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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 118. Psalm
wohl stehest du denn! denn was wil der Teuffel
finden in der leeren Tasche? Hast du dich und
die Welt verleugnet/ was wil dir der Satan
nehmen? Sich selbsten verleugnen und an der
Rechten Gottes hangen/ das macht einen unü-
berwindlichen Christen.

Insonderheit meine Seele/ vergiß deß lebendi-
gen Trostes nicht/ den du hie findest/ wenns zum
sterben kömmt/ denn ich werde nicht ster-
ben/ sondern leben/ und deß HErrn Werck
verkündigen.
O wie tröstlich ists/ daß ich nach
dem Tod recht anfange zu leben/ und das Werck
meines Gottes preise! Dancket dem HErrn/
denn er ist sehr freundlich/ und seine Güte
währet ewiglich.

1.
YUn höre fleissig mit mir an/
Wie man so freudig singen kan/
In der Gerechten Hütten/
Nur von Triumph/ von lauter Sieg/
Weil nun vollendet ist der Krieg/
Es muste seyn gestritten.
2. Der Rechten GOttes schreibts man zu/
Daß wir nun leben in der Ruh/
Der Sieg der muß ihr bleiben/
Sie ist erhöhet in den Trohn/
Und

über den 118. Pſalm
wohl ſteheſt du denn! denn was wil der Teuffel
finden in der leeren Taſche? Haſt du dich und
die Welt verleugnet/ was wil dir der Satan
nehmen? Sich ſelbſten verleugnen und an der
Rechten Gottes hangen/ das macht einen unü-
berwindlichen Chriſten.

Inſonderheit meine Seele/ vergiß deß lebendi-
gen Troſtes nicht/ den du hie findeſt/ wenns zum
ſterben kömmt/ denn ich werde nicht ſter-
ben/ ſondern leben/ und deß HErrn Werck
verkündigen.
O wie tröſtlich iſts/ daß ich nach
dem Tod recht anfange zu leben/ und das Werck
meines Gottes preiſe! Dancket dem HErrn/
denn er iſt ſehr freundlich/ und ſeine Güte
währet ewiglich.

1.
YUn höre fleiſſig mit mir an/
Wie man ſo freudig ſingen kan/
In der Gerechten Hütten/
Nur von Triumph/ von lauter Sieg/
Weil nun vollendet iſt der Krieg/
Es muſte ſeyn geſtritten.
2. Der Rechten GOttes ſchreibts man zu/
Daß wir nun leben in der Ruh/
Der Sieg der muß ihr bleiben/
Sie iſt erhöhet in den Trohn/
Und
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[722/0745] über den 118. Pſalm wohl ſteheſt du denn! denn was wil der Teuffel finden in der leeren Taſche? Haſt du dich und die Welt verleugnet/ was wil dir der Satan nehmen? Sich ſelbſten verleugnen und an der Rechten Gottes hangen/ das macht einen unü- berwindlichen Chriſten. Inſonderheit meine Seele/ vergiß deß lebendi- gen Troſtes nicht/ den du hie findeſt/ wenns zum ſterben kömmt/ denn ich werde nicht ſter- ben/ ſondern leben/ und deß HErrn Werck verkündigen. O wie tröſtlich iſts/ daß ich nach dem Tod recht anfange zu leben/ und das Werck meines Gottes preiſe! Dancket dem HErrn/ denn er iſt ſehr freundlich/ und ſeine Güte währet ewiglich. 1. YUn höre fleiſſig mit mir an/ Wie man ſo freudig ſingen kan/ In der Gerechten Hütten/ Nur von Triumph/ von lauter Sieg/ Weil nun vollendet iſt der Krieg/ Es muſte ſeyn geſtritten. 2. Der Rechten GOttes ſchreibts man zu/ Daß wir nun leben in der Ruh/ Der Sieg der muß ihr bleiben/ Sie iſt erhöhet in den Trohn/ Und

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 722. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/745>, abgerufen am 22.11.2024.