[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.nach ihrem Gefallen die Aempter außzuthei- LVII. Wann die Aempter und Dignitäten an Ge-
nach ihrem Gefallen die Aempter außzuthei- LVII. Wann die Aempter und Dignitaͤten an Ge-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0209" n="208[198]"/> nach ihrem Gefallen die Aempter außzuthei-<lb/> len/ dann das Geſetz ſagt außdruͤcklich/ daß<lb/> in Anſehung der <hi rendition="#aq">Dignit</hi>aͤten und Beloh-<lb/> nungen eine <hi rendition="#aq">Obligation</hi> ſey/ die ſich auff die<lb/> Gerechtigkeit/ deren die Fuͤrſten in ſolcher<lb/> Begebenheit ein Genuͤgen leiſten ſollen/ und<lb/> daß ſie nur als Ausleger ſind/ und erklaͤren/<lb/> wem die Ehre gebuͤhre/ und wer derjenige<lb/> ſey/ welchen man belohnen ſoll. Oder wann<lb/> du wilt/ ſo iſt der Fuͤrſt in ſolcher Gelegen-<lb/> heit ein getreuer Diener/ welcher das Gut/<lb/> ſo ihm anvertrauet iſt/ weißlich außtheilet.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">LVII.</hi> </head><lb/> <p>Wann die Aempter und <hi rendition="#aq">Dignit</hi>aͤten an<lb/> ſtatt einer Belohnung ſeyn ſollen/ ſo muß<lb/> man 2 Dinge betrachten. Erſtlich daß<lb/> man dem Verdienſt ſein Recht muß wie-<lb/> derfahren laſſen/ zum andern/ daß man die-<lb/> ſem Ampt einen Meiſter geben ſoll. Dem<lb/> Verdienſt der Leute ein Genuͤgen zu thun/<lb/> iſt eine Schuldigkeit/ dem Ampt und der<lb/><hi rendition="#aq">Dignit</hi>aͤt einen Meiſter zu geben/ iſt eine<lb/> groſſe Verpflichtung/ weil die Belohnung<lb/> der Dienſte nur die <hi rendition="#aq">privat</hi> Perſohn betrifft:<lb/> Aber einem ein Ampt anvertrauen/ iſt ein<lb/> Ding/ daran dem gemeinen Weſen gele-<lb/> gen iſt.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Ge-</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [208[198]/0209]
nach ihrem Gefallen die Aempter außzuthei-
len/ dann das Geſetz ſagt außdruͤcklich/ daß
in Anſehung der Dignitaͤten und Beloh-
nungen eine Obligation ſey/ die ſich auff die
Gerechtigkeit/ deren die Fuͤrſten in ſolcher
Begebenheit ein Genuͤgen leiſten ſollen/ und
daß ſie nur als Ausleger ſind/ und erklaͤren/
wem die Ehre gebuͤhre/ und wer derjenige
ſey/ welchen man belohnen ſoll. Oder wann
du wilt/ ſo iſt der Fuͤrſt in ſolcher Gelegen-
heit ein getreuer Diener/ welcher das Gut/
ſo ihm anvertrauet iſt/ weißlich außtheilet.
LVII.
Wann die Aempter und Dignitaͤten an
ſtatt einer Belohnung ſeyn ſollen/ ſo muß
man 2 Dinge betrachten. Erſtlich daß
man dem Verdienſt ſein Recht muß wie-
derfahren laſſen/ zum andern/ daß man die-
ſem Ampt einen Meiſter geben ſoll. Dem
Verdienſt der Leute ein Genuͤgen zu thun/
iſt eine Schuldigkeit/ dem Ampt und der
Dignitaͤt einen Meiſter zu geben/ iſt eine
groſſe Verpflichtung/ weil die Belohnung
der Dienſte nur die privat Perſohn betrifft:
Aber einem ein Ampt anvertrauen/ iſt ein
Ding/ daran dem gemeinen Weſen gele-
gen iſt.
Ge-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |