Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719.des Hutmacher-Handwercks. als der Hut von Haaren und schwer zu färbenist, vermehren. Nachdem nun diese Vor-Arbeit verrichtet, Wäre es, daß es kostbare oder schwer zu fär- man F 2
des Hutmacher-Handwercks. als der Hut von Haaren und ſchwer zu faͤrbeniſt, vermehren. Nachdem nun dieſe Vor-Arbeit verrichtet, Waͤre es, daß es koſtbare oder ſchwer zu faͤr- man F 2
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des Hutmacher-Handwercks.
als der Hut von Haaren und ſchwer zu faͤrben
iſt, vermehren.
Nachdem nun dieſe Vor-Arbeit verrichtet,
ſo ſetzt man einen neuen Keſſel mit reinen Waſſer
an, in welches man eine genungſame Qvantitaͤt
Jndianiſch und ein wenig gelb Holtz thut, dieſes
laͤſt man drey Stunden mit einander kochen; hier-
auff, wenn man es hat wohl erfriſchen laſſen/ ſo
ſchuͤttet man gnugſamen geſtoſſenen Gallus zu,
und laͤſt es nochmahl mit den Jndianiſchen und
gelb Holtz 3. andere Stunden lang kochen, thut
hernach den Vitriol und endlich die Huͤte hinein
Wenn nun der Keſſel ein wenig laulicht worden,
ſo laͤſt man etwas Gruͤnſpan darinn zergehen,
welcher denn viel hilfft, daß das Jndianiſche
Holtz beſſer angreifft; laͤſt hierauff die Huͤte a-
bermahl eine gute Zeit lang in dieſer zweyten
Schwaͤrtze ſtehen, damit die Farb deſto beſſer
durchdringe.
Waͤre es, daß es koſtbare oder ſchwer zu faͤr-
bende Huͤte waͤren, ſo muß man ihnen die dritte
Schwaͤrtze geben, welche man auff obbeſchrie-
bene Manier zurichten muß. Wiewohl man auch
die Doſin der Ingredientien nach erfodern oder
Beſchaffenheit des Schwartzens vermindern o-
der vermehren kan. Fiele der Glantz des Huts
alsdenn noch etwas ins Blaue, ſo ſetzt man
mehr gelb zu, waͤre er aber zu roth, ſo nimmt
man von den gelben Holtz ab, und giebt ihm ſo
viel mehr Jndianiſch-Holtz. Und ſo verfaͤhret
man
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