Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.über den 68. Psalm Er hat außgezogen die Fürstenthum/und die Gewaltigen/ und sie schau getragen öffentlich/ und einen Triumph auß ihnen gemacht/ durch sich selbst. Die Evangelisten gedencken zwar keiner sichtbaren Pompe/ bey der Auffarth Christi; doch ists für den Augen der himmlischen Bürgerschafft ein überauß prächtiger Einzug gewesen. Da hat Er seinen Sieg öffentlich sehen lassen/ da hat er seinen hölli- schen Raub gezeiget/wie nunmehr die Feinde Got- tes bezwungen seyn. Ey so bin ich loß/ ich bin nicht mehr ein gefangener Knecht deß Satans. Was wil mir der thun/ der von meinem Hey- land ins Gefängniß geworffen und mit Ketten angebunden ist? Gewiß und warhafftig nicht mehr/ als ihm mein Herr Jesus erlaubet. 3. Er hat Gaben empfangen für die Men- Nun
über den 68. Pſalm Er hat außgezogen die Fürſtenthum/und die Gewaltigen/ und ſie ſchau getragen öffentlich/ und einen Triumph auß ihnen gemacht/ durch ſich ſelbſt. Die Evangeliſten gedencken zwar keiner ſichtbaren Pompe/ bey der Auffarth Chriſti; doch iſts für den Augen der himmliſchen Bürgerſchafft ein überauß prächtiger Einzug geweſen. Da hat Er ſeinen Sieg öffentlich ſehen laſſen/ da hat er ſeinẽ hölli- ſchẽ Raub gezeiget/wie nunmehr die Feinde Got- tes bezwungen ſeyn. Ey ſo bin ich loß/ ich bin nicht mehr ein gefangener Knecht deß Satans. Was wil mir der thun/ der von meinem Hey- land ins Gefängniß geworffen und mit Ketten angebunden iſt? Gewiß und warhafftig nicht mehr/ als ihm mein Herr Jeſus erlaubet. 3. Er hat Gaben empfangen für die Men- Nun
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über den 68. Pſalm
Er hat außgezogen die Fürſtenthum/
und die Gewaltigen/ und ſie ſchau getragen
öffentlich/ und einen Triumph auß ihnen
gemacht/ durch ſich ſelbſt. Die Evangeliſten
gedencken zwar keiner ſichtbaren Pompe/ bey
der Auffarth Chriſti; doch iſts für den Augen
der himmliſchen Bürgerſchafft ein überauß
prächtiger Einzug geweſen. Da hat Er ſeinen
Sieg öffentlich ſehen laſſen/ da hat er ſeinẽ hölli-
ſchẽ Raub gezeiget/wie nunmehr die Feinde Got-
tes bezwungen ſeyn. Ey ſo bin ich loß/ ich bin
nicht mehr ein gefangener Knecht deß Satans.
Was wil mir der thun/ der von meinem Hey-
land ins Gefängniß geworffen und mit Ketten
angebunden iſt? Gewiß und warhafftig nicht
mehr/ als ihm mein Herr Jeſus erlaubet.
3. Er hat Gaben empfangen für die Men-
ſchen/ auch die Abtrünnige. Die Schrifft
bezeuget/ daß über Chriſtum ruhe der Geiſt deß
Herrn/ der Geiſt der Weißheit und deß Ver-
ſtandes/ der Geiſt deß Raths und der Stärc-
ke/ der Geiſt der Erkäntniß und der Furcht
deß Herrn/ Eſ. 11. v. 2. Mit ſolchen Gaben
deß Geiſtes iſt Chriſtus geſchmückt nicht al-
lein für ſich; ſondern auch wie wir hie hören/ für
die Menſchen. Im andern Capitel der Apoſto-
lichen Geſchicht predigt Petrus davon alſo:
Nun
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