[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.LVI. Wann man belohnen will/ so muß man nach J 3
LVI. Wann man belohnen will/ ſo muß man nach J 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0208" n="207[197]"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">LVI.</hi> </head><lb/> <p>Wann man belohnen will/ ſo muß man<lb/> vor allen Dingen acht haben auff den<lb/> Dienſt der Leute/ und ihnen recht thun/ dann<lb/> nicht alle Leute ſind der Belohnung werth/<lb/> ſondern nur diejenige/ die man derſelben<lb/> werth mit Verſtand erachtet. Der Ehr-<lb/> geitz ſoll nicht an ſtatt eines Verdienſtes<lb/> ſeyn/ noch die <hi rendition="#aq">Prætenſionen</hi> vor einen wuͤrck-<lb/> lichen Dienſt geachtet werden. Der Kaͤyſer<lb/><hi rendition="#aq">Theodoſius</hi> und <hi rendition="#aq">Valentianus</hi> haben allezeit/<lb/> wann ſie jemand zu Aemptern befoͤrdert/ in<lb/> ihren Befehlen Meldung gethan/ warum<lb/> ſie dieſelbe zu ſolchen Ehren erhaben/ und<lb/> wolten alſo/ daß jederman wiſſen ſolte/ daß<lb/> diejenigen Leute/ die ſie erwehlet ſolche<lb/> Aempter zu fuͤhren/ einiges Recht darzu<lb/> haͤtten/ weil der Staat ohne ihre abſonder-<lb/> liche Verdienſte/ auch groſſen Dienſt von<lb/> ihnen genoſſen. Wer anders verfaͤhret/<lb/> der eignet ihm eine ſolche Macht zu/ die ihm<lb/> nicht gebuͤhret: Und wann man ſich bemuͤ-<lb/> hen will/ ein <hi rendition="#aq">Decret,</hi> welches eben dieſe Kaͤy-<lb/> ſer außgehen laſſen/ zu <hi rendition="#aq">examiniren,</hi> ſo wird<lb/> man unfehlbarlich ſehen/ wann man den<lb/> Verſtand der Worte recht in acht nimpt/<lb/> daß es denen Oberherrn nicht erlaubet ſey/<lb/> <fw place="bottom" type="sig">J 3</fw><fw place="bottom" type="catch">nach</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [207[197]/0208]
LVI.
Wann man belohnen will/ ſo muß man
vor allen Dingen acht haben auff den
Dienſt der Leute/ und ihnen recht thun/ dann
nicht alle Leute ſind der Belohnung werth/
ſondern nur diejenige/ die man derſelben
werth mit Verſtand erachtet. Der Ehr-
geitz ſoll nicht an ſtatt eines Verdienſtes
ſeyn/ noch die Prætenſionen vor einen wuͤrck-
lichen Dienſt geachtet werden. Der Kaͤyſer
Theodoſius und Valentianus haben allezeit/
wann ſie jemand zu Aemptern befoͤrdert/ in
ihren Befehlen Meldung gethan/ warum
ſie dieſelbe zu ſolchen Ehren erhaben/ und
wolten alſo/ daß jederman wiſſen ſolte/ daß
diejenigen Leute/ die ſie erwehlet ſolche
Aempter zu fuͤhren/ einiges Recht darzu
haͤtten/ weil der Staat ohne ihre abſonder-
liche Verdienſte/ auch groſſen Dienſt von
ihnen genoſſen. Wer anders verfaͤhret/
der eignet ihm eine ſolche Macht zu/ die ihm
nicht gebuͤhret: Und wann man ſich bemuͤ-
hen will/ ein Decret, welches eben dieſe Kaͤy-
ſer außgehen laſſen/ zu examiniren, ſo wird
man unfehlbarlich ſehen/ wann man den
Verſtand der Worte recht in acht nimpt/
daß es denen Oberherrn nicht erlaubet ſey/
nach
J 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |