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Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.

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Frag / ob jetzt in der persönlichen Vereinigung beider Naturen / die Göttliche solche Lebendigmachung allein vnd beiseits / oder mit vnd durch jhr angenommen eigen Fleisch würcke? Da sagen nicht wir / sonder die Johan. 6.Schrifft / daß das Fleisch Christi das recht lebendigmachend Fleisch Johan. 5.sey / vnd wie der Vatter die Todten aufferwecke / vnnd mache sie lebendig / also auch der Sohn mache lebendig / welche er will. Vnd solchs nicht nur als der ewige Sohn Gottes / sonder auch als des Menschen Sohn. Darumb er bald hernach sagt: Wie der Vatter das Leben habe in jhm selber: Also habe er dem Sohn gegeben / das Leben zuhaben in jhm selber / darumb daß er des Menschen Sohn sey.

Pag. 145.

Darumb auch nicht wider vns ist / daß er Joh. 6. spricht: Wie mich gesandt hat der lebendige Vatter / vnd ich lebe vmb des Vatters willen / vnnd damit (nach Hanfelds Außlegung) bezeuge / daß er nach seiner Menschheit das Leben vom Vatter habe / dieweil er gleich darauff sagt: Also wer mich jsset / derselbige würdt auch leben vmb meinet willen / Vnd damit zeuget / daß er auch nach der Menschheit könde andern das Leben geben. Darauß folget aber gar nicht / daß die Menschliche Natur jre Eigenschafften Pag. 146.habe verloren. Gleich wie auch ein fewrig Eisen seine schwere / lenge vnd breite behelt / vnd dannoch solche ding würcket / welche kein ander kaltes Eisen nimmer thun kan / darumb daß es fewrig ist / vnd Fewer vnd Eisen also vereinigt seind / daß jetzo des Fewers Eigenschafften (welche seind leuchten vnd brennen) nicht beiseits / sonder mit vnd durch das Eisen würcken. Dieweil es dann mit eim Eisen dise Gestalt hat / von wegen der Vereinigung mit dem Fewer / so mag der Christliche Leser jetzt vrtheilen / was von Hanfelds vnd seiner Gesellen Lehr zu vrtheilen sey / welcher Pag. 144 145.hie schreiben darff / das Fleisch Christi mache anderer Gestalt nicht lebendig / dann daß es für vns hingegeben sey in den Tod / Daß es aber den nutzen dises Tods / welcher ist das ewige Leben / solte kräfftiglich in vns würcken / das könde nicht sein / man wölle dann ein vergöttet Fleisch darauß machen: So doch dorten allein vmb natürlicher einigung wegen / das Eisen warhafftig würcket / was sonst des Fewers eigen ist / vnd dannoch sein wesen behelt. Allda aber vil ein höhere vnnd vbernatürliche einigung ist des Sohns Gottes mit seinem Fleisch / vnnd dannoch dises Fleisch ohne Außtilgung seines wesens nicht solte würcken können / was sonst der Göttlichen Natur eigen ist.

Frag / ob jetzt in der persönlichen Vereinigung beider Naturen / die Göttliche solche Lebendigmachung allein vnd beiseits / oder mit vnd durch jhr angenommen eigen Fleisch würcke? Da sagen nicht wir / sonder die Johan. 6.Schrifft / daß das Fleisch Christi das recht lebendigmachend Fleisch Johan. 5.sey / vnd wie der Vatter die Todten aufferwecke / vnnd mache sie lebendig / also auch der Sohn mache lebendig / welche er will. Vnd solchs nicht nur als der ewige Sohn Gottes / sonder auch als des Menschen Sohn. Darumb er bald hernach sagt: Wie der Vatter das Leben habe in jhm selber: Also habe er dem Sohn gegeben / das Leben zuhaben in jhm selber / darumb daß er des Menschen Sohn sey.

Pag. 145.

