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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 66. Psalm

ken/ Worte und Wercke wohl in acht nehmen/
und in allen Dingen auff Gottes Willen sehen.
Wo wir uns nicht fäst an der Gottesfurcht hal-
ten/ fallen wir leicht in Zorn und Ungedult/ in
Wollust/ Hoffart und Geitz/ und thun manchen
schrecklichen Fall. Wir müssen auch Fleiß an-
wenden/ daß wir gesunde Füsse haben. Auffge-
schwollene und Podagrische Füsse seynd zum ge-
hen ungeschickt. Wenn unser Gemüth auffge-
blasen ist von der Welt-Liebe/ thuts gar böse
Tritt/ wenn die Dorne irrdischer Güter in un-
serm Fuß stecken/ kan er nicht steiff und fäste ste-
hen auff Christum/ als den rechten Felsen. Wir
müssen uns auch fäst an dem Stab halten/ und
Stärcke suchen in dem Geist Christi. Wenn
David schon wandelt im finstern Thal deß To-
des/ so fürchtet er doch kein Unglück/ wie er sich
im 23. Psalm v. 4. vernehmen läst. Woher
kommt diese Zuversicht? Er hat den Stab in der
Hand der ihn nicht fallen läst; Dein Stab und
Stecken trösten mich. Thue ich denn schon ei-
nen Fehltritt und sincke danieder/ so habe ich nicht
allein die Verheissung von meinem Gott/ daß er
meinen Fuß nicht wil gleiten lassen/ sondern/ daß
Er mich wil wieder auffrichten/ wenn ich nieder
sincke/ nur daß ich seinem Geist nicht wider-
strebe.

Was

über den 66. Pſalm

ken/ Worte und Wercke wohl in acht nehmen/
und in allen Dingen auff Gottes Willen ſehen.
Wo wir uns nicht fäſt an der Gottesfurcht hal-
ten/ fallen wir leicht in Zorn und Ungedult/ in
Wolluſt/ Hoffart und Geitz/ und thun manchen
ſchrecklichen Fall. Wir müſſen auch Fleiß an-
wenden/ daß wir geſunde Füſſe haben. Auffge-
ſchwollene und Podagriſche Füſſe ſeynd zum ge-
hen ungeſchickt. Wenn unſer Gemüth auffge-
blaſen iſt von der Welt-Liebe/ thuts gar böſe
Tritt/ wenn die Dorne irꝛdiſcher Güter in un-
ſerm Fuß ſtecken/ kan er nicht ſteiff und fäſte ſte-
hen auff Chriſtum/ als den rechten Felſen. Wir
müſſen uns auch fäſt an dem Stab halten/ und
Stärcke ſuchen in dem Geiſt Chriſti. Wenn
David ſchon wandelt im finſtern Thal deß To-
des/ ſo fürchtet er doch kein Unglück/ wie er ſich
im 23. Pſalm v. 4. vernehmen läſt. Woher
kommt dieſe Zuverſicht? Er hat den Stab in der
Hand der ihn nicht fallen läſt; Dein Stab und
Stecken tröſten mich. Thue ich denn ſchon ei-
nen Fehltritt uñ ſincke danieder/ ſo habe ich nicht
allein die Verheiſſung von meinem Gott/ daß er
meinen Fuß nicht wil gleiten laſſen/ ſondern/ daß
Er mich wil wieder auffrichten/ wenn ich nieder
ſincke/ nur daß ich ſeinem Geiſt nicht wider-
ſtrebe.

Was

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[218/0241] über den 66. Pſalm ken/ Worte und Wercke wohl in acht nehmen/ und in allen Dingen auff Gottes Willen ſehen. Wo wir uns nicht fäſt an der Gottesfurcht hal- ten/ fallen wir leicht in Zorn und Ungedult/ in Wolluſt/ Hoffart und Geitz/ und thun manchen ſchrecklichen Fall. Wir müſſen auch Fleiß an- wenden/ daß wir geſunde Füſſe haben. Auffge- ſchwollene und Podagriſche Füſſe ſeynd zum ge- hen ungeſchickt. Wenn unſer Gemüth auffge- blaſen iſt von der Welt-Liebe/ thuts gar böſe Tritt/ wenn die Dorne irꝛdiſcher Güter in un- ſerm Fuß ſtecken/ kan er nicht ſteiff und fäſte ſte- hen auff Chriſtum/ als den rechten Felſen. Wir müſſen uns auch fäſt an dem Stab halten/ und Stärcke ſuchen in dem Geiſt Chriſti. Wenn David ſchon wandelt im finſtern Thal deß To- des/ ſo fürchtet er doch kein Unglück/ wie er ſich im 23. Pſalm v. 4. vernehmen läſt. Woher kommt dieſe Zuverſicht? Er hat den Stab in der Hand der ihn nicht fallen läſt; Dein Stab und Stecken tröſten mich. Thue ich denn ſchon ei- nen Fehltritt uñ ſincke danieder/ ſo habe ich nicht allein die Verheiſſung von meinem Gott/ daß er meinen Fuß nicht wil gleiten laſſen/ ſondern/ daß Er mich wil wieder auffrichten/ wenn ich nieder ſincke/ nur daß ich ſeinem Geiſt nicht wider- ſtrebe. Was

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Zitationshilfe:	Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/241>, abgerufen am 21.11.2024.

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