Um die Vertical beschleunigung [g] zu finden, mit wel- cher die Falltiefe h zurückgelegt wurde, bemerken wir, dass
[Formel 1]
. Führt man diesen Werth für h in die letzte Gleichung ein, so findet sich
[Formel 2]
Für
[Formel 3]
wird
[Formel 4]
sin [a]2 wie auf einer festen schiefen Ebene. Für Q = o wird [g] = g wie im freien Fall. Für sin [a] = 1 ist [g] = g wie im freien Fall. Für endliche Werthe von Q = mP erhalten wir für
[Formel 5]
, weil
[Formel 6]
.
Die Fixirung von Q als neu aufgelegter Zwang ver- grössert also die Abweichung von der freien Bewegung.
Wir haben zur Ableitung von [g] in dem eben be- trachteten Fall den Satz der Erhaltung der Quantität der Bewegung und den Satz der lebendigen Kräfte ver- wendet. Den Gauss'schen Satz anwendend, würden wir denselben Fall in folgender Weise behandeln. Den mit u, v, w bezeichneten Geschwindigkeiten entsprechen die Beschleunigungen [g, d, e]. Mit Rücksicht darauf, dass nur der Körper P im freien Zustande die Vertical beschleu- nigung g haben würde, die übrigen Beschleunigungen aber den Werth = o annehmen würden, haben wir
[Formel 7]
zu einem Minimum zu machen. Da die ganze Aufgabe nur einen Sinn hat, solange die Körper P und Q sich berühren, so lange also
[Formel 8]
tang [a], so erhal- ten wir
[Formel 9]
Drittes Kapitel.
Um die Vertical beschleunigung [γ] zu finden, mit wel- cher die Falltiefe h zurückgelegt wurde, bemerken wir, dass
[Formel 1]
. Führt man diesen Werth für h in die letzte Gleichung ein, so findet sich
[Formel 2]
Für
[Formel 3]
wird
[Formel 4]
sin [α]2 wie auf einer festen schiefen Ebene. Für Q = o wird [γ] = g wie im freien Fall. Für sin [α] = 1 ist [γ] = g wie im freien Fall. Für endliche Werthe von Q = mP erhalten wir für
[Formel 5]
, weil
[Formel 6]
.
Die Fixirung von Q als neu aufgelegter Zwang ver- grössert also die Abweichung von der freien Bewegung.
Wir haben zur Ableitung von [γ] in dem eben be- trachteten Fall den Satz der Erhaltung der Quantität der Bewegung und den Satz der lebendigen Kräfte ver- wendet. Den Gauss’schen Satz anwendend, würden wir denselben Fall in folgender Weise behandeln. Den mit u, v, w bezeichneten Geschwindigkeiten entsprechen die Beschleunigungen [γ, δ, ε]. Mit Rücksicht darauf, dass nur der Körper P im freien Zustande die Vertical beschleu- nigung g haben würde, die übrigen Beschleunigungen aber den Werth = o annehmen würden, haben wir
[Formel 7]
zu einem Minimum zu machen. Da die ganze Aufgabe nur einen Sinn hat, solange die Körper P und Q sich berühren, so lange also
[Formel 8]
tang [α], so erhal- ten wir
[Formel 9]
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0346"n="334"/><fwplace="top"type="header">Drittes Kapitel.</fw><lb/><p>Um die <hirendition="#g">Vertical</hi> beschleunigung <supplied>γ</supplied> zu finden, mit wel-<lb/>
cher die Falltiefe <hirendition="#i">h</hi> zurückgelegt wurde, bemerken wir,<lb/>
dass <formula/>. Führt man diesen Werth für <hirendition="#i">h</hi> in die<lb/>
letzte Gleichung ein, so findet sich<lb/><formula/></p><p>Für <formula/> wird <formula/> sin <supplied>α</supplied><hirendition="#sup">2</hi> wie auf einer <hirendition="#g">festen</hi><lb/>
schiefen Ebene. Für <hirendition="#i">Q = o</hi> wird <supplied>γ</supplied> = <hirendition="#i">g</hi> wie im freien<lb/>
Fall. Für sin <supplied>α</supplied> = 1 ist <supplied>γ</supplied> = <hirendition="#i">g</hi> wie im freien Fall. Für<lb/>
endliche Werthe von <hirendition="#g"><hirendition="#i">Q = mP</hi></hi> erhalten wir für<lb/><formula/>, weil<lb/><formula/>.</p><lb/><p>Die Fixirung von <hirendition="#i">Q</hi> als neu aufgelegter Zwang <hirendition="#g">ver-<lb/>
grössert</hi> also die Abweichung von der freien Bewegung.</p><lb/><p>Wir haben zur Ableitung von <supplied>γ</supplied> in dem eben be-<lb/>
trachteten Fall den Satz der Erhaltung der Quantität<lb/>
der Bewegung und den Satz der lebendigen Kräfte ver-<lb/>
wendet. Den Gauss’schen Satz anwendend, würden wir<lb/>
denselben Fall in folgender Weise behandeln. Den mit<lb/><hirendition="#i">u, v, w</hi> bezeichneten Geschwindigkeiten entsprechen die<lb/>
Beschleunigungen <supplied>γ, δ, ε</supplied>. Mit Rücksicht darauf, dass nur<lb/>
der Körper <hirendition="#i">P</hi> im freien Zustande die <hirendition="#g">Vertical</hi> beschleu-<lb/>
nigung <hirendition="#i">g</hi> haben würde, die übrigen Beschleunigungen<lb/>
aber den Werth = <hirendition="#i">o</hi> annehmen würden, haben wir<lb/><formula/> zu einem Minimum zu machen. Da die ganze Aufgabe<lb/>
nur einen Sinn hat, solange die Körper <hirendition="#i">P</hi> und <hirendition="#i">Q</hi> sich<lb/>
berühren, so lange also <formula/> tang <supplied>α</supplied>, so erhal-<lb/>
ten wir<lb/><formula/></p></div></div></body></text></TEI>
[334/0346]
Drittes Kapitel.
Um die Vertical beschleunigung γ zu finden, mit wel-
cher die Falltiefe h zurückgelegt wurde, bemerken wir,
dass [FORMEL]. Führt man diesen Werth für h in die
letzte Gleichung ein, so findet sich
[FORMEL]
Für [FORMEL] wird [FORMEL] sin α2 wie auf einer festen
schiefen Ebene. Für Q = o wird γ = g wie im freien
Fall. Für sin α = 1 ist γ = g wie im freien Fall. Für
endliche Werthe von Q = mP erhalten wir für
[FORMEL], weil
[FORMEL].
Die Fixirung von Q als neu aufgelegter Zwang ver-
grössert also die Abweichung von der freien Bewegung.
Wir haben zur Ableitung von γ in dem eben be-
trachteten Fall den Satz der Erhaltung der Quantität
der Bewegung und den Satz der lebendigen Kräfte ver-
wendet. Den Gauss’schen Satz anwendend, würden wir
denselben Fall in folgender Weise behandeln. Den mit
u, v, w bezeichneten Geschwindigkeiten entsprechen die
Beschleunigungen γ, δ, ε. Mit Rücksicht darauf, dass nur
der Körper P im freien Zustande die Vertical beschleu-
nigung g haben würde, die übrigen Beschleunigungen
aber den Werth = o annehmen würden, haben wir
[FORMEL] zu einem Minimum zu machen. Da die ganze Aufgabe
nur einen Sinn hat, solange die Körper P und Q sich
berühren, so lange also [FORMEL] tang α, so erhal-
ten wir
[FORMEL]
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883, S. 334. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883/346>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.