Darumb auch nicht wider vns ist / daß er Joh. 6. spricht: Wie mich gesandt hat der lebendige Vatter / vnd ich lebe vmb des Vatters willen / vnnd damit (nach Hanfelds Außlegung) bezeuge / daß er nach seiner Menschheit das Leben vom Vatter habe / dieweil er gleich darauff sagt: Also wer mich jsset / derselbige würdt auch leben vmb meinet willen / Vnd damit zeuget / daß er auch nach der Menschheit könde andern das Leben geben. Darauß folget aber gar nicht / daß die Menschliche Natur jre Eigenschafften Pag. 146.habe verloren. Gleich wie auch ein fewrig Eisen seine schwere / lenge vnd breite behelt / vnd dannoch solche ding würcket / welche kein ander kaltes Eisen nimmer thun kan / darumb daß es fewrig ist / vnd Fewer vnd Eisen also vereinigt seind / daß jetzo des Fewers Eigenschafften (welche seind leuchten vnd brennen) nicht beiseits / sonder mit vnd durch das Eisen würcken. Dieweil es dann mit eim Eisen dise Gestalt hat / von wegen der Vereinigung mit dem Fewer / so mag der Christliche Leser jetzt vrtheilen / was von Hanfelds vnd seiner Gesellen Lehr zu vrtheilen sey / welcher Pag. 144 145.hie schreiben darff / das Fleisch Christi mache anderer Gestalt nicht lebendig / dann daß es für vns hingegebẽ sey in den Tod / Daß es aber den nutzen dises Tods / welcher ist das ewige Leben / solte kräfftiglich in vns würcken / das könde nicht sein / man wölle dann ein vergöttet Fleisch darauß machen: So doch dorten allein vmb natürlicher einigung wegen / das Eisen warhafftig würcket / was sonst des Fewers eigen ist / vnd dannoch sein wesen behelt. Allda aber vil ein höhere vnnd vbernatürliche einigung ist des Sohns Gottes mit seinem Fleisch / vnnd dannoch dises Fleisch ohne Außtilgung seines wesens nicht solte würcken können / was sonst der Göttlichen Natur eigen ist.

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[64/0066] Frag / ob jetzt in der persönlichen Vereinigung beider Naturen / die Göttliche solche Lebendigmachung allein vnd beiseits / oder mit vnd durch jhr angenommen eigen Fleisch würcke? Da sagen nicht wir / sonder die Schrifft / daß das Fleisch Christi das recht lebendigmachend Fleisch sey / vnd wie der Vatter die Todten aufferwecke / vnnd mache sie lebendig / also auch der Sohn mache lebendig / welche er will. Vnd solchs nicht nur als der ewige Sohn Gottes / sonder auch als des Menschen Sohn. Darumb er bald hernach sagt: Wie der Vatter das Leben habe in jhm selber: Also habe er dem Sohn gegeben / das Leben zuhaben in jhm selber / darumb daß er des Menschen Sohn sey. Johan. 6. Johan. 5. Darumb auch nicht wider vns ist / daß er Joh. 6. spricht: Wie mich gesandt hat der lebendige Vatter / vnd ich lebe vmb des Vatters willen / vnnd damit (nach Hanfelds Außlegung) bezeuge / daß er nach seiner Menschheit das Leben vom Vatter habe / dieweil er gleich darauff sagt: Also wer mich jsset / derselbige würdt auch leben vmb meinet willen / Vnd damit zeuget / daß er auch nach der Menschheit könde andern das Leben geben. Darauß folget aber gar nicht / daß die Menschliche Natur jre Eigenschafften habe verloren. Gleich wie auch ein fewrig Eisen seine schwere / lenge vnd breite behelt / vnd dannoch solche ding würcket / welche kein ander kaltes Eisen nimmer thun kan / darumb daß es fewrig ist / vnd Fewer vnd Eisen also vereinigt seind / daß jetzo des Fewers Eigenschafften (welche seind leuchten vnd brennen) nicht beiseits / sonder mit vnd durch das Eisen würcken. Dieweil es dann mit eim Eisen dise Gestalt hat / von wegen der Vereinigung mit dem Fewer / so mag der Christliche Leser jetzt vrtheilen / was von Hanfelds vnd seiner Gesellen Lehr zu vrtheilen sey / welcher hie schreiben darff / das Fleisch Christi mache anderer Gestalt nicht lebendig / dann daß es für vns hingegebẽ sey in den Tod / Daß es aber den nutzen dises Tods / welcher ist das ewige Leben / solte kräfftiglich in vns würcken / das könde nicht sein / man wölle dann ein vergöttet Fleisch darauß machen: So doch dorten allein vmb natürlicher einigung wegen / das Eisen warhafftig würcket / was sonst des Fewers eigen ist / vnd dannoch sein wesen behelt. Allda aber vil ein höhere vnnd vbernatürliche einigung ist des Sohns Gottes mit seinem Fleisch / vnnd dannoch dises Fleisch ohne Außtilgung seines wesens nicht solte würcken können / was sonst der Göttlichen Natur eigen ist. Pag. 146. Pag. 144 145.

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Zitationshilfe: Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/66>, abgerufen am 21.11.2024.