Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784.in der Natur ein beständig unsichtbahres Feuer ge- Anderns. Wenn wir Feuer anzünden wollen, Die Feuertheile, die beym Stand ihrer Ruhe Drit-
in der Natur ein beſtaͤndig unſichtbahres Feuer ge- Anderns. Wenn wir Feuer anzuͤnden wollen, Die Feuertheile, die beym Stand ihrer Ruhe Drit-
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in der Natur ein beſtaͤndig unſichtbahres Feuer ge-
ben.
Anderns. Wenn wir Feuer anzuͤnden wollen,
ſo brauchen wir zu einer brennbaren Materie, z. B.
dem Holz nur einen einzigen Funken lebendiges Feuer
zu bringen. Aber aus welchem Grund geraͤth nun
Holz u. d. g. in Brand? Muͤßen nicht ſchon im Holz
die Feuertheilchen verborgen liegen? Gewiß, und ſie
werden nur durch einen lebendigen Funken Feuers in
Bewegung gebracht oder entzuͤndet; da ſie zuvor in
dem Holz gleichſam in Ruhe verborgen lagen. Man
kan hieraus auch erklaͤren, warum ein hartes Holz
mehr, ſtaͤrkeres und anhaltenderes Feuer giebt, als ein
weiches und leichtes; da nehmlich ein feſter Koͤrper meh-
rere Beſtandtheilchen hat: mehrere Theile Holz aber
auch mehr unſichtbares Feuer enthalten koͤnnen, als
nur wenige Theile.
Die Feuertheile, die beym Stand ihrer Ruhe
im Holz verborgen liegen, haben urſpruͤnglich noch kei-
ne Waͤrme; da das Holz ſo kalt iſt als ein anderer
Koͤrper. Siehet man nicht hier eine große Aehnlich-
keit zwiſchen dem electriſchen Feuer, wie man es im
Stande der Ruhe, nehmlich an der Electriſirma-
ſchine antrift; und dem in dem Holz unſichtbar ver-
borgen liegenden Feuer? Auch das electriſche Feuer iſt
in dieſem Zuſtand kalt. Sobald aber das im Holz
verborgen liegende Feuer, durch die Entzuͤndung in
Bewegung kommt, ſo bald gibt es Waͤrme. Das
nehmliche thut das electriſche Feuer, denn wenn es in
Geſtallt eines Funkens aus der Maſchine ſpringt, und
folglich in Bewegung kommt, ſo bekommt es eine
Waͤrme. Es entzuͤndet ja Weingeiſt, Geigenharz,
u. d. g.
Drit-
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