Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.über den 92. Psalm blühen/ alsdenn werden sie vertilget immer undewiglich. Drum laß dich nicht irren/ wenn dei- ne hochmüthige Verfolger ungestraffet bleiben/ es wird ihrer Boßheit drum nicht vergessen wer- den. Und ihr hochmüthige Ubelthäter/ fürchtet euch/ wenn ihr allzumahl grünet wie ein lustiges Heinholtz/ in eurem stoltzen Muth/ wachset wie die Cedern/ und werdet gekrönet mit grünen Lorbeer-Kräntzen/ werdet ihr doch wie brennen- de Nessel außgerottet werden/ ihr werdet zu Koth und Dreck werden/ vertilget immer und ewiglich. Wolte GOtt/ ihr möchts besser ha- ben wollen. Lasst uns auch hören/ was von der andern nim-
über den 92. Pſalm blühen/ alsdenn werden ſie vertilget immer undewiglich. Drum laß dich nicht irren/ wenn dei- ne hochmüthige Verfolger ungeſtraffet bleiben/ es wird ihrer Boßheit drum nicht vergeſſen wer- den. Und ihr hochmüthige Ubelthäter/ fürchtet euch/ wenn ihr allzumahl grünet wie ein luſtiges Heinholtz/ in eurem ſtoltzen Muth/ wachſet wie die Cedern/ und werdet gekrönet mit grünen Lorbeer-Kräntzen/ werdet ihr doch wie brennen- de Neſſel außgerottet werden/ ihr werdet zu Koth und Dreck werden/ vertilget immer und ewiglich. Wolte GOtt/ ihr möchts beſſer ha- ben wollen. Laſſt uns auch hören/ was von der andern nim-
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über den 92. Pſalm
blühen/ alsdenn werden ſie vertilget immer und
ewiglich. Drum laß dich nicht irren/ wenn dei-
ne hochmüthige Verfolger ungeſtraffet bleiben/
es wird ihrer Boßheit drum nicht vergeſſen wer-
den. Und ihr hochmüthige Ubelthäter/ fürchtet
euch/ wenn ihr allzumahl grünet wie ein luſtiges
Heinholtz/ in eurem ſtoltzen Muth/ wachſet wie
die Cedern/ und werdet gekrönet mit grünen
Lorbeer-Kräntzen/ werdet ihr doch wie brennen-
de Neſſel außgerottet werden/ ihr werdet zu
Koth und Dreck werden/ vertilget immer und
ewiglich. Wolte GOtt/ ihr möchts beſſer ha-
ben wollen.
Laſſt uns auch hören/ was von der andern
Partey geſaget wird: Du HErr/ biſt der
Höchſte/ und bleibeſt ewiglich. Du HErr
biſt hoch in Ewigkeit. Daß Gott nicht könne
unterdrücket werden/ daran iſt kein Zweiffel. Es
gilt aber dem gantzen Hauffen/ was hie ſtehet/
nemlich allen die GOtt anhangen/ und iſt die
Meinung: daß/ ſo wenig Gott kan unterdrüc-
ket werden/ ſo wenig auch dieſelbe können unter-
drücket werden/ die Gott anhangen. Wenn
GOtt die Gläubigen erhält und ſchützet/ und
die Feinde tilget/ alsdenn beweiſet er/ daß er
hoch iſt. Begehreſt du nun beſtändige Glück-
ſeligkeit/ muſt du dieſem Gott anhangen/ der
nim-
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