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Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.

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Exempel) auch die gantze Lehr der Kirchen von mittheilung der eigenschafften in diser Person zuuerwerffen / vnd ein gantze vergöttete Menschheit in Christo zudichten / noch mehr solcher Lehr in seinen Schrifften sich offentlich zubehelffen angefangen / die er doch zuuor in seinen Widersächern vom Nachtmal getadelt hette. Nun ist gleichwol dises nichts newes / daß die Caluinisten sich des Namens Lutheri wöllen behelffen / vnd drunder jhre Lehr der Christenheit verkauffen. Es ist auch jhnen hieuor mehr / dann einmal / von den vnsern dargethon worden / daß sie D. Luthern vnnd seinen Schrifften gewalt thun / vnnd daß er die Lehr von der Göttlichen Maiestet Christi nach beiden Naturen bestendig / biß an sein end geführt habe. Dieweil aber Hanfeld darauff vmbgehet / daß er die Leut von der vnsern Streit vnnd Lehrschrifften / in welchen dis stuck außführlich gefunden würdt / abführe / so wölle der Christliche Leser nur ettliche stücklin der Caluinischen Redligkeit am Hanfeld warnemen / darauß er vrtheilen würdt können / wie auffrichtig diser Gesell mit Lutheri Schrifften vmbgehe / vnnd ob er / Doctor Luther / es mit vns / oder den Cinglianern gehalten hab.

VNd erstlich setzt er Luth. wort / die er vber das 53. cap. Es.Pag. 326. & 327. soll geschriben / vnd ettliche propositionen / die er wid den Schwenckfeld gestelt haben soll. Nun find ich gleichwol an denen orten / die Hanfeld verzeichnet / dergleichen nichts / das Luth. geschriben het / gesetztPag 334. aber / dz es seine wort seien / so bekennet doch Hanfeld selbs / dz die propositionen / welche er bringt / wider den Schwenckfeld sind gestelt worden / wie es auch die phrases vnd wort geben / daß D. Luth. in beiden hie beygebrachten zeugnussen Schwenckfelds Irrthumb hab wöllen verwerffen. Was gehn dann dise zeugnus vns an? die wir den vnterscheid concreti (was von der gantzen Person geredt) vnd abstracti (was jede Natur in sonderheit betrifft) behalten / vnnd selbs brauchen: den alten Vättern vnnd Kirchenlehrern weitter nicht / als wo sie mit der Schrifft reden / folgen / vnnd mit Schwenckfelden ein gantz vergöttete Menschheit in Christo niemalen gedichtet haben. Aber dises ist Hanfelds kunst / daß er vns ein meinung / daran wir nie gedacht / mit gewalt auffdringet / vnd alsdenn zeugnus dawider fürbringt / mit welchen solche falsche vns zugedichte meinung verworffen würdt.

Exempel) auch die gantze Lehr der Kirchen von mittheilung der eigenschafften in diser Person zuuerwerffen / vnd ein gantze vergöttete Menschheit in Christo zudichten / noch mehr solcher Lehr in seinen Schrifften sich offentlich zubehelffen angefangen / die er doch zuuor in seinen Widersächern vom Nachtmal getadelt hette. Nun ist gleichwol dises nichts newes / daß die Caluinisten sich des Namens Lutheri wöllen behelffen / vnd drunder jhre Lehr der Christenheit verkauffen. Es ist auch jhnen hieuor mehr / dann einmal / von den vnsern dargethon worden / daß sie D. Luthern vnnd seinen Schrifften gewalt thun / vnnd daß er die Lehr von der Göttlichen Maiestet Christi nach beiden Naturen bestendig / biß an sein end geführt habe. Dieweil aber Hanfeld darauff vmbgehet / daß er die Leut von der vnsern Streit vnnd Lehrschrifften / in welchen dis stuck außführlich gefunden würdt / abführe / so wölle der Christliche Leser nur ettliche stücklin der Caluinischen Redligkeit am Hanfeld warnemen / darauß er vrtheilen würdt können / wie auffrichtig diser Gesell mit Lutheri Schrifften vmbgehe / vnnd ob er / Doctor Luther / es mit vns / oder den Cinglianern gehalten hab.

