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Marperger, Paul Jacob: Beschreibung der Banqven. Halle (Saale) u. a., 1717.

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Das IV. Capitel
Anno 1435. sind von denen Wendischen Städten Witten gemüntzet von
1. Loth/ 16. Schillinge oder 1. Marck haben am Gewichte gehabt 2.
Loth/ 11. Grän. Der Lübische Gülden hat gegolten 12. Schilling.
Anno 1468. haben 100. Schillinge gewogen 9. Loth.
Anno 1445. haben 16. Lübische Schillinge oder 1. Marck am Gewicht
gehalten 2. Loth 5. Grän/ der Lübische Gülden hat gegolten 28. Schil-
linge/ und der Rheinische Gülden 21. Schillinge.
Anno 1468. haben 16. Schillinge oder 1. Marck am Gewicht gehalten
1. Loth 11/2 Grän/ der Lübische Gülden hat gegolten 2. Marck oder
32. Schillinge/ der Rheinische Gülden aber nur 24. Schillinge.

Nach diesen Jahren haben sich die Gülden allgemach zu verlieren
begonnen/ massen silberne Pfennige von Werth eines Rheinischen Gül-
dens 2. Loth schwer Anno 1434. und in den folgenden Jahren/ der
Ertz-Hertzog von Oesterreich/ Sigismundus, zum erstenmahl hat schla-
gen lassen/ da dann zwar einige vorgeben/ es habe allbereit Käyser Al-
bertus Austriacus,
des Käysers Sigismundi Eydam Anno 1429. sol-
cher Art geschlagen/ wie auch eben dergleichen Mayntzische Müntze von
Anno 1438. vermeynet wird/ allein deren beyden Original sind nirgends
zu finden. Dann ob man zwar einige 2. Löthige Silber-Müntzen hat/
worauff die Bildnüsse Käyser Maximiliani I. (als Ertz-Hertzogen von
Oesterreich) und seiner Gemahlinn Mariae Burgundicae, sampt der
Jahr-Zahl 1479. zu sehen; so stehet doch annoch dahin/ ob diese Mün-
tzen in der That so alt sind/ als wie besagte Jahr-Zahl mit sich brin-
get/ und ob sie nicht vielmehr eine geraume Zeit hernach/ zum Gedächtniß
der beyden vornehmen Ehe-Leute/ die sich darauff praesentiren/ geschla-
gen worden. Es haben aber obgedachten Ertz-Hertzog Sigismundus
Anno
1500. gefolget die Fürsten von Meissen/ welche zu Annaberg dicke
Pfennige mit 3. Angesichtern und langen Haaren/ ins feine 15. Loth/
müntzen lassen/ 8. Stück auf die Marck/ die man dann anfänglich dicke
Groschen/ oder auch Gülden/ und Gülden-Groschen genennet hat/ da
dann nachgehends Anno 1506. die vier Städte/ Lübeck/ Hamburg/
Lüneburg und Wißmar sich zusammen vereiniget/ und Marck-Stücke
schlagen lassen/ ins feine 16. Loth/ auf welchen besagter 4. Städte Wa-
pen zu ersehen/ also daß auf der einen Seiten der 3. Städte Wapen
alleine/ und auf der anderen Seiten das Stadt-Wapen/ so solches schla-

gen
Das IV. Capitel
Anno 1435. ſind von denen Wendiſchen Staͤdten Witten gemuͤntzet von
1. Loth/ 16. Schillinge oder 1. Marck haben am Gewichte gehabt 2.
Loth/ 11. Graͤn. Der Luͤbiſche Guͤlden hat gegolten 12. Schilling.
Anno 1468. haben 100. Schillinge gewogen 9. Loth.
Anno 1445. haben 16. Luͤbiſche Schillinge oder 1. Marck am Gewicht
gehalten 2. Loth 5. Graͤn/ der Luͤbiſche Guͤlden hat gegolten 28. Schil-
linge/ und der Rheiniſche Guͤlden 21. Schillinge.
Anno 1468. haben 16. Schillinge oder 1. Marck am Gewicht gehalten
1. Loth 1½ Graͤn/ der Luͤbiſche Guͤlden hat gegolten 2. Marck oder
32. Schillinge/ der Rheiniſche Guͤlden aber nur 24. Schillinge.

