Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

(das ist mein Leib) nicht dörffen weichen / dieweil er der jenig sey / so leisten könne / was er da hat verheissen.

Dieweil aber Hanfeld in Widerlegung diser dritten art zureden die Maiestät Christi des Menschen / vnd sonderlich seine Allgegenwertigkeit anficht / will ich den Christlichen Leser hiemit auff den ersten Theil diser Warnung / von der Person Christi / gewisen haben / da es alles außführlich verantwortet worden / was Hanfeld allhie dawider fürbringt. Als daß er pag. 129. schreibt / dise vnser Lehr seind newgeschmidte Artickel. 134. Welche weder in der Augspurgischen Confession / noch den allgemeinen Concilijs Grund habe. Pag. 132. Welche auch D. Luther selbst / der sie doch auffgebracht hab / vnderschlagen vnd widerruffen. Pag. 130. Wir verlaugnen dardurch die Warheit vnnd Eigenschafften Menschlicher Natur / vnd den Artickel von der Himmelfahrt Christi. Pag. 131. Wir schliessen CHristi Leib raumlich ein in einen jeglichen Apffel / Biren / Strick / etc. ja in die Teuffel selbst. Pag. 135. 136. 137. Wir geben Christo einen solchen Leib / nach welchem er weder leiden noch sterben könde / vnd machen also auß dem Werck der Erlösung ein lautere Spiegelfechten / vnd vngewiß ding. Pag. 141. Ja wir machen gar einen Gott auß dem Menschen Christo. Pag. 138. vnd 139. Vnd geben jhm ein solche Menschliche Natur / nach welcher wir jhme weder hie noch dorten könden gleich sein: Welches alles / wie es zuuor gründlich widerlegt worden / zuerholen vil zu lang würde / wie es auch vnuonnöten. Was aber die vier vbrige Argument betrifft / damit Martinus / des Hanfelds Schefenbutz / die Allenthalbenheit will erhalten / kan auch auß hieuorigem der Leser sehen / wie liederlich Hanfeld selbige widerlege.

Erstlich schleußt Martinus also: Lebendig machen sey so wol ein GöttlichePag. 142. Eigenschafft / als allmächtig vnd allenthalben sein. Nun mache Christus nach seinem Fleisch vns auch lebendig. Darumb er auch nach demselben allmächtig vnd allenthalben sein könde. Dise Folgrede kan Hanfeld nicht widersprechen. Er sucht aber dise Außflucht / daß dises als dann wahr were / wann wir beweisen könden / daß Christi Fleisch auß vnd fürPag. 143. 145. sich könde lebendig machen / vnd es der Vrsprung vnd Quell des Lebens sey. Nun hat man bey vns nie also gelehrt / sintemal wir wissen / daß an vnd für sich selbst künden lebendig machen / allmächtig vnd allenthalben sein / allein der Göttlichen Natur zugehört. Das ist aber die

(das ist mein Leib) nicht dörffen weichen / dieweil er der jenig sey / so leisten könne / was er da hat verheissen.

Dieweil aber Hanfeld in Widerlegung diser drittẽ art zureden die Maiestät Christi des Menschen / vnd sonderlich seine Allgegenwertigkeit anficht / will ich den Christlichen Leser hiemit auff den ersten Theil diser Warnung / von der Person Christi / gewisen haben / da es alles außführlich verantwortet worden / was Hanfeld allhie dawider fürbringt. Als daß er pag. 129. schreibt / dise vnser Lehr seind newgeschmidte Artickel. 134. Welche weder in der Augspurgischen Confession / noch den allgemeinen Concilijs Grund habe. Pag. 132. Welche auch D. Luther selbst / der sie doch auffgebracht hab / vnderschlagen vnd widerruffen. Pag. 130. Wir verlaugnen dardurch die Warheit vnnd Eigenschafften Menschlicher Natur / vnd den Artickel von der Himmelfahrt Christi. Pag. 131. Wir schliessen CHristi Leib raumlich ein in einen jeglichen Apffel / Biren / Strick / etc. ja in die Teuffel selbst. Pag. 135. 136. 137. Wir geben Christo einen solchen Leib / nach welchem er weder leiden noch sterben könde / vnd machen also auß dem Werck der Erlösung ein lautere Spiegelfechtẽ / vnd vngewiß ding. Pag. 141. Ja wir machen gar einen Gott auß dem Menschen Christo. Pag. 138. vnd 139. Vnd geben jhm ein solche Menschliche Natur / nach welcher wir jhme weder hie noch dorten könden gleich sein: Welches alles / wie es zuuor gründlich widerlegt worden / zuerholen vil zu lang würde / wie es auch vnuonnöten. Was aber die vier vbrige Argument betrifft / damit Martinus / des Hanfelds Schefenbutz / die Allenthalbenheit will erhalten / kan auch auß hieuorigem der Leser sehen / wie liederlich Hanfeld selbige widerlege.

