Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.Es ist auch ein offenbare vnwarheit / daß wir die / so in der Lehr vom Abendmal mit vns einig sind / aber es mit vns nicht halten / was anlangtPag 30. die allgemeine Gegenwart Christi / nach beiden Naturen / der vrsach Zwinglianer vnnd Caluinisten nennen sollen / dieweil sie die leibliche Gegenwart Christi im Nachtmal nicht auff die Allenthalbenheit der menschlichen Natur / sonder auff die wort der Einsatzung gründen. Dann warumb wir sie / gleichwol nicht Caluinisten nennen (wie Hanfeld vns zulegt) sonder allein jhrenthalben in sorgen stehen / sie möchten / wo sie nicht selbs bald zu den Caluinisten tretten / jedoch / auff der Caluinisten Einred nicht antworten können / wie solches auß dem / so erst hieuor gesetzt / offenbar ist. Vnd weil Hanfeld / weder den Autoren / ders geschriben / noch das Buch vnd Blat anzeigt / ist wol zuuermuten / es sey ein stuck seiner Zwinglischen auffrichtigkeit. Ist also der vnsern meinung nie geweßt / im streitt vom AbendmalForm. Conc Germ. pag. 300. mit dem wenigsten von den worten der Einsatzung zuweichen / vnnd die Leut auff die allgemeine Gegenwart des Menschen Christi zuweisen. Dann daß die vnsern lehren vnd bekennen / es sey dem HErrn Christo nicht vnmüglich / seinen Leib / vermög der wort der Einsatzung / vns mit Brot vnnd Wein warhafftig zugeben / dieweil es des Sohns Gottes eigner Leib sey / welcher Allmächtige Sohn Gottes vil andere weisen hab / seinen Leib vns gegenwertig zustellen / als die grobe raumliche weiß / die menschliche vernunfft jhr einbildet: heißt das noch nicht von den worten der Einsatzung ab / vnnd auff die Allenthalbenheit gewisen: sonder es heißt allein anzeigen / daß wir nicht vrsachen haben von dem einfältigen / deutlichen vnd klaren verstand der wort vnd Testaments Christi abzuweichen. ABer fürs ander soll der Christliche Leser wissen / daß Hanfeld vnnd die Caluinisten die jenige sind / welche sich gleichwol rhümen / sie bleiben bey den worten der Einsatzung / vnd verstehens einfältig / wie sie lauten / aber dannoch bald im anfang dises erhebten streits / biß daher / den rechten eigentlichen verstand diser wort (das ist meinZuuinglius in Colloquio Marp. Leib) anderstwoher / als auß dem Testament Christi holen / nemlich / auß dem Artickel von der Himmelfahrt Christi. Daher auch dises lästermaulPag 29. sich nicht scheuhet / vns den gottlosen Juden mit jhrem abgöttischen vertrawen auff den eusserlichen Tempel / zuuergleichen / wann wir sprechen: Die wort des Abendmals / die wort des Abendmals. Welche grewliche Es ist auch ein offenbare vnwarheit / daß wir die / so in der Lehr vom Abendmal mit vns einig sind / aber es mit vns nicht halten / was anlangtPag 30. die allgemeine Gegenwart Christi / nach beiden Naturen / der vrsach Zwinglianer vnnd Caluinisten nennen sollen / dieweil sie die leibliche Gegenwart Christi im Nachtmal nicht auff die Allenthalbenheit der menschlichen Natur / sonder auff die wort der Einsatzung gründen. Dann warumb wir sie / gleichwol nicht Caluinisten nennen (wie Hanfeld vns zulegt) sonder allein jhrenthalben in sorgen stehen / sie möchten / wo sie nicht selbs bald zu den Caluinisten tretten / jedoch / auff der Caluinisten Einred nicht antworten können / wie solches auß dem / so erst hieuor gesetzt / offenbar ist. Vnd weil Hanfeld / weder den Autorẽ / ders geschriben / noch das Buch vnd Blat anzeigt / ist wol zuuermuten / es sey ein stuck seiner Zwinglischen auffrichtigkeit. Ist also der vnsern meinung nie geweßt / im streitt vom AbendmalForm. Conc Germ. pag. 300. mit dem wenigsten von den worten der Einsatzung zuweichen / vnnd die Leut auff die allgemeine Gegenwart des Menschen Christi zuweisen. Dann daß die vnsern lehren vnd bekennen / es sey dem HErrn Christo nicht vnmüglich / seinen Leib / vermög der wort der Einsatzung / vns mit Brot