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Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.

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4.
Durch seinen Mund soll Mund und Hertze glimmen/
Ich werde dir ein heilig Lied anstimmen/
Das Engeln selbst nicht soll ein Eckel seyn/
Die Andacht soll mir in die Glieder steigen/
Und ihren Schein im Wercke selbsten zeigen.
5.
Drauff sinck ich hin vor deiner GOttheit Füssen/
Und bin bereit derselben Tritt zu küssen/

Du bist mein GOTT/ ich dein Verehrungs-Knecht/
Ja wann durch Gluth die Welt einst wird vergehen/

So soll von dir mein Andachts-Glantz entstehen.
Die Neundte Art.
Irr-Gedichte.

Reg. 1.

EIn Irr-Gedichte ist/ darinnen die Reimung irrig
lauffet/ und kein gewisse Maaß in den Füssen/ noch
in der Ordnung hält.

Reg. 2. Bey etlichen wird es ein Bachisches
Gedichte genennet/ oder Dithyrambisches/ weil die
alten dergleichen dem Götzen Bachus, welchen sie
Dithyrambus hießen/ zu Ehren gesungen haben/ auch
allerhand Versse/ lang und kurtze untereinander ge-
setzt werden; Die Spanier nennen solche Ensalada,
i. e.
Salat/ weilen allerhand Reime unter einander
gemengt werden/ als in des Königs von Spanien Sa-
lat,
mit unterstreuten köstlichen Edelgesteine/ womit

er
4.
Durch ſeinen Mund ſoll Mund und Hertze glimmen/
Ich werde dir ein heilig Lied anſtimmen/
Das Engeln ſelbſt nicht ſoll ein Eckel ſeyn/
Die Andacht ſoll mir in die Glieder ſteigen/
Und ihren Schein im Wercke ſelbſten zeigen.
5.
Drauff ſinck ich hin vor deiner GOttheit Fuͤſſen/
Und bin bereit derſelben Tritt zu kuͤſſen/

Du biſt mein GOTT/ ich dein Verehrungs-Knecht/
Ja wann durch Gluth die Welt einſt wird vergehen/

So ſoll von dir mein Andachts-Glantz entſtehen.
Die Neundte Art.
Irr-Gedichte.

Reg. 1.

EIn Irr-Gedichte iſt/ darinnen die Reimung irrig
lauffet/ und kein gewiſſe Maaß in den Fuͤſſen/ noch
in der Ordnung haͤlt.

Reg. 2. Bey etlichen wird es ein Bachiſches
Gedichte genennet/ oder Dithyrambiſches/ weil die
alten dergleichen dem Goͤtzen Bachus, welchen ſie
Dithyrambus hießen/ zu Ehren geſungen haben/ auch
allerhand Verſſe/ lang und kurtze untereinander ge-
ſetzt werden; Die Spanier nennen ſolche Enſalada,
i. e.
Salat/ weilen allerhand Reime unter einander
gemengt werden/ als in des Koͤnigs von Spanien Sa-
lat,
mit unterſtreuten koͤſtlichen Edelgeſteine/ womit

er
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[123/0135] 4. Durch ſeinen Mund ſoll Mund und Hertze glimmen/ Ich werde dir ein heilig Lied anſtimmen/ Das Engeln ſelbſt nicht ſoll ein Eckel ſeyn/ Die Andacht ſoll mir in die Glieder ſteigen/ Und ihren Schein im Wercke ſelbſten zeigen. 5. Drauff ſinck ich hin vor deiner GOttheit Fuͤſſen/ Und bin bereit derſelben Tritt zu kuͤſſen/ Du biſt mein GOTT/ ich dein Verehrungs-Knecht/ Ja wann durch Gluth die Welt einſt wird vergehen/ So ſoll von dir mein Andachts-Glantz entſtehen. Die Neundte Art. Irr-Gedichte. Reg. 1. EIn Irr-Gedichte iſt/ darinnen die Reimung irrig lauffet/ und kein gewiſſe Maaß in den Fuͤſſen/ noch in der Ordnung haͤlt. Reg. 2. Bey etlichen wird es ein Bachiſches Gedichte genennet/ oder Dithyrambiſches/ weil die alten dergleichen dem Goͤtzen Bachus, welchen ſie Dithyrambus hießen/ zu Ehren geſungen haben/ auch allerhand Verſſe/ lang und kurtze untereinander ge- ſetzt werden; Die Spanier nennen ſolche Enſalada, i. e. Salat/ weilen allerhand Reime unter einander gemengt werden/ als in des Koͤnigs von Spanien Sa- lat, mit unterſtreuten koͤſtlichen Edelgeſteine/ womit er

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Zitationshilfe: Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704. , S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maennling_helicon_1704/135>, abgerufen am 24.11.2024.