Erstlich schleußt Martinus also: Lebendig machen sey so wol ein GöttlichePag. 142. Eigenschafft / als allmächtig vñ allenthalben sein. Nun mache Christus nach seinem Fleisch vns auch lebendig. Darumb er auch nach demselben allmächtig vnd allenthalben sein könde. Dise Folgrede kan Hanfeld nicht widersprechen. Er sucht aber dise Außflucht / daß dises als dann wahr were / wann wir beweisen könden / daß Christi Fleisch auß vnd fürPag. 143. 145. sich könde lebendig machen / vnd es der Vrsprung vnd Quell des Lebens sey. Nun hat man bey vns nie also gelehrt / sintemal wir wissen / daß an vnd für sich selbst künden lebendig machen / allmächtig vnd allenthalben sein / allein der Göttlichen Natur zugehört. Das ist aber die

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0065" n="63"/>
(das ist
                     mein Leib) nicht dörffen weichen / dieweil er der jenig sey / so leisten könne /
                     was er da hat verheissen.</p>
        <p>Dieweil aber Hanfeld in Widerlegung diser dritte&#x0303; art zureden die
                     Maiestät Christi des Menschen / vnd sonderlich seine Allgegenwertigkeit anficht
                     / will ich den Christlichen Leser hiemit auff den ersten Theil diser Warnung /
                     von der Person Christi / gewisen haben / da es alles außführlich verantwortet
                     worden / was Hanfeld allhie dawider fürbringt. Als daß er pag. 129. schreibt /
                     dise vnser Lehr seind newgeschmidte Artickel. 134. Welche weder in der
                     Augspurgischen Confession / noch den allgemeinen Concilijs Grund habe. Pag. 132.
                     Welche auch D. Luther selbst / der sie doch auffgebracht hab / vnderschlagen vnd
                     widerruffen. Pag. 130. Wir verlaugnen dardurch die Warheit vnnd Eigenschafften
                     Menschlicher Natur / vnd den Artickel von der Himmelfahrt Christi. Pag. 131. Wir
                     schliessen CHristi Leib raumlich ein in einen jeglichen Apffel / Biren / Strick
                     / etc. ja in die Teuffel selbst. Pag. 135. 136. 137. Wir geben Christo einen
                     solchen Leib / nach welchem er weder leiden noch sterben könde / vnd machen also
                     auß dem Werck der Erlösung ein lautere Spiegelfechte&#x0303; / vnd
                     vngewiß ding. Pag. 141. Ja wir machen gar einen Gott auß dem Menschen Christo.
                     Pag. 138. vnd 139. Vnd geben jhm ein solche Menschliche Natur / nach welcher wir
                     jhme weder hie noch dorten könden gleich sein: Welches alles / wie es zuuor
                     gründlich widerlegt worden / zuerholen vil zu lang würde / wie es auch
                     vnuonnöten. Was aber die vier vbrige Argument betrifft / damit Martinus / des
                     Hanfelds Schefenbutz / die Allenthalbenheit will erhalten / kan auch auß
                     hieuorigem der Leser sehen / wie liederlich Hanfeld selbige widerlege.</p>
        <p>Erstlich schleußt Martinus also: Lebendig machen sey so wol ein Göttliche<note place="right">Pag. 142.</note> Eigenschafft / als allmächtig vn&#x0303; allenthalben sein. Nun mache Christus nach seinem Fleisch vns
                     auch lebendig. Darumb er auch nach demselben allmächtig vnd allenthalben sein
