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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Achte Buch.
Der Dardanus hat erst zu bauen angefangen
Der Troerstadt/ das ihm mit glück ist fort gegangen/
Daß er der stiffer ist derselben alten stadt/
Den die Electra (wie die Griechen sagen) hat
Gebohren an die welt. Derselb ist angekommen
Der zeit in Phrygien. Electra hat genommen
Ihr ankunfft und geschlecht von grossem Atlas her/
Der auff den schultern trägt den himmel und das heer
Der güldnen sternelein: Ihr aber seyd gekommen
Von dem Mercurius/ der seinen stamm genommen
Vom Maja/ die ihn hat auff dem gebürg Cyllen
Gebohren/ das man sieht voll schnee und kälte stehn.
Die Majam aber hat der Atlas auch gezeuget/
Auff dessen schultern sich der gantze himmel neiget.
So kömmt nun unser stamm von einem ahnen her/
Hierauff verlassend mich und keinem andern mehr
Hab ich gesandten nicht an dir verschicken wollen;
Noch mit behender list und griff versuchen sollen/
Die meinung deines sinns: Ich komme selbst zu dir
In tieffer demuth her/ als der ich habe mir
Nicht lassen widrig seyn mein eigen blut und leben
In mancherley gefahr/ ja in den tod zugeben.
Die Rutuler/ die dich verfolgen grimmiglich
Mit unbefugten krieg/ die sind auch wider mich.
Vermögen sie so viel uns beyde zuvertreiben/
Wird ihnen mangeln nichts/ gestalt sie trotzig gläuben/
Daß sie nicht unters joch ziehn gantz Italien/
Und müsse diesem volck auch zu geboten stehn
Das
Das Achte Buch.
Der Dardanus hat erſt zu bauen angefangen
Der Troerſtadt/ das ihm mit gluͤck iſt fort gegangen/
Daß er der ſtiffer iſt derſelben alten ſtadt/
Den die Electra (wie die Griechen ſagen) hat
Gebohren an die welt. Derſelb iſt angekommen
Der zeit in Phrygien. Electra hat genommen
Ihr ankunfft und geſchlecht von groſſem Atlas her/
Der auff den ſchultern traͤgt den himmel und das heer
Der guͤldnen ſternelein: Ihr aber ſeyd gekommen
Von dem Mercurius/ der ſeinen ſtamm genommen
Vom Maja/ die ihn hat auff dem gebuͤrg Cyllen
Gebohren/ das man ſieht voll ſchnee und kaͤlte ſtehn.
Die Majam aber hat der Atlas auch gezeuget/
Auff deſſen ſchultern ſich der gantze himmel neiget.
So koͤmmt nun unſer ſtamm von einem ahnen her/
Hierauff verlaſſend mich und keinem andern mehr
Hab ich geſandten nicht an dir verſchicken wollen;
Noch mit behender liſt und griff verſuchen ſollen/
Die meinung deines ſinns: Ich komme ſelbſt zu dir
In tieffer demuth her/ als der ich habe mir
Nicht laſſen widrig ſeyn mein eigen blut und leben
In mancherley gefahr/ ja in den tod zugeben.
Die Rutuler/ die dich verfolgen grimmiglich
Mit unbefugten krieg/ die ſind auch wider mich.
Vermoͤgen ſie ſo viel uns beyde zuvertreiben/
Wird ihnen mangeln nichts/ geſtalt ſie trotzig glaͤuben/
Daß ſie nicht unters joch ziehn gantz Italien/
Und muͤſſe dieſem volck auch zu geboten ſtehn
Das
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[374/0396] Das Achte Buch. Der Dardanus hat erſt zu bauen angefangen Der Troerſtadt/ das ihm mit gluͤck iſt fort gegangen/ Daß er der ſtiffer iſt derſelben alten ſtadt/ Den die Electra (wie die Griechen ſagen) hat Gebohren an die welt. Derſelb iſt angekommen Der zeit in Phrygien. Electra hat genommen Ihr ankunfft und geſchlecht von groſſem Atlas her/ Der auff den ſchultern traͤgt den himmel und das heer Der guͤldnen ſternelein: Ihr aber ſeyd gekommen Von dem Mercurius/ der ſeinen ſtamm genommen Vom Maja/ die ihn hat auff dem gebuͤrg Cyllen Gebohren/ das man ſieht voll ſchnee und kaͤlte ſtehn. Die Majam aber hat der Atlas auch gezeuget/ Auff deſſen ſchultern ſich der gantze himmel neiget. So koͤmmt nun unſer ſtamm von einem ahnen her/ Hierauff verlaſſend mich und keinem andern mehr Hab ich geſandten nicht an dir verſchicken wollen; Noch mit behender liſt und griff verſuchen ſollen/ Die meinung deines ſinns: Ich komme ſelbſt zu dir In tieffer demuth her/ als der ich habe mir Nicht laſſen widrig ſeyn mein eigen blut und leben In mancherley gefahr/ ja in den tod zugeben. Die Rutuler/ die dich verfolgen grimmiglich Mit unbefugten krieg/ die ſind auch wider mich. Vermoͤgen ſie ſo viel uns beyde zuvertreiben/ Wird ihnen mangeln nichts/ geſtalt ſie trotzig glaͤuben/ Daß ſie nicht unters joch ziehn gantz Italien/ Und muͤſſe dieſem volck auch zu geboten ſtehn Das

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/396>, abgerufen am 23.11.2024.