VNd erstlich setzt er Luth. wort / die er vber das 53. cap. Es.Pag. 326. & 327. soll geschriben / vñ ettliche propositionen / die er wiď den Schwenckfeld gestelt haben soll. Nun find ich gleichwol an denen orten / die Hanfeld verzeichnet / dergleichen nichts / das Luth. geschriben het / gesetztPag 334. aber / dz es seine wort seien / so bekennet doch Hanfeld selbs / dz die propositionen / welche er bringt / wider den Schwenckfeld sind gestelt worden / wie es auch die phrases vñ wort geben / daß D. Luth. in beiden hie beygebrachten zeugnussen Schwenckfelds Irrthumb hab wöllen verwerffen. Was gehn dann dise zeugnus vns an? die wir den vnterscheid concreti (was von der gantzen Person geredt) vnd abstracti (was jede Natur in sonderheit betrifft) behalten / vnnd selbs brauchen: den alten Vättern vnnd Kirchenlehrern weitter nicht / als wo sie mit der Schrifft reden / folgen / vnnd mit Schwenckfelden ein gantz vergöttete Menschheit in Christo niemalen gedichtet haben. Aber dises ist Hanfelds kunst / daß er vns ein meinung / daran wir nie gedacht / mit gewalt auffdringet / vnd alsdenn zeugnus dawider fürbringt / mit welchen solche falsche vns zugedichte meinung verworffen würdt.

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[37/0039] Exempel) auch die gantze Lehr der Kirchen von mittheilung der eigenschafften in diser Person zuuerwerffen / vnd ein gantze vergöttete Menschheit in Christo zudichten / noch mehr solcher Lehr in seinen Schrifften sich offentlich zubehelffen angefangen / die er doch zuuor in seinen Widersächern vom Nachtmal getadelt hette. Nun ist gleichwol dises nichts newes / daß die Caluinisten sich des Namens Lutheri wöllen behelffen / vnd drunder jhre Lehr der Christenheit verkauffen. Es ist auch jhnen hieuor mehr / dann einmal / von den vnsern dargethon worden / daß sie D. Luthern vnnd seinen Schrifften gewalt thun / vnnd daß er die Lehr von der Göttlichen Maiestet Christi nach beiden Naturen bestendig / biß an sein end geführt habe. Dieweil aber Hanfeld darauff vmbgehet / daß er die Leut von der vnsern Streit vnnd Lehrschrifften / in welchen dis stuck außführlich gefunden würdt / abführe / so wölle der Christliche Leser nur ettliche stücklin der Caluinischen Redligkeit am Hanfeld warnemen / darauß er vrtheilen würdt können / wie auffrichtig diser Gesell mit Lutheri Schrifften vmbgehe / vnnd ob er / Doctor Luther / es mit vns / oder den Cinglianern gehalten hab. VNd erstlich setzt er Luth. wort / die er vber das 53. cap. Es. soll geschriben / vñ ettliche propositionen / die er wiď den Schwenckfeld gestelt haben soll. Nun find ich gleichwol an denen orten / die Hanfeld verzeichnet / dergleichen nichts / das Luth. geschriben het / gesetzt aber / dz es seine wort seien / so bekennet doch Hanfeld selbs / dz die propositionen / welche er bringt / wider den Schwenckfeld sind gestelt worden / wie es auch die phrases vñ wort geben / daß D. Luth. in beiden hie beygebrachten zeugnussen Schwenckfelds Irrthumb hab wöllen verwerffen. Was gehn dann dise zeugnus vns an? die wir den vnterscheid concreti (was von der gantzen Person geredt) vnd abstracti (was jede Natur in sonderheit betrifft) behalten / vnnd selbs brauchen: den alten Vättern vnnd Kirchenlehrern weitter nicht / als wo sie mit der Schrifft reden / folgen / vnnd mit Schwenckfelden ein gantz vergöttete Menschheit in Christo niemalen gedichtet haben. Aber dises ist Hanfelds kunst / daß er vns ein meinung / daran wir nie gedacht / mit gewalt auffdringet / vnd alsdenn zeugnus dawider fürbringt / mit welchen solche falsche vns zugedichte meinung verworffen würdt. Pag. 326. & 327. Pag 334.

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Zitationshilfe: Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/39>, abgerufen am 24.11.2024.