Nach dieſen Jahren haben ſich die Guͤlden allgemach zu verlieren
begonnen/ maſſen ſilberne Pfennige von Werth eines Rheiniſchen Guͤl-
dens 2. Loth ſchwer Anno 1434. und in den folgenden Jahren/ der
Ertz-Hertzog von Oeſterreich/ Sigismundus, zum erſtenmahl hat ſchla-
gen laſſen/ da dann zwar einige vorgeben/ es habe allbereit Kaͤyſer Al-
bertus Auſtriacus,
des Kaͤyſers Sigismundi Eydam Anno 1429. ſol-
cher Art geſchlagen/ wie auch eben dergleichen Mayntziſche Muͤntze von
Anno 1438. vermeynet wird/ allein deren beyden Original ſind nirgends
zu finden. Dann ob man zwar einige 2. Loͤthige Silber-Muͤntzen hat/
worauff die Bildnuͤſſe Kaͤyſer Maximiliani I. (als Ertz-Hertzogen von
Oeſterreich) und ſeiner Gemahlinn Mariæ Burgundicæ, ſampt der
Jahr-Zahl 1479. zu ſehen; ſo ſtehet doch annoch dahin/ ob dieſe Muͤn-
tzen in der That ſo alt ſind/ als wie beſagte Jahr-Zahl mit ſich brin-
get/ und ob ſie nicht vielmehr eine geraume Zeit hernach/ zum Gedaͤchtniß
der beyden vornehmen Ehe-Leute/ die ſich darauff præſentiren/ geſchla-
gen worden. Es haben aber obgedachten Ertz-Hertzog Sigismundus
Anno
1500. gefolget die Fuͤrſten von Meiſſen/ welche zu Annaberg dicke
Pfennige mit 3. Angeſichtern und langen Haaren/ ins feine 15. Loth/
muͤntzen laſſen/ 8. Stuͤck auf die Marck/ die man dann anfaͤnglich dicke
Groſchen/ oder auch Guͤlden/ und Guͤlden-Groſchen genennet hat/ da
dann nachgehends Anno 1506. die vier Staͤdte/ Luͤbeck/ Hamburg/
Luͤneburg und Wißmar ſich zuſammen vereiniget/ und Marck-Stuͤcke
ſchlagen laſſen/ ins feine 16. Loth/ auf welchen beſagter 4. Staͤdte Wa-
pen zu erſehen/ alſo daß auf der einen Seiten der 3. Staͤdte Wapen
alleine/ und auf der anderen Seiten das Stadt-Wapen/ ſo ſolches ſchla-

gen
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[68/0088] Das IV. Capitel Anno 1435. ſind von denen Wendiſchen Staͤdten Witten gemuͤntzet von 1. Loth/ 16. Schillinge oder 1. Marck haben am Gewichte gehabt 2. Loth/ 11. Graͤn. Der Luͤbiſche Guͤlden hat gegolten 12. Schilling. Anno 1468. haben 100. Schillinge gewogen 9. Loth. Anno 1445. haben 16. Luͤbiſche Schillinge oder 1. Marck am Gewicht gehalten 2. Loth 5. Graͤn/ der Luͤbiſche Guͤlden hat gegolten 28. Schil- linge/ und der Rheiniſche Guͤlden 21. Schillinge. Anno 1468. haben 16. Schillinge oder 1. Marck am Gewicht gehalten 1. Loth 1½ Graͤn/ der Luͤbiſche Guͤlden hat gegolten 2. Marck oder 32. Schillinge/ der Rheiniſche Guͤlden aber nur 24. Schillinge. Nach dieſen Jahren haben ſich die Guͤlden allgemach zu verlieren begonnen/ maſſen ſilberne Pfennige von Werth eines Rheiniſchen Guͤl- dens 2. Loth ſchwer Anno 1434. und in den folgenden Jahren/ der Ertz-Hertzog von Oeſterreich/ Sigismundus, zum erſtenmahl hat ſchla- gen laſſen/ da dann zwar einige vorgeben/ es habe allbereit Kaͤyſer Al- bertus Auſtriacus, des Kaͤyſers Sigismundi Eydam Anno 1429. ſol- cher Art geſchlagen/ wie auch eben dergleichen Mayntziſche Muͤntze von Anno 1438. vermeynet wird/ allein deren beyden Original ſind nirgends zu finden. Dann ob man zwar einige 2. Loͤthige Silber-Muͤntzen hat/ worauff die Bildnuͤſſe Kaͤyſer Maximiliani I. (als Ertz-Hertzogen von Oeſterreich) und ſeiner Gemahlinn Mariæ Burgundicæ, ſampt der Jahr-Zahl 1479. zu ſehen; ſo ſtehet doch annoch dahin/ ob dieſe Muͤn- tzen in der That ſo alt ſind/ als wie beſagte Jahr-Zahl mit ſich brin- get/ und ob ſie nicht vielmehr eine geraume Zeit hernach/ zum Gedaͤchtniß der beyden vornehmen Ehe-Leute/ die ſich darauff præſentiren/ geſchla- gen worden. Es haben aber obgedachten Ertz-Hertzog Sigismundus Anno 1500. gefolget die Fuͤrſten von Meiſſen/ welche zu Annaberg dicke Pfennige mit 3. Angeſichtern und langen Haaren/ ins feine 15. Loth/ muͤntzen laſſen/ 8. Stuͤck auf die Marck/ die man dann anfaͤnglich dicke Groſchen/ oder auch Guͤlden/ und Guͤlden-Groſchen genennet hat/ da dann nachgehends Anno 1506. die vier Staͤdte/ Luͤbeck/ Hamburg/ Luͤneburg und Wißmar ſich zuſammen vereiniget/ und Marck-Stuͤcke ſchlagen laſſen/ ins feine 16. Loth/ auf welchen beſagter 4. Staͤdte Wa- pen zu erſehen/ alſo daß auf der einen Seiten der 3. Staͤdte Wapen alleine/ und auf der anderen Seiten das Stadt-Wapen/ ſo ſolches ſchla- gen

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Beschreibung der Banqven. Halle (Saale) u. a., 1717, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_banqven_1717/88>, abgerufen am 21.11.2024.