Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.Die fünffte Betrachtung. Hauff; Deren Gewohnheit ist hüpffen/ sich er-heben/viel von sich rühmen/ und andere verach- ten. Das siehet man an den stoltzen Welt- Kindern. Aber höret/was der heilige Geist da- von saget: Was hüpffet ihr grossen Gebirge? O ihr Gewaltigen/nehmts zu Hertzen: Ihr habts keine Ursach/ euch groß und breit zu machen; Wandert mit mir gen Zion/ und sehet zu/ was derselbe gegen Basan ist. Gott hat Lust auff diesem Berge zu woh- ward/ Y iij
Die fünffte Betrachtung. Hauff; Deren Gewohnheit iſt hüpffen/ ſich er-heben/viel von ſich rühmen/ und andere verach- ten. Das ſiehet man an den ſtoltzen Welt- Kindern. Aber höret/was der heilige Geiſt da- von ſaget: Was hüpffet ihr groſſen Gebirge? O ihr Gewaltigen/nehmts zu Hertzen: Ihr habts keine Urſach/ euch groß und breit zu machen; Wandert mit mir gen Zion/ und ſehet zu/ was derſelbe gegen Baſan iſt. Gott hat Luſt auff dieſem Berge zu woh- ward/ Y iij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0364" n="341"/><fw place="top" type="header">Die fünffte Betrachtung.</fw><lb/> Hauff; Deren Gewohnheit iſt hüpffen/ ſich er-<lb/> heben/viel von ſich rühmen/ und andere verach-<lb/> ten. Das ſiehet man an den ſtoltzen Welt-<lb/> Kindern. Aber höret/was der heilige Geiſt da-<lb/> von ſaget: Was hüpffet ihr groſſen Gebirge? O<lb/> ihr Gewaltigen/nehmts zu Hertzen: Ihr habts<lb/> keine Urſach/ euch groß und breit zu machen;<lb/> Wandert mit mir gen Zion/ und ſehet zu/ was<lb/> derſelbe gegen Baſan iſt.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Gott hat Luſt auff dieſem Berge zu woh-<lb/> nen/ und der HErr bleibet auch immer da-<lb/> ſelbſt.</hi> Zion iſt eine Figur der Chriſtlichen<lb/> Kirchen/welche vorhin dem Berg Salmon ver-<lb/> glichen iſt. Daß alſo gleich viel gilt/ man ver-<lb/> ſtehe hie Zion oder Salmon. Dieſer Berg wird<lb/> gepreiſet als ein von GOtt erwehlter Berg/an<lb/> welchem Gott eine beſondere Luſt hat. Alles<lb/> was GOtt erſchaffen hat/ iſt GOttes; wenn<lb/> mans aber hält gegen die Gemeine/ die Chri-<lb/> ſtus geheilet hat/ ſo iſt alles ander unter den<lb/> ſichtbaren Creaturen als ein frem̃d Gut; Die<lb/> gläubigen Seelen erwehlet GOtt auß dem<lb/> gantzen Hauffen/an denſelben hänget ſein Hertz.<lb/> Gepreiſet wird dieſer heilige Berg/ als eine<lb/> Wohnung deß Höchſten. <hi rendition="#fr">GOtt hat Luſt<lb/> auff dieſem Berge zu wohnen.</hi> Da die La-<lb/> de deß Bundes auff dem Berg Zion gebracht<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Y iij</fw><fw place="bottom" type="catch">ward/</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [341/0364]
Die fünffte Betrachtung.
Hauff; Deren Gewohnheit iſt hüpffen/ ſich er-
heben/viel von ſich rühmen/ und andere verach-
ten. Das ſiehet man an den ſtoltzen Welt-
Kindern. Aber höret/was der heilige Geiſt da-
von ſaget: Was hüpffet ihr groſſen Gebirge? O
ihr Gewaltigen/nehmts zu Hertzen: Ihr habts
keine Urſach/ euch groß und breit zu machen;
Wandert mit mir gen Zion/ und ſehet zu/ was
derſelbe gegen Baſan iſt.
Gott hat Luſt auff dieſem Berge zu woh-
nen/ und der HErr bleibet auch immer da-
ſelbſt. Zion iſt eine Figur der Chriſtlichen
Kirchen/welche vorhin dem Berg Salmon ver-
glichen iſt. Daß alſo gleich viel gilt/ man ver-
ſtehe hie Zion oder Salmon. Dieſer Berg wird
gepreiſet als ein von GOtt erwehlter Berg/an
welchem Gott eine beſondere Luſt hat. Alles
was GOtt erſchaffen hat/ iſt GOttes; wenn
mans aber hält gegen die Gemeine/ die Chri-
ſtus geheilet hat/ ſo iſt alles ander unter den
ſichtbaren Creaturen als ein frem̃d Gut; Die
gläubigen Seelen erwehlet GOtt auß dem
gantzen Hauffen/an denſelben hänget ſein Hertz.
Gepreiſet wird dieſer heilige Berg/ als eine
Wohnung deß Höchſten. GOtt hat Luſt
auff dieſem Berge zu wohnen. Da die La-
de deß Bundes auff dem Berg Zion gebracht
ward/
Y iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |