Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784.dieses zu ihrem Wachsthum so nöthigen Feuers, zu Siebender Beweiß. Wann das Feuer über- Erstlich entdecket man in der ganzen Natur be- in
dieſes zu ihrem Wachsthum ſo noͤthigen Feuers, zu Siebender Beweiß. Wann das Feuer uͤber- Erſtlich entdecket man in der ganzen Natur be- in
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0108" n="92"/> dieſes zu ihrem Wachsthum ſo noͤthigen Feuers, zu<lb/> keiner Zeit gaͤnzlich.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Siebender Beweiß.</hi> Wann das Feuer uͤber-<lb/> haupt, wie ein jeder gerne zugibt, fuͤr die Welt unent-<lb/> behrlich iſt; ſo gilt das nehmliche auch vom electriſchen<lb/> oder Blitzfeuer. Denn die Naturforſcher haben es ſchon<lb/> biß zum hoͤchſten Grad der Wahrſcheinlichkeit erwie-<lb/> ſen, daß es auf der Welt nur ein einziges Feuer,<lb/> nehmlich das electriſche oder Blitzfeuer gebe. Ich<lb/> kan dieſe wichtige Materie, welche allein eine groſe<lb/> Abhandlung erforderte, hier um ſo weniger nach allen<lb/> Gruͤnden, die man hievon angeben koͤnnte, erweiſen,<lb/> da ich nur fuͤr Leſer ſchreibe die nicht Naturforſcher<lb/> von Profeſſion ſind. Ich will daher nur das allernoͤ-<lb/> thigſte und einleuchtenſte davon beruͤhren.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Erſtlich</hi> entdecket man in der ganzen Natur be-<lb/> ſtaͤndig eine Waͤrme die in einem Koͤrper groͤſer iſt als in<lb/> dem andern. Die Erde hat, auch mitten im Winter,<lb/> in einer ſchon maͤßigen Tiefe, eine immer gleiche<lb/> Waͤrme. Der menſchliche und thieriſche Koͤrper, iſt<lb/> einmahl ſo warm als das anderemahl, in der groͤſten<lb/> Sommerwaͤrme wie im ſtrengſten Winter. Nun kan<lb/> aber keine Waͤrme ohne Feuer entſtehen. Wenn man<lb/> im Winter ein Zimmer erwaͤrmen will, ſo muß ein<lb/> Feuer angezuͤndet werden. Die Feuertheilchen dringen<lb/> durch den Ofen, und breiten ſich unſichtbahr im Zim-<lb/> mer aus. Man ſiehet hieraus, daß auch ein unſicht-<lb/> bahres Feuer, Waͤrme gebe; daß aber ohne Feuer-<lb/> theilgen keine Waͤrme entſtehen koͤnne. Hat nun die<lb/> Erde, ſo wie der Koͤrper der Thiere und Menſchen,<lb/> eine beſtaͤndige Waͤrme; ſo muͤſſen ſie auch beſtaͤndig<lb/> ein unſichtbahres Feuer genieſen, und es muß daher<lb/> <fw place="bottom" type="catch">in</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [92/0108]
dieſes zu ihrem Wachsthum ſo noͤthigen Feuers, zu
keiner Zeit gaͤnzlich.
Siebender Beweiß. Wann das Feuer uͤber-
haupt, wie ein jeder gerne zugibt, fuͤr die Welt unent-
behrlich iſt; ſo gilt das nehmliche auch vom electriſchen
oder Blitzfeuer. Denn die Naturforſcher haben es ſchon
biß zum hoͤchſten Grad der Wahrſcheinlichkeit erwie-
ſen, daß es auf der Welt nur ein einziges Feuer,
nehmlich das electriſche oder Blitzfeuer gebe. Ich
kan dieſe wichtige Materie, welche allein eine groſe
Abhandlung erforderte, hier um ſo weniger nach allen
Gruͤnden, die man hievon angeben koͤnnte, erweiſen,
da ich nur fuͤr Leſer ſchreibe die nicht Naturforſcher
von Profeſſion ſind. Ich will daher nur das allernoͤ-
thigſte und einleuchtenſte davon beruͤhren.
Erſtlich entdecket man in der ganzen Natur be-
ſtaͤndig eine Waͤrme die in einem Koͤrper groͤſer iſt als in
dem andern. Die Erde hat, auch mitten im Winter,
in einer ſchon maͤßigen Tiefe, eine immer gleiche
Waͤrme. Der menſchliche und thieriſche Koͤrper, iſt
einmahl ſo warm als das anderemahl, in der groͤſten
Sommerwaͤrme wie im ſtrengſten Winter. Nun kan
aber keine Waͤrme ohne Feuer entſtehen. Wenn man
im Winter ein Zimmer erwaͤrmen will, ſo muß ein
Feuer angezuͤndet werden. Die Feuertheilchen dringen
durch den Ofen, und breiten ſich unſichtbahr im Zim-
mer aus. Man ſiehet hieraus, daß auch ein unſicht-
bahres Feuer, Waͤrme gebe; daß aber ohne Feuer-
theilgen keine Waͤrme entſtehen koͤnne. Hat nun die
Erde, ſo wie der Koͤrper der Thiere und Menſchen,
eine beſtaͤndige Waͤrme; ſo muͤſſen ſie auch beſtaͤndig
ein unſichtbahres Feuer genieſen, und es muß daher
in
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