                     könde. Dise Folgrede kan Hanfeld nicht widersprechen. Er sucht aber dise
                     Außflucht / daß dises als dann wahr were / wann wir beweisen könden / daß
                     Christi Fleisch auß vnd für<note place="right">Pag. 143. 145.</note> sich
                     könde lebendig machen / vnd es der Vrsprung vnd Quell des Lebens sey. Nun hat
                     man bey vns nie also gelehrt / sintemal wir wissen / daß an vnd für sich selbst
                     künden lebendig machen / allmächtig vnd allenthalben sein / allein der
                     Göttlichen Natur zugehört. Das ist aber die
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[63/0065] (das ist mein Leib) nicht dörffen weichen / dieweil er der jenig sey / so leisten könne / was er da hat verheissen. Dieweil aber Hanfeld in Widerlegung diser drittẽ art zureden die Maiestät Christi des Menschen / vnd sonderlich seine Allgegenwertigkeit anficht / will ich den Christlichen Leser hiemit auff den ersten Theil diser Warnung / von der Person Christi / gewisen haben / da es alles außführlich verantwortet worden / was Hanfeld allhie dawider fürbringt. Als daß er pag. 129. schreibt / dise vnser Lehr seind newgeschmidte Artickel. 134. Welche weder in der Augspurgischen Confession / noch den allgemeinen Concilijs Grund habe. Pag. 132. Welche auch D. Luther selbst / der sie doch auffgebracht hab / vnderschlagen vnd widerruffen. Pag. 130. Wir verlaugnen dardurch die Warheit vnnd Eigenschafften Menschlicher Natur / vnd den Artickel von der Himmelfahrt Christi. Pag. 131. Wir schliessen CHristi Leib raumlich ein in einen jeglichen Apffel / Biren / Strick / etc. ja in die Teuffel selbst. Pag. 135. 136. 137. Wir geben Christo einen solchen Leib / nach welchem er weder leiden noch sterben könde / vnd machen also auß dem Werck der Erlösung ein lautere Spiegelfechtẽ / vnd vngewiß ding. Pag. 141. Ja wir machen gar einen Gott auß dem Menschen Christo. Pag. 138. vnd 139. Vnd geben jhm ein solche Menschliche Natur / nach welcher wir jhme weder hie noch dorten könden gleich sein: Welches alles / wie es zuuor gründlich widerlegt worden / zuerholen vil zu lang würde / wie es auch vnuonnöten. Was aber die vier vbrige Argument betrifft / damit Martinus / des Hanfelds Schefenbutz / die Allenthalbenheit will erhalten / kan auch auß hieuorigem der Leser sehen / wie liederlich Hanfeld selbige widerlege. Erstlich schleußt Martinus also: Lebendig machen sey so wol ein Göttliche Eigenschafft / als allmächtig vñ allenthalben sein. Nun mache Christus nach seinem Fleisch vns auch lebendig. Darumb er auch nach demselben allmächtig vnd allenthalben sein könde. Dise Folgrede kan Hanfeld nicht widersprechen. Er sucht aber dise Außflucht / daß dises als dann wahr were / wann wir beweisen könden / daß Christi Fleisch auß vnd für sich könde lebendig machen / vnd es der Vrsprung vnd Quell des Lebens sey. Nun hat man bey vns nie also gelehrt / sintemal wir wissen / daß an vnd für sich selbst künden lebendig machen / allmächtig vnd allenthalben sein / allein der Göttlichen Natur zugehört. Das ist aber die Pag. 142. Pag. 143. 145.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/65
Zitationshilfe: Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/65>, abgerufen am 21.11.2024.