[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.daran sie kein Recht haben. Es gibt Leute/ II. Man soll keinen Unterscheid machen III. Die
daran ſie kein Recht haben. Es gibt Leute/ II. Man ſoll keinen Unterſcheid machen III. Die
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daran ſie kein Recht haben. Es gibt Leute/
welche ſehr unordentlich leben/ dann ob ſie
ſchon alles in ihrem Hauſe haben/ was ihnen
von noͤhten iſt/ wohl und gluͤckſeelig in dieſer
Welt zu leben/ ſo betrachten ſie es doch
nicht/ und ſuchen an entfernten Orten und
mit unglaublicher Muͤhe/ was ſie bey ihnen
haben.
II.
Man ſoll keinen Unterſcheid machen
zwiſchen den vollkommenen und rechten
Gluͤck/ und zwiſchen der Tugend: jedoch/
wann jemand erſtlich behaupten wolte/ daß
es nicht ein Ding ſey/ ſo koͤnte er doch nicht
laͤugnen/ daß eines ohne das andere beſte-
hen kan/ er muß auffs wenigſte geſtehen/ daß
die Tugend gleichſam das Inſtrument zu
Gluͤckſeligkeit iſt/ deren die Menſchen in die-
ſem ſterblichen Leib genieſen koͤnnen. Man
kan nicht laͤugnen/ daß die Gluͤckſeelichkeit
nicht ein groſſes Gut ſey. Was iſt nun fuͤr
ein groͤſſerer Reichthumb als die Tugend!
Wann es billig und vernuͤnfftig iſt/ die
Sachen/ welche jederman vor gut und
gluͤcklich achtet/ zu begehren/ ſo wird es ja
auch billich ſeyn/ daß man tapffer arbeite/
ein rechtſchaffener Mann zu werden.
III. Die
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