[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.bißweilen nicht mehr von nöthen eine gantze XV. Der Wille des Fürsten ist ein Ebenbild XVI. Ein König soll in zween Puncten unter- an-
bißweilen nicht mehr von noͤthen eine gantze XV. Der Wille des Fuͤrſten iſt ein Ebenbild XVI. Ein Koͤnig ſoll in zween Puncten unter- an-
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bißweilen nicht mehr von noͤthen eine gantze
bluͤhende Monarchie zu Grunde zu richten:
Dahergegen/ wann er fromm iſt/ oder nur
bezeuget/ daß er eine Neigung zu der Tu-
gend habe/ und dieſelbe hoch halte/ ſeine Au-
thoritaͤt leichtlich erhalten/ und ſchier kei-
ne Muͤhe haben wird in der Regierung ſei-
ner Herrſchafft.
XV.
Der Wille des Fuͤrſten iſt ein Ebenbild
der hoͤchſten Macht Gottes: Dann gleich
wie GOtt alles thut/ was ihm gefaͤllt/ dar-
um/ weil er es will: alſo verpflichtet ein
Fuͤrſt ſeine Unterthanen/ alles dasjenige zu
thun/ was ihm gefaͤlt. Damit aber ſeiner
Gluͤckſeligkeit nichts ermangele/ und ſeine
Unterthanen auch ein voͤlliges Gluͤck unter
ſeiner Herrſchafft genieſſen/ ſo ſoll er ſich be-
fleiſſen/ nur dasjenige zuerſuchen/ welches
gut in ſich ſelbſt iſt/ und ſich nur an die rechte
Tugend halten/ vor allen Dingen aber die
Gerechtigkeit lieben.
XVI.
Ein Koͤnig ſoll in zween Puncten unter-
richtet ſeyn/ welche ich vor ihn ſehr und hoch-
wichtig achte. Erſtlich/ daß er gedencke/
daß er uͤber Menſchen herſchet/ und zum
an-
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