Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

Bild:
<< vorherige Seite
Die vierdte Betrachtung.


Die 4. Betrachtung.
Von der Göttlichen Providentz,
allermeist für die Gläubige.

OB wohl GOtt sich aller Menschen an-
nimmt und für alle sorget/ so träget Er
doch eine besondere Sorge für seine Hei-
ligen. Von der allgemeinen Providentz ists
geredet/ wenn David spricht: Der Herr schau-
et vom Himmel und siehet aller Menschen
Kinder. Von seinem festen Thron siehet Er
auff alle die auff Erden wohnen. Er lencket
ihnen allen das Hertz/ er merckt auff alle ihre

Wercke. v. 13. 14. 15.

Wir müssen uns GOtt hie einbilden/ als ei-
nen HErrn/ der seinen Thron im Himmel ge-
setzet und bestätiget hat. Wann die Schrifft sa-
get; GOtt sitzet im Himmel/ wil sie nicht/ daß
GOtt in einem gewissen Ort eingeschlossen
sey/ denn der Himmel Himmel können dich
HErr nicht begreiffen; sondern sie beschreibet
seine grosse Majestät/ daß er ein GOtt sey/ der
sich über alles gesetzet hat/ und wie die Schrifft
saget/ alles erfülle beydes im Himmel und auff
Erden. Daher auch David spricht im 139.
Psalm v. 7. 8. 9. 10. Wo soll ich hingehen für

dei-
D jv
Die vierdte Betrachtung.


Die 4. Betrachtung.
Von der Göttlichen Providentz,
allermeiſt für die Gläubige.

OB wohl GOtt ſich aller Menſchen an-
nimmt und für alle ſorget/ ſo träget Er
doch eine beſondere Sorge für ſeine Hei-
ligen. Von der allgemeinen Providentz iſts
geredet/ wenn David ſpricht: Der Herr ſchau-
et vom Himmel und ſiehet aller Menſchen
Kinder. Von ſeinem feſten Thron ſiehet Er
auff alle die auff Erden wohnen. Er lencket
ihnen allen das Hertz/ er merckt auff alle ihre

Wercke. v. 13. 14. 15.

Wir müſſen uns GOtt hie einbilden/ als ei-
nen HErrn/ der ſeinen Thron im Himmel ge-
ſetzet und beſtätiget hat. Wann die Schrifft ſa-
get; GOtt ſitzet im Himmel/ wil ſie nicht/ daß
GOtt in einem gewiſſen Ort eingeſchloſſen
ſey/ denn der Himmel Himmel können dich
HErr nicht begreiffen; ſondern ſie beſchreibet
ſeine groſſe Majeſtät/ daß er ein GOtt ſey/ der
ſich über alles geſetzet hat/ und wie die Schrifft
ſaget/ alles erfülle beydes im Himmel und auff
Erden. Daher auch David ſpricht im 139.
Pſalm v. 7. 8. 9. 10. Wo ſoll ich hingehen für

dei-
D jv
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0078" n="55"/>
        <fw place="top" type="header">Die vierdte Betrachtung.</fw><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Die 4. Betrachtung.</hi><lb/>
Von der Göttlichen <hi rendition="#aq">Providentz,</hi><lb/>
allermei&#x017F;t für die Gläubige.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">O</hi>B wohl GOtt &#x017F;ich aller Men&#x017F;chen an-<lb/>
nimmt und für alle &#x017F;orget/ &#x017F;o träget Er<lb/>
doch eine be&#x017F;ondere Sorge für &#x017F;eine Hei-<lb/>
ligen. Von der allgemeinen <hi rendition="#aq">Providentz</hi> i&#x017F;ts<lb/>
geredet/ wenn David &#x017F;pricht: <hi rendition="#fr">Der Herr &#x017F;chau-<lb/>
et vom Himmel und &#x017F;iehet aller Men&#x017F;chen<lb/>
Kinder. Von &#x017F;einem fe&#x017F;ten Thron &#x017F;iehet Er<lb/>
auff alle die auff Erden wohnen. Er lencket<lb/>
ihnen allen das Hertz/ er merckt auff alle ihre</hi><lb/>
Wercke. <hi rendition="#aq">v.</hi> 13. 14. 15.</p><lb/>
          <p>Wir mü&#x017F;&#x017F;en uns GOtt hie einbilden/ als ei-<lb/>
nen HErrn/ der &#x017F;einen Thron im Himmel ge-<lb/>
&#x017F;etzet und be&#x017F;tätiget hat. Wann die Schrifft &#x017F;a-<lb/>
get; GOtt &#x017F;itzet im Himmel/ wil &#x017F;ie nicht/ daß<lb/>
GOtt in einem gewi&#x017F;&#x017F;en Ort einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en<lb/>
&#x017F;ey/ denn der Himmel Himmel können dich<lb/>
HErr nicht begreiffen; &#x017F;ondern &#x017F;ie be&#x017F;chreibet<lb/>
&#x017F;eine gro&#x017F;&#x017F;e Maje&#x017F;tät/ daß er ein GOtt &#x017F;ey/ der<lb/>
&#x017F;ich über alles ge&#x017F;etzet hat/ und wie die Schrifft<lb/>
&#x017F;aget/ alles erfülle beydes im Himmel und auff<lb/>
Erden. Daher auch David &#x017F;pricht im 139.<lb/>
P&#x017F;alm v. 7. 8. 9. 10. <hi rendition="#fr">Wo &#x017F;oll ich hingehen für</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D jv</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">dei-</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[55/0078] Die vierdte Betrachtung. Die 4. Betrachtung. Von der Göttlichen Providentz, allermeiſt für die Gläubige. OB wohl GOtt ſich aller Menſchen an- nimmt und für alle ſorget/ ſo träget Er doch eine beſondere Sorge für ſeine Hei- ligen. Von der allgemeinen Providentz iſts geredet/ wenn David ſpricht: Der Herr ſchau- et vom Himmel und ſiehet aller Menſchen Kinder. Von ſeinem feſten Thron ſiehet Er auff alle die auff Erden wohnen. Er lencket ihnen allen das Hertz/ er merckt auff alle ihre Wercke. v. 13. 14. 15. Wir müſſen uns GOtt hie einbilden/ als ei- nen HErrn/ der ſeinen Thron im Himmel ge- ſetzet und beſtätiget hat. Wann die Schrifft ſa- get; GOtt ſitzet im Himmel/ wil ſie nicht/ daß GOtt in einem gewiſſen Ort eingeſchloſſen ſey/ denn der Himmel Himmel können dich HErr nicht begreiffen; ſondern ſie beſchreibet ſeine groſſe Majeſtät/ daß er ein GOtt ſey/ der ſich über alles geſetzet hat/ und wie die Schrifft ſaget/ alles erfülle beydes im Himmel und auff Erden. Daher auch David ſpricht im 139. Pſalm v. 7. 8. 9. 10. Wo ſoll ich hingehen für dei- D jv

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/78
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/78>, abgerufen am 21.11.2024.