Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

Bild:
<< vorherige Seite

über den 33. Psalm


Es wird die Macht erkant im Himmel an der Lufft/
Imgleichen scheinet sie auff Erden in der Klufft.

2. Wann GOtt nur ein Wort spricht/ so muß es
bald geschehen/
Mit Menschlicher Gewalt wil es nicht so hergehen.
So lerne nun hierauß den Nachdruck/ und die
Krafft/
Und drucke dann davon den rechten Lebens-Saft.
3. Mas können Menschen thun/ wann GOTT ihr
Thun wil lencken?
Gedencken sie gleich Args/ so wil Er sie versencken.
Seynd wir sein Eigenthum: O wohl uns in der
Noth/
Es kan uns schrecken nicht kein Angst/ noch auch
der Todt!
4. So fürchte deinen GOtt/ und trau nur Ihm
von Hertzen/
So wird Er lindern dir auch alle deine Schmertzen:
Kommt eine Fluth daher/ die dich ersäuffen wil/
So hast du einen GOtt/ der nicht wird sitzen still.
5. Er kan und wil auch nicht zulassen dein Verder-
ben/
Dein Heyl und Seligkeit wil Er ja dir erwerben/
Weil du ihm angehörst: deß freu dich allezeit/
Und siehe daß du seyst zu dienen Ihm bereit.
Die

über den 33. Pſalm


Es wird die Macht erkant im Him̃el an der Lufft/
Imgleichen ſcheinet ſie auff Erden in der Klufft.

2. Wann GOtt nur ein Wort ſpricht/ ſo muß es
bald geſchehen/
Mit Menſchlicher Gewalt wil es nicht ſo hergehen.
So lerne nun hierauß den Nachdruck/ und die
Krafft/
Und drucke dann davon den rechten Lebens-Saft.
3. Mas können Menſchen thun/ wann GOTT ihr
Thun wil lencken?
Gedencken ſie gleich Args/ ſo wil Er ſie verſencken.
Seynd wir ſein Eigenthum: O wohl uns in der
Noth/
Es kan uns ſchrecken nicht kein Angſt/ noch auch
der Todt!
4. So fürchte deinen GOtt/ und trau nur Ihm
von Hertzen/
So wird Er lindern dir auch alle deine Schmertzen:
Kom̃t eine Fluth daher/ die dich erſäuffen wil/
So haſt du einen GOtt/ der nicht wird ſitzen ſtill.
5. Er kan und wil auch nicht zulaſſen dein Verder-
ben/
Dein Heyl und Seligkeit wil Er ja dir erwerben/
Weil du ihm angehörſt: deß freu dich allezeit/
Und ſiehe daß du ſeyſt zu dienen Ihm bereit.
Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <pb facs="#f0077" n="54"/>
              <fw place="top" type="header">über den 33. P&#x017F;alm</fw><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
              <l>Es wird die Macht erkant im Him&#x0303;el an der Lufft/</l><lb/>
              <l>Imgleichen &#x017F;cheinet &#x017F;ie auff Erden in der Klufft.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>2. Wann GOtt nur ein Wort &#x017F;pricht/ &#x017F;o muß es</l><lb/>
              <l>bald ge&#x017F;chehen/</l><lb/>
              <l>Mit Men&#x017F;chlicher Gewalt wil es nicht &#x017F;o hergehen.</l><lb/>
              <l>So lerne nun hierauß den Nachdruck/ und die</l><lb/>
              <l>Krafft/</l><lb/>
              <l>Und drucke dann davon den rechten Lebens-Saft.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>3. Mas können Men&#x017F;chen thun/ wann GOTT ihr</l><lb/>
              <l>Thun wil lencken?</l><lb/>
              <l>Gedencken &#x017F;ie gleich Args/ &#x017F;o wil Er &#x017F;ie ver&#x017F;encken.</l><lb/>
              <l>Seynd wir &#x017F;ein Eigenthum: O wohl uns in der</l><lb/>
              <l>Noth/</l><lb/>
              <l>Es kan uns &#x017F;chrecken nicht kein Ang&#x017F;t/ noch auch</l><lb/>
              <l>der Todt!</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="4">
              <l>4. So fürchte deinen GOtt/ und trau nur Ihm</l><lb/>
              <l>von Hertzen/</l><lb/>
              <l>So wird Er lindern dir auch alle deine Schmertzen:</l><lb/>
              <l>Kom&#x0303;t eine Fluth daher/ die dich er&#x017F;äuffen wil/</l><lb/>
              <l>So ha&#x017F;t du einen GOtt/ der nicht wird &#x017F;itzen &#x017F;till.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="5">
              <l>5. Er kan und wil auch nicht zula&#x017F;&#x017F;en dein Verder-</l><lb/>
              <l>ben/</l><lb/>
              <l>Dein Heyl und Seligkeit wil Er ja dir erwerben/</l><lb/>
              <l>Weil du ihm angehör&#x017F;t: deß freu dich allezeit/</l><lb/>
              <l>Und &#x017F;iehe daß du &#x017F;ey&#x017F;t zu dienen Ihm bereit.</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[54/0077] über den 33. Pſalm Es wird die Macht erkant im Him̃el an der Lufft/ Imgleichen ſcheinet ſie auff Erden in der Klufft. 2. Wann GOtt nur ein Wort ſpricht/ ſo muß es bald geſchehen/ Mit Menſchlicher Gewalt wil es nicht ſo hergehen. So lerne nun hierauß den Nachdruck/ und die Krafft/ Und drucke dann davon den rechten Lebens-Saft. 3. Mas können Menſchen thun/ wann GOTT ihr Thun wil lencken? Gedencken ſie gleich Args/ ſo wil Er ſie verſencken. Seynd wir ſein Eigenthum: O wohl uns in der Noth/ Es kan uns ſchrecken nicht kein Angſt/ noch auch der Todt! 4. So fürchte deinen GOtt/ und trau nur Ihm von Hertzen/ So wird Er lindern dir auch alle deine Schmertzen: Kom̃t eine Fluth daher/ die dich erſäuffen wil/ So haſt du einen GOtt/ der nicht wird ſitzen ſtill. 5. Er kan und wil auch nicht zulaſſen dein Verder- ben/ Dein Heyl und Seligkeit wil Er ja dir erwerben/ Weil du ihm angehörſt: deß freu dich allezeit/ Und ſiehe daß du ſeyſt zu dienen Ihm bereit. Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/77
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/77>, abgerufen am 21.11.2024.