Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.über den 68. Psalm der GOttes/ doch schicket ihnen GOtt den Sa-tan übern Hals/ der muß sie mit Fäusten schla- gen. Unter solchem Leiden erhält GOtt das schwache Gefäß/ und stärckets und tröstets kräff- tiglich. Wunder thut er/ wann er die seinen auß der Noth herauß reisset. Die Feinde müssen sich stossen und fallen/ die Gläubigen werden er- rettet/ und steigen mit Joseph auß dem Kercker/ und ererben den Stuel der Ehren. Sie siegen geistlich und leiblich. Endlich wird Gott Wun- der thun/ wenn er seine Gläubigen in seine Herr- ligkeit führen wird/ da werden wir Wunder ü- ber Wunder sehen. Diß seynd Sachen/ die nicht allein im Winckel geschehen/ sondern Gott lässt sein Werck auch sehen für aller Welt/ und die es sehen/ müssen erstarren/ und sagen/ seine Herrligkeit ist in Israel. Wundersam ist GOtt in seinem Heiligthum. Woltest du sagen/ wir sind gleichwohl nur nich-
über den 68. Pſalm der GOttes/ doch ſchicket ihnen GOtt den Sa-tan übern Hals/ der muß ſie mit Fäuſten ſchla- gen. Unter ſolchem Leiden erhält GOtt das ſchwache Gefäß/ und ſtärckets und tröſtets kräff- tiglich. Wunder thut er/ wann er die ſeinen auß der Noth herauß reiſſet. Die Feinde müſſen ſich ſtoſſen und fallen/ die Gläubigen werden er- rettet/ und ſteigen mit Joſeph auß dem Kercker/ und ererben den Stuel der Ehren. Sie ſiegen geiſtlich und leiblich. Endlich wird Gott Wun- der thun/ wenn er ſeine Gläubigen in ſeine Herr- ligkeit führen wird/ da werden wir Wunder ü- ber Wunder ſehen. Diß ſeynd Sachen/ die nicht allein im Winckel geſchehen/ ſondern Gott läſſt ſein Werck auch ſehen für aller Welt/ und die es ſehen/ müſſen erſtarren/ und ſagen/ ſeine Herrligkeit iſt in Iſrael. Wunderſam iſt GOtt in ſeinem Heiligthum. Wolteſt du ſagen/ wir ſind gleichwohl nur nich-
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über den 68. Pſalm
der GOttes/ doch ſchicket ihnen GOtt den Sa-
tan übern Hals/ der muß ſie mit Fäuſten ſchla-
gen. Unter ſolchem Leiden erhält GOtt das
ſchwache Gefäß/ und ſtärckets und tröſtets kräff-
tiglich. Wunder thut er/ wann er die ſeinen auß
der Noth herauß reiſſet. Die Feinde müſſen
ſich ſtoſſen und fallen/ die Gläubigen werden er-
rettet/ und ſteigen mit Joſeph auß dem Kercker/
und ererben den Stuel der Ehren. Sie ſiegen
geiſtlich und leiblich. Endlich wird Gott Wun-
der thun/ wenn er ſeine Gläubigen in ſeine Herr-
ligkeit führen wird/ da werden wir Wunder ü-
ber Wunder ſehen. Diß ſeynd Sachen/ die
nicht allein im Winckel geſchehen/ ſondern Gott
läſſt ſein Werck auch ſehen für aller Welt/ und
die es ſehen/ müſſen erſtarren/ und ſagen/ ſeine
Herrligkeit iſt in Iſrael. Wunderſam iſt GOtt
in ſeinem Heiligthum.
Wolteſt du ſagen/ wir ſind gleichwohl nur
ſchwache Menſchen; ſo ſpricht der Geiſt: Er
wird dem Volck Macht und Krafft geben.
Macht und Krafft wider den Teuffel und das
Fleiſch; Macht und Krafft wider alles Creutz
und Leid. Da Paulus ſich ſeiner Schwachheit
erinnerte/ fänget er an ſich ſeiner Schwachheit
zu rühmen/ darum daß GOttes Krafft in den
Schwachen mächtig iſt/ 2. Cor. 12. v. 9. Wie
nich-
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