Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.über den 116. Psalm ich nichts als lauter Gutes zu erwarten. Denendie GOtt lieben/ mussen alle Ding zum besten die- nen/ Rom. 8. v. 25. Ey so laß nun kommen/ was nicht wil außbleiben/ es muß mir doch alles gut seyn. Thut mir die Welt böses/ thut mir GOtt deß zu mehr gutes/ deß bin ich versichert. Höre nun was mehr die gläubige Seele saget wie
über den 116. Pſalm ich nichts als lauter Gutes zu erwarten. Denendie GOtt lieben/ muſſẽ alle Ding zum beſten die- nen/ Rom. 8. v. 25. Ey ſo laß nun kommen/ was nicht wil außbleiben/ es muß mir doch alles gut ſeyn. Thut mir die Welt böſes/ thut mir GOtt deß zu mehr gutes/ deß bin ich verſichert. Höre nun was mehr die gläubige Seele ſaget wie
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über den 116. Pſalm
ich nichts als lauter Gutes zu erwarten. Denen
die GOtt lieben/ muſſẽ alle Ding zum beſten die-
nen/ Rom. 8. v. 25. Ey ſo laß nun kommen/
was nicht wil außbleiben/ es muß mir doch alles
gut ſeyn. Thut mir die Welt böſes/ thut mir
GOtt deß zu mehr gutes/ deß bin ich verſichert.
Höre nun was mehr die gläubige Seele ſaget
von der Hülff und Beyſtand GOttes. Du haſt
meine Seele auß dem Tode geriſſen/ mein
Auge von den Threnen/ meinen Fuß vom
Gleiten. Ach was iſt doch die Welt für ein
Threnenthal/ da ſihet man Todes-Noth/ Heu-
len und Weinen/ Strauchlen und Fallen. Wer
mir darin hilffet/ iſt ein rechtſchaffener Helffer.
Du HErr biſt es/ du hilffeſt mir; Du haſt mei-
ne Seele auß dem Tode geriſſen. Da die gläu-
bige Seele mit Todes- Angſt umgeben war/ iſt
ſie in derſelben nicht gelaſſen/ GOtt hat ſie her-
auß geriſſen. Wenn GOtt auß der Todes-Noth
nicht herauß reiſſen wolte/ müſte die arme See-
le wohl ewig im Tode bleiben und verzagen. Du
HErr haſt meine Augen geriſſen von den Thre-
nen. Woher kommen Threnen anders als auß
einem betrübten Gemüthe? Wenn nun GOtt
das betrübte Gemüthe hinweg nimmt/ und ver-
wandelts in ein frölich Hertz/ das heiſt/ er habe
unſere Augen von den Threnen errettet/ oder
wie
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