vnnd Wein warhafftig zugeben / dieweil es des Sohns Gottes eigner Leib sey / welcher Allmächtige Sohn Gottes vil andere weisen hab / seinen Leib vns gegenwertig zustellen / als die grobe raumliche weiß / die menschliche vernunfft jhr einbildet: heißt das noch nicht von den worten der Einsatzung ab / vnnd auff die Allenthalbenheit gewisen: sonder es heißt allein anzeigen / daß wir nicht vrsachen haben von dem einfältigen / deutlichen vnd klaren verstand der wort vnd Testaments Christi abzuweichen. ABer fürs ander soll der Christliche Leser wissen / daß Hanfeld vnnd die Caluinisten die jenige sind / welche sich gleichwol rhümen / sie bleiben bey den worten der Einsatzung / vnd verstehens einfältig / wie sie lauten / aber dannoch bald im anfang dises erhebten streits / biß daher / den rechten eigentlichen verstand diser wort (das ist meinZuuinglius in Colloquio Marp. Leib) anderstwoher / als auß dem Testament Christi holen / nemlich / auß dem Artickel von der Himmelfahrt Christi. Daher auch dises lästermaulPag 29. sich nicht scheuhet / vns den gottlosen Juden mit jhrem abgöttischen vertrawen auff den eusserlichen Tempel / zuuergleichen / wann wir sprechen: Die wort des Abendmals / die wort des Abendmals. 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Es ist auch ein offenbare vnwarheit / daß wir die / so in der Lehr vom Abendmal mit vns einig sind / aber es mit vns nicht halten / was anlangt die allgemeine Gegenwart Christi / nach beiden Naturen / der vrsach Zwinglianer vnnd Caluinisten nennen sollen / dieweil sie die leibliche Gegenwart Christi im Nachtmal nicht auff die Allenthalbenheit der menschlichen Natur / sonder auff die wort der Einsatzung gründen. Dann warumb wir sie / gleichwol nicht Caluinisten nennen (wie Hanfeld vns zulegt) sonder allein jhrenthalben in sorgen stehen / sie möchten / wo sie nicht selbs bald zu den Caluinisten tretten / jedoch / auff der Caluinisten Einred nicht antworten können / wie solches auß dem / so erst hieuor gesetzt / offenbar ist. Vnd weil Hanfeld / weder den Autorẽ / ders geschriben / noch das Buch vnd Blat anzeigt / ist wol zuuermuten / es sey ein stuck seiner Zwinglischen auffrichtigkeit.
Pag 30. Ist also der vnsern meinung nie geweßt / im streitt vom Abendmal mit dem wenigsten von den worten der Einsatzung zuweichen / vnnd die Leut auff die allgemeine Gegenwart des Menschen Christi zuweisen.
Form. Conc Germ. pag. 300. Dann daß die vnsern lehren vnd bekennen / es sey dem HErrn Christo nicht vnmüglich / seinen Leib / vermög der wort der Einsatzung / vns mit Brot vnnd Wein warhafftig zugeben / dieweil es des Sohns Gottes eigner Leib sey / welcher Allmächtige Sohn Gottes vil andere weisen hab / seinen Leib vns gegenwertig zustellen / als die grobe raumliche weiß / die menschliche vernunfft jhr einbildet: heißt das noch nicht von den worten der Einsatzung ab / vnnd auff die Allenthalbenheit gewisen: sonder es heißt allein anzeigen / daß wir nicht vrsachen haben von dem einfältigen / deutlichen vnd klaren verstand der wort vnd Testaments Christi abzuweichen.
ABer fürs ander soll der Christliche Leser wissen / daß Hanfeld vnnd die Caluinisten die jenige sind / welche sich gleichwol rhümen / sie bleiben bey den worten der Einsatzung / vnd verstehens einfältig / wie sie lauten / aber dannoch bald im anfang dises erhebten streits / biß daher / den rechten eigentlichen verstand diser wort (das ist mein Leib) anderstwoher / als auß dem Testament Christi holen / nemlich / auß dem Artickel von der Himmelfahrt Christi. Daher auch dises lästermaul sich nicht scheuhet / vns den gottlosen Juden mit jhrem abgöttischen vertrawen auff den eusserlichen Tempel / zuuergleichen / wann wir sprechen: Die wort des Abendmals / die wort des Abendmals. Welche grewliche
Zuuinglius in Colloquio Marp.
Pag 29.
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