Marpurg, Friedrich Wilhelm: Versuch über die musikalische Temperatur. Breslau, 1776.Anhang etc. Dritter Abschnitt. Vorzüge handlung gewisser Accorde mit einmal erlernen kann, oder die,in welcher solches nicht möglich ist? u. s. w. Es ist aber jede erste der allhier entgegengesetzten Methoden die philosophische oder auf den Grundbaß erbauete Methode, und ich fordere denjenigen auf, der das Gegentheil mit Gründen darzu- thun im Stande ist. §. 280. Jn der Lehre vom Grundbaß wird vom simpeln Drey- der
Anhang ꝛc. Dritter Abſchnitt. Vorzuͤge handlung gewiſſer Accorde mit einmal erlernen kann, oder die,in welcher ſolches nicht moͤglich iſt? u. ſ. w. Es iſt aber jede erſte der allhier entgegengeſetzten Methoden die philoſophiſche oder auf den Grundbaß erbauete Methode, und ich fordere denjenigen auf, der das Gegentheil mit Gruͤnden darzu- thun im Stande iſt. §. 280. Jn der Lehre vom Grundbaß wird vom ſimpeln Drey- der
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Anhang ꝛc. Dritter Abſchnitt. Vorzuͤge
handlung gewiſſer Accorde mit einmal erlernen kann, oder die,
in welcher ſolches nicht moͤglich iſt? u. ſ. w. Es iſt aber jede
erſte der allhier entgegengeſetzten Methoden die philoſophiſche
oder auf den Grundbaß erbauete Methode, und ich fordere
denjenigen auf, der das Gegentheil mit Gruͤnden darzu-
thun im Stande iſt.
§. 280.
Jn der Lehre vom Grundbaß wird vom ſimpeln Drey-
klange der Anfang gemacht, und hernach der aus ſelbigen durch
die Umkehrung entſtehende Sext- und Quartſextenaccord abge-
handelt. Von dieſen Accorden gehet man zum Septimenſatz
und den von ſelbigem herſtammenden Quintſexten-Terzquar-
ten- und Secundenaccorden fort. Da die den Umfang einer
Octave uͤberſteigenden Accorde aus dem Septimenaccord ent-
ſtehen, wenn derſelbe unterwaͤrts mit einer oder mehrern Ter-
zen vermehret wird, ſo erſcheinet der erſte die Octave uͤberſtei-
gende zuſammengeſetzte Accord, wenn dem Baßton der Septi-
me eine Terz unterwaͤrts hinzugefuͤget wird; der zweyte,
wenn demſelben auf aͤhnliche Art eine Quinte hinzugefuͤget
wird; der dritte, wenn demſelben eine Septime, und der
vierte, wenn eine None hinzugefuͤget wird. Warum man
auf dieſe Weiſe und nicht anders verfaͤhret, iſt oben gezeiget
worden. Wenn es nun gewiß iſt, daß die Natur auf dieſe
einzige Art, und ſchlechterdings auf keine andere, die Accorde
nach und nach entſtehen laͤſſet, (das Gegentheil kann nicht er-
wieſen werden,) und daß die Accorde folglich in eben dieſer
Ordnung hinter einander erklaͤret werden muͤſſen: ſo waͤre ich
begierig zu erfahren, wie es der Herr Kirnberger anfangen
moͤchte, aus der Lehre von der Aufhaltung, die Ordnung der
Accorde nach ihrer natuͤrlichen Folge zu entwickeln. Denn er
wird uns doch nicht bereden wollen, daß er in ſeinen bekann-
ten Tabellen dieſes bereits geleiſtet habe. Das wird ihm je-
dermann zugeben, daß die gebraͤuchlichſten den Umfang
der Octave uͤberſteigenden, zuſammengeſezten Accorde
an ſich aus dem Proceß der Aufhaltung gefunden
werden koͤnnen. Es gruͤndet ſich dieſer Umſtand auf
die Muthmaſſung, wie die erſten Muſiker auf den Gebrauch
der
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