegkommen; Sie wüste ein besser Leben / das solte man jhr
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[0047] zeit lang halten müssen / und wider die Leibes-schmertzen / muste jhr der erklärte Leich-text dienen / dessen erinnerte sie sich wider alles was sie die kurtze Lebens-zeit allbereit außgestanden und erlitten / und was noch jetzo jhr bevor stünde; Sie fühlete als ein Mensch die Schmertzen gnng / und seufftzete drüber / aber in gedult gedachte an Pauli Worte und sagte nach denselben aus jhrem Gesangbuche: Es ist das Leyden dieser Zeit / Wie schwer es ist auff Erden / Nicht wehrt der grossen Herrligkeit Die uns darauff sol werden. Gewißlich wer dieselb erlangt / Gantz überreichen Lohn empfangt Auff sehr geringe Arbeit. Diese Hoffnung machte Sie so getrost und starck im HErrn / daß sie Ihrer selbsten gleichsam eine weile vergaß / und bey der grossen Leibes-schwachheit nicht allein dem Gesinde beweglich zuredete / sie solten GOtt fürchten / und jhrem Herrn Treue erweisen / wann sie wolten Gottes Segen haben / sondern daß sie auch jhrem hertzlieben Eheherrn in seiner Beküm̃ernis zugesprochen / und gebeten / Er möchte doch / wie in andern Fällen / also auch jetzo sich zu frieden stellen / was Sie jhm und beyden Kindern etwa noch hatte vor Nutzen schaffen können / das köndte und würde GOtt auch ohn Sie wol wissen zu machen / demselben hätte Sie Ihn und die lieben Kinder treulich befohlen / solches Gebet würde nicht unerhöret bleiben; Sie vor jhre Person wäre von Hertzen willig und bereit nach GOttes Willen dahin zu fahren / ja wünschete / daß sie nur bald von der bösen Welt möchte wegkommen; Sie wüste ein besser Leben / das solte man jhr göñen / etc. Als sie noch darneben fleissige Anordnung gemacht / wie es mit jhrem Begrabnis zu halten / und was in einem und andern jh-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Der frommen Kinder Gottes Zeitliches Leiden und ewige Herrligkeit ... Braunschweig, 1654, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leiden_1654/47>, abgerufen am 21.11.2024.