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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 68. Psalm
man nicht/ dieses aber lieset man/ daß sich die
gantze Natur verwandelt/ indem die Wasser ha-
ben müssen stehen und die Felsen fliessen/ und die
Wolcken Brodt geben; So lieset man auch/ wie
die Menschen auff Erden/ und die Heyden in
den Ländern sich entsetzet haben/ über die gewal-
tigen Thaten deß Gottes in Israel/ denn so sin-
get Moses: Da das die Völcker höreten/ er-
bebeten sie/ Angst kam die Philister an/ da
erschracken die Fürsten Edom/ Zittern kam
die gewaltigen Moab an/ alle Einwohner
Canaan wurden feig
/ Exod. 15, 14. 15. Das
alles wird angedeutet im 114. Ps. v. 1: Da Is-
rael auß Egypten zog/ das Haus Jacob
auß dem fremden Volck/ da ward Juda sein
Heiligthum/ Israel seine Herrschafft. Das
Meer sahe/ und flohe/ der Jordan wand sich
zurück. Die Berge hüpffeten wie die Läm-
mer/ die Hügel wie die jungen Schaffe. Für
dem HErrn bebete die Erde/ für dem Gott
Jacob. Der den Fels wandelt in Wasser-
See/ und die Steine in Wasser-Brunnen.

Uber das ist bekant/ wie der HErr im grausa-
men Wetter und starcken Donner-Streichen
auff dem Berge Sinai seine erschreckliche Ge-
walt hören und sehen lassen/ daß auch sein eigen
Volck für der Herrligkeit so eines gewaltigen

Got-

über den 68. Pſalm
man nicht/ dieſes aber lieſet man/ daß ſich die
gantze Natur verwandelt/ indem die Waſſer ha-
ben müſſen ſtehen und die Felſen flieſſen/ und die
Wolcken Brodt geben; So lieſet man auch/ wie
die Menſchen auff Erden/ und die Heyden in
den Ländern ſich entſetzet haben/ über die gewal-
tigen Thaten deß Gottes in Iſrael/ denn ſo ſin-
get Moſes: Da das die Völcker höreten/ er-
bebeten ſie/ Angſt kam die Philiſter an/ da
erſchracken die Fürſten Edom/ Zittern kam
die gewaltigen Moab an/ alle Einwohner
Canaan wurden feig
/ Exod. 15, 14. 15. Das
alles wird angedeutet im 114. Pſ. v. 1: Da Iſ-
rael auß Egypten zog/ das Haus Jacob
auß dem fremden Volck/ da ward Juda ſein
Heiligthum/ Iſrael ſeine Herrſchafft. Das
Meer ſahe/ und flohe/ der Jordan wand ſich
zurück. Die Berge hüpffeten wie die Läm-
mer/ die Hügel wie die jungen Schaffe. Für
dem HErrn bebete die Erde/ für dem Gott
Jacob. Der den Fels wandelt in Waſſer-
See/ und die Steine in Waſſer-Brunnen.

Uber das iſt bekant/ wie der HErr im grauſa-
men Wetter und ſtarcken Donner-Streichen
auff dem Berge Sinai ſeine erſchreckliche Ge-
walt hören und ſehen laſſen/ daß auch ſein eigen
Volck für der Herrligkeit ſo eines gewaltigen

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[306/0329] über den 68. Pſalm man nicht/ dieſes aber lieſet man/ daß ſich die gantze Natur verwandelt/ indem die Waſſer ha- ben müſſen ſtehen und die Felſen flieſſen/ und die Wolcken Brodt geben; So lieſet man auch/ wie die Menſchen auff Erden/ und die Heyden in den Ländern ſich entſetzet haben/ über die gewal- tigen Thaten deß Gottes in Iſrael/ denn ſo ſin- get Moſes: Da das die Völcker höreten/ er- bebeten ſie/ Angſt kam die Philiſter an/ da erſchracken die Fürſten Edom/ Zittern kam die gewaltigen Moab an/ alle Einwohner Canaan wurden feig/ Exod. 15, 14. 15. Das alles wird angedeutet im 114. Pſ. v. 1: Da Iſ- rael auß Egypten zog/ das Haus Jacob auß dem fremden Volck/ da ward Juda ſein Heiligthum/ Iſrael ſeine Herrſchafft. Das Meer ſahe/ und flohe/ der Jordan wand ſich zurück. Die Berge hüpffeten wie die Läm- mer/ die Hügel wie die jungen Schaffe. Für dem HErrn bebete die Erde/ für dem Gott Jacob. Der den Fels wandelt in Waſſer- See/ und die Steine in Waſſer-Brunnen. Uber das iſt bekant/ wie der HErr im grauſa- men Wetter und ſtarcken Donner-Streichen auff dem Berge Sinai ſeine erſchreckliche Ge- walt hören und ſehen laſſen/ daß auch ſein eigen Volck für der Herrligkeit ſo eines gewaltigen Got-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/329>, abgerufen am 24.11.2024.