[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.die Eroberung einer Stadt/ oder durch ei- LXIX. Man kan nicht anders als denjenigen ei- und
die Eroberung einer Stadt/ oder durch ei- LXIX. Man kan nicht anders als denjenigen ei- und
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die Eroberung einer Stadt/ oder durch ei-
nen andern verdrießlichen Zufall anfaͤngt.
Das Recht/ ſo man vermeynet uͤber eine
Stadt zu haben/ groſſe Foderung/ Verach-
tung/ Schimpff und erlittene Injurie, das
ſind die gewoͤnlichſte Vorwaͤnde/ durch wel-
che man pflegt Krieg anzufangen/ aber der
Ehrgeitz macht/ daß derſelbe lang waͤhret/
und die unerſaͤtliche Begierde zu herſchen
und ſeine Macht zu erweitern/ welche der
Rache und Grauſamkeit den Nahmen/
und die Farbe der Gerechtigkeit gibt.
LXIX.
Man kan nicht anders als denjenigen ei-
ner Unweißheit beſtraffen/ welcher ſich in
Gefahr ſteckt/ all ſein Land zu verlieren/ da
es keinen Schein hatte/ daß er etwas wich-
tiges gewinnen koͤnte/ wann er ſich in dieſe
Gefahr begibt: Das iſt ein verwegenes
Stuͤck/ und koͤnte man einen groſſen Herrn/
der ſich in ſolche Gefahr geben/ nicht ent-
ſchuldigen/ ob er ſchon gluͤcklich wieder her-
aus gezogen worden. Man muß die
Schlacht annehmen/ nicht nur/ weil der
Feind dieſelbe anerbietet/ ſondern weil man
urtheilet/ es ſey nuͤtzlich/ eine Schlacht zu
halten. Wann man weiß zu rechter Zeit
und
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