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[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.

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finde/ daß Ulpianus sehr weißlich verordnet/
daß derjenige/ welcher einen verkauffen will/
zugleich sagen müsse/ wo er her sey/ und was
er vor ein Gemüth habe.

LXXXIII.

Die Schaaffe verlieren ihre Wolle/
wann sie gerade gegen Mittag gehen/ und
der Wein wird je heller je klärer/ je näher
er gegen Mitternacht liegt. Diese Beob-
achtung gehöret den Naturkündigern:
aber siehe hier eine/ so klugen Politicis zu-
kompt/ nemlich/ daß die Armeen/ welche aus
mittägigen Ländern kommen/ und allezeit
gegen Orient steigen/ eine grosse Stärcke
und Krafft haben; die sich aber gegen
Mittag nahen/ werden unempfindlich/ matt
und nicht tüchtig zu hohen Anschlägen.

LXXXIV.

Man weiß/ daß es gewisse Pflantzen
giebt/ welche mehr Frucht tragen und besser
werden/ wann man sie in einander Erdreich
setzt. Aber die Erfahrung hat uns offtmals
sehen lassen/ daß einige Ausländische besser
mit den gemeinen Staats-Sachen zu recht
kommen/ und daß es bißweilen gut ist/ sich
derselben in einen Regiment zu bedienen.

LXXXV.
K 2

finde/ daß Ulpianus ſehr weißlich verordnet/
daß derjenige/ welcher einen verkauffen will/
zugleich ſagen muͤſſe/ wo er her ſey/ und was
er vor ein Gemuͤth habe.

LXXXIII.

Die Schaaffe verlieren ihre Wolle/
wann ſie gerade gegen Mittag gehen/ und
der Wein wird je heller je klaͤrer/ je naͤher
er gegen Mitternacht liegt. Dieſe Beob-
achtung gehoͤret den Naturkuͤndigern:
aber ſiehe hier eine/ ſo klugen Politicis zu-
kompt/ nemlich/ daß die Armeen/ welche aus
mittaͤgigen Laͤndern kommen/ und allezeit
gegen Orient ſteigen/ eine groſſe Staͤrcke
und Krafft haben; die ſich aber gegen
Mittag nahen/ werden unempfindlich/ matt
und nicht tuͤchtig zu hohen Anſchlaͤgen.

LXXXIV.

Man weiß/ daß es gewiſſe Pflantzen
giebt/ welche mehr Frucht tragen und beſſer
werden/ wann man ſie in einander Erdreich
ſetzt. Aber die Erfahrung hat uns offtmals
ſehen laſſen/ daß einige Auslaͤndiſche beſſer
mit den gemeinen Staats-Sachen zu recht
kommen/ und daß es bißweilen gut iſt/ ſich
derſelben in einen Regiment zu bedienen.

LXXXV.
K 2
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[229[219]/0230] finde/ daß Ulpianus ſehr weißlich verordnet/ daß derjenige/ welcher einen verkauffen will/ zugleich ſagen muͤſſe/ wo er her ſey/ und was er vor ein Gemuͤth habe. LXXXIII. Die Schaaffe verlieren ihre Wolle/ wann ſie gerade gegen Mittag gehen/ und der Wein wird je heller je klaͤrer/ je naͤher er gegen Mitternacht liegt. Dieſe Beob- achtung gehoͤret den Naturkuͤndigern: aber ſiehe hier eine/ ſo klugen Politicis zu- kompt/ nemlich/ daß die Armeen/ welche aus mittaͤgigen Laͤndern kommen/ und allezeit gegen Orient ſteigen/ eine groſſe Staͤrcke und Krafft haben; die ſich aber gegen Mittag nahen/ werden unempfindlich/ matt und nicht tuͤchtig zu hohen Anſchlaͤgen. LXXXIV. Man weiß/ daß es gewiſſe Pflantzen giebt/ welche mehr Frucht tragen und beſſer werden/ wann man ſie in einander Erdreich ſetzt. Aber die Erfahrung hat uns offtmals ſehen laſſen/ daß einige Auslaͤndiſche beſſer mit den gemeinen Staats-Sachen zu recht kommen/ und daß es bißweilen gut iſt/ ſich derſelben in einen Regiment zu bedienen. LXXXV. K 2

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Zitationshilfe: [N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692, S. 229[219]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/martzi_klugen_1692/230>, abgerufen am 21.11.2024.