Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.Die weitere Verwendung der Principien u. s. w. der Geschwindigkeit
[Formel 1]
und 2(m--m') mit derGeschwindigkeit [Formel 2] . In dieser Art können wir fortfahren, bis wir die für die ganze Masse m+m' dieselbe Geschwindigkeit u erhalten haben. Das con- structive in der Figur dargestellte Verfahren zeigt sehr deutlich, dass hierbei die Flächengleichung besteht (m+m')·u=mv+m'v'. Unschwer erkennen wir aber, dass wir die ganze Ueberlegung nur anstellen können, wenn uns schon durch irgendwelche Er- fahrungen die Summe mv+m'v', also die Form des Einflusses von m und v, als maassgebend nahe gelegt worden ist. Sieht man von den Newton'schen Principien ab, so sind eben andere specifische Erfahrungen über die Bedeutung von mv, welche jene Principien als gleichwerthig ersetzen, nicht zu entbehren. 7. Auch der Stoss elastischer Massen kann nach den Elastische Körper stellen ihre Form wieder her, und Die weitere Verwendung der Principien u. s. w. der Geschwindigkeit
[Formel 1]
und 2(m—m′) mit derGeschwindigkeit [Formel 2] . In dieser Art können wir fortfahren, bis wir die für die ganze Masse m+m′ dieselbe Geschwindigkeit u erhalten haben. Das con- structive in der Figur dargestellte Verfahren zeigt sehr deutlich, dass hierbei die Flächengleichung besteht (m+m′)·u=mv+m′v′. Unschwer erkennen wir aber, dass wir die ganze Ueberlegung nur anstellen können, wenn uns schon durch irgendwelche Er- fahrungen die Summe mv+m′v′, also die Form des Einflusses von m und v, als maassgebend nahe gelegt worden ist. Sieht man von den Newton’schen Principien ab, so sind eben andere specifische Erfahrungen über die Bedeutung von mv, welche jene Principien als gleichwerthig ersetzen, nicht zu entbehren. 7. Auch der Stoss elastischer Massen kann nach den Elastische Körper stellen ihre Form wieder her, und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0309" n="297"/><fw place="top" type="header">Die weitere Verwendung der Principien u. s. w.</fw><lb/> der Geschwindigkeit <formula/> und <hi rendition="#g">2(<hi rendition="#i">m—m′</hi>)</hi> mit der<lb/> Geschwindigkeit <formula/>. In dieser Art können<lb/> wir fortfahren, bis wir die für die ganze Masse <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">m+m′</hi><lb/> dieselbe</hi> Geschwindigkeit <hi rendition="#i">u</hi> erhalten haben. Das con-<lb/> structive in der Figur dargestellte Verfahren zeigt sehr<lb/> deutlich, dass hierbei die Flächengleichung besteht<lb/><hi rendition="#g">(<hi rendition="#i">m+m′</hi>)·<hi rendition="#i">u=mv+m′v′</hi></hi>. Unschwer erkennen wir<lb/> aber, dass wir die ganze Ueberlegung nur anstellen<lb/> können, wenn uns schon durch irgendwelche Er-<lb/> fahrungen die Summe <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">mv+m′v′</hi></hi>, also die <hi rendition="#g">Form</hi> des<lb/> Einflusses von <hi rendition="#i">m</hi> und <hi rendition="#i">v</hi>, als <hi rendition="#g">maassgebend</hi> nahe gelegt<lb/> worden ist. Sieht man von den Newton’schen Principien<lb/> ab, so sind <hi rendition="#g">eben</hi> andere specifische Erfahrungen über<lb/> die Bedeutung von <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">mv</hi></hi>, welche jene Principien als<lb/> gleichwerthig ersetzen, <hi rendition="#g">nicht zu entbehren</hi>.</p><lb/> <p>7. Auch der Stoss <hi rendition="#g">elastischer</hi> Massen kann nach den<lb/> Newton’schen Principien erledigt werden. Man braucht<lb/> nur zu bemerken, dass der <hi rendition="#g">Formänderung</hi> der elas-<lb/> tischen Körper <hi rendition="#g">formherstellende</hi> Kräfte entspringen<lb/> welche an die Formänderung genau gebunden sind. Auch<lb/> bei der Berührung von Körpern ungleicher Geschwindig-<lb/> keit entstehen geschwindigkeitsausgleichende Kräfte, wo-<lb/> rauf die sogenannte Undurchdringlichkeit beruht. Treffen<lb/> sich zwei elastische Massen <hi rendition="#i">M, m</hi> mit den Geschwin-<lb/> digkeiten <hi rendition="#i">C, c</hi>, so tritt eine Formänderung ein, die<lb/> erst beendigt ist, wenn die Geschwindigkeiten gleich<lb/> geworden sind. In diesem Augenblick ist die gemein-<lb/> same Geschwindigkeit, weil wir mit innern Kräften zu<lb/> thun haben, also die Bewegungsquantität erhalten bleibt,<lb/> und die Schwerpunktsbewegung nicht geändert wird<lb/><formula/></p> <p>Elastische Körper stellen ihre Form wieder her, und<lb/> bei <hi rendition="#g">vollkommen</hi> elastischen Körpern treten dieselben<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [297/0309]
Die weitere Verwendung der Principien u. s. w.
der Geschwindigkeit [FORMEL] und 2(m—m′) mit der
Geschwindigkeit [FORMEL]. In dieser Art können
wir fortfahren, bis wir die für die ganze Masse m+m′
dieselbe Geschwindigkeit u erhalten haben. Das con-
structive in der Figur dargestellte Verfahren zeigt sehr
deutlich, dass hierbei die Flächengleichung besteht
(m+m′)·u=mv+m′v′. Unschwer erkennen wir
aber, dass wir die ganze Ueberlegung nur anstellen
können, wenn uns schon durch irgendwelche Er-
fahrungen die Summe mv+m′v′, also die Form des
Einflusses von m und v, als maassgebend nahe gelegt
worden ist. Sieht man von den Newton’schen Principien
ab, so sind eben andere specifische Erfahrungen über
die Bedeutung von mv, welche jene Principien als
gleichwerthig ersetzen, nicht zu entbehren.
7. Auch der Stoss elastischer Massen kann nach den
Newton’schen Principien erledigt werden. Man braucht
nur zu bemerken, dass der Formänderung der elas-
tischen Körper formherstellende Kräfte entspringen
welche an die Formänderung genau gebunden sind. Auch
bei der Berührung von Körpern ungleicher Geschwindig-
keit entstehen geschwindigkeitsausgleichende Kräfte, wo-
rauf die sogenannte Undurchdringlichkeit beruht. Treffen
sich zwei elastische Massen M, m mit den Geschwin-
digkeiten C, c, so tritt eine Formänderung ein, die
erst beendigt ist, wenn die Geschwindigkeiten gleich
geworden sind. In diesem Augenblick ist die gemein-
same Geschwindigkeit, weil wir mit innern Kräften zu
thun haben, also die Bewegungsquantität erhalten bleibt,
und die Schwerpunktsbewegung nicht geändert wird
[FORMEL]
Elastische Körper stellen ihre Form wieder her, und
bei vollkommen elastischen Körpern treten dieselben
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