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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Sechste Buch.
Vernehmen liessen schön/ ein orth/ der mit gefahr
Fürweilen denen/ die da schlieffen/ wiedrig war;
Wie man dasselbe noch sieht an den knoch und beinen/
Die häuffig ligen da bey diesen felß- und steinen;
Die wellen schlugen auch mit stettem brausen an
Die klippen/ wer der zeit sich noch erinnern kan:
Er seufftzet offt und dick. Und gehet ihm zu hertzen
Der unfall seines freunds/ und klaget so mit schmertzen:
O Palinur/ der du dem wetter und dem meer/
Wenns klar und heiter war/ vertrauetest zu sehr/
Hier ligst du nackt und bloß in unbekandtem lande
und niemand ist der dich verscharrt auf frembdem sande:
Du bist entfernet nun von deinen freunden so/
Die deiner sich vorsehn/ und ligest/ weiß nicht/ wo.


Das Sechste Buch.
SO redet weinend er/ läst drauf mit vollem biegen
Das schiffyeer gehen fort/ und frey die segel fliegen/
Und fähret endlich ein in der Euboer land/
Und kömmet in die stadt/ die Cumas wird genand;
Sie kehren umb die schiff/ da sie im Haven gehen/
Und lassen fürders sie daselbst im ancker stehen:
Das heer bedecket gantz den krum gebognen strand/
Die tapffre pursche springt mit freuden an das land/
Ans land Italien: Theils schlägt aus kieselsteinen
Zu kochen feuer auf/ theils träger von den Haynen
Und walde holtz herbey: Und wie sie eine quell
Gefunden/ führen sie Eneen an die stell
Und
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Das Sechſte Buch.
Vernehmen lieſſen ſchoͤn/ ein orth/ der mit gefahr
Fuͤrweilen denen/ die da ſchlieffen/ wiedrig war;
Wie man daſſelbe noch ſieht an den knoch und beinen/
Die haͤuffig ligen da bey dieſen felß- und ſteinen;
Die wellen ſchlugen auch mit ſtettem brauſen an
Die klippen/ wer der zeit ſich noch erinnern kan:
Er ſeufftzet offt und dick. Und gehet ihm zu hertzen
Der unfall ſeines freunds/ und klaget ſo mit ſchmertzen:
O Palinur/ der du dem wetter und dem meer/
Wenns klar und heiter war/ vertraueteſt zu ſehr/
Hier ligſt du nackt und bloß in unbekandtem lande
und niemand iſt der dich verſcharrt auf frembdem ſande:
Du biſt entfernet nun von deinen freunden ſo/
Die deiner ſich vorſehn/ und ligeſt/ weiß nicht/ wo.


Das Sechſte Buch.
SO redet weinend er/ laͤſt drauf mit vollem biegẽ
Das ſchiffyeer gehen fort/ und frey die ſegel fliegẽ/
Und faͤhret endlich ein in der Euboer land/
Und koͤmmet in die ſtadt/ die Cumas wird genand;
Sie kehren umb die ſchiff/ da ſie im Haven gehen/
Und laſſen fuͤrders ſie daſelbſt im ancker ſtehen:
Das heer bedecket gantz den krum gebognen ſtrand/
Die tapffre purſche ſpringt mit freuden an das land/
Ans land Italien: Theils ſchlaͤgt aus kieſelſteinen
Zu kochen feuer auf/ theils traͤger von den Haynen
Und walde holtz herbey: Und wie ſie eine quell
Gefunden/ fuͤhren ſie Eneen an die ſtell
Und
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[259/0281] Das Sechſte Buch. Vernehmen lieſſen ſchoͤn/ ein orth/ der mit gefahr Fuͤrweilen denen/ die da ſchlieffen/ wiedrig war; Wie man daſſelbe noch ſieht an den knoch und beinen/ Die haͤuffig ligen da bey dieſen felß- und ſteinen; Die wellen ſchlugen auch mit ſtettem brauſen an Die klippen/ wer der zeit ſich noch erinnern kan: Er ſeufftzet offt und dick. Und gehet ihm zu hertzen Der unfall ſeines freunds/ und klaget ſo mit ſchmertzen: O Palinur/ der du dem wetter und dem meer/ Wenns klar und heiter war/ vertraueteſt zu ſehr/ Hier ligſt du nackt und bloß in unbekandtem lande und niemand iſt der dich verſcharrt auf frembdem ſande: Du biſt entfernet nun von deinen freunden ſo/ Die deiner ſich vorſehn/ und ligeſt/ weiß nicht/ wo. Das Sechſte Buch. SO redet weinend er/ laͤſt drauf mit vollem biegẽ Das ſchiffyeer gehen fort/ und frey die ſegel fliegẽ/ Und faͤhret endlich ein in der Euboer land/ Und koͤmmet in die ſtadt/ die Cumas wird genand; Sie kehren umb die ſchiff/ da ſie im Haven gehen/ Und laſſen fuͤrders ſie daſelbſt im ancker ſtehen: Das heer bedecket gantz den krum gebognen ſtrand/ Die tapffre purſche ſpringt mit freuden an das land/ Ans land Italien: Theils ſchlaͤgt aus kieſelſteinen Zu kochen feuer auf/ theils traͤger von den Haynen Und walde holtz herbey: Und wie ſie eine quell Gefunden/ fuͤhren ſie Eneen an die ſtell Und R 2

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/281>, abgerufen am 24.11.2024.