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[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.

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ist/ dasselbe zu haben; Aber die grösseste
Schande ist es/ wann man sich unbillicher
Mittel bedienet/ darzu zu gelangen. Ein
Mensch/ der sich durch tadelhaffte Mittel
erhöhet/ fällt viel eher/ als er auffsteigt.

XLI.

GOtt ist ein Anfänger und Ursächer
alles Guten/ und das Ubel kan nur allein
von dir herkommen. Was vor eine Ur-
sach hast du nun dich zu rühmen? Geschichts
wegen des Bösen/ so du begangen/ so ist es
nur lauter Schande und Schmach? Ge-
schicht es wegen des Guten/ so ist es ein
gantz frembdes Ding/ und welches seine
Quelle ausserhalb dir hat. Ich wolte dich
lieber in der Unordnung sehen mii einer de-
müthigen und auffrichtigen Reu/ als tu-
gendhafft mit einem vom Hochmuth beglei-
tetem Vergnügen.

XLII.

Der Ehrgeitz verirret sich/ indeme er den
Weg gehen will/ der zu der rechten Ehre
leitet; man gelangt zu derselben nicht durch
grosse Aemter/ noch andere gläntzende
Sachen des Glücks/ sondern nur/ wann
man den Fußstapffen der Tugend folget.
Also entfernet sich ein Mensch mit allen sei-

nen

iſt/ daſſelbe zu haben; Aber die groͤſſeſte
Schande iſt es/ wann man ſich unbillicher
Mittel bedienet/ darzu zu gelangen. Ein
Menſch/ der ſich durch tadelhaffte Mittel
erhoͤhet/ faͤllt viel eher/ als er auffſteigt.

XLI.

GOtt iſt ein Anfaͤnger und Urſaͤcher
alles Guten/ und das Ubel kan nur allein
von dir herkommen. Was vor eine Ur-
ſach haſt du nun dich zu ruͤhmen? Geſchichts
wegen des Boͤſen/ ſo du begangen/ ſo iſt es
nur lauter Schande und Schmach? Ge-
ſchicht es wegen des Guten/ ſo iſt es ein
gantz frembdes Ding/ und welches ſeine
Quelle auſſerhalb dir hat. Ich wolte dich
lieber in der Unordnung ſehen mii einer de-
muͤthigen und auffrichtigen Reu/ als tu-
gendhafft mit einem vom Hochmuth beglei-
tetem Vergnuͤgen.

XLII.

Der Ehrgeitz verirret ſich/ indeme er den
Weg gehen will/ der zu der rechten Ehre
leitet; man gelangt zu derſelben nicht durch
groſſe Aemter/ noch andere glaͤntzende
Sachen des Gluͤcks/ ſondern nur/ wann
man den Fußſtapffen der Tugend folget.
Alſo entfernet ſich ein Menſch mit allen ſei-

nen
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[75[65]/0076] iſt/ daſſelbe zu haben; Aber die groͤſſeſte Schande iſt es/ wann man ſich unbillicher Mittel bedienet/ darzu zu gelangen. Ein Menſch/ der ſich durch tadelhaffte Mittel erhoͤhet/ faͤllt viel eher/ als er auffſteigt. XLI. GOtt iſt ein Anfaͤnger und Urſaͤcher alles Guten/ und das Ubel kan nur allein von dir herkommen. Was vor eine Ur- ſach haſt du nun dich zu ruͤhmen? Geſchichts wegen des Boͤſen/ ſo du begangen/ ſo iſt es nur lauter Schande und Schmach? Ge- ſchicht es wegen des Guten/ ſo iſt es ein gantz frembdes Ding/ und welches ſeine Quelle auſſerhalb dir hat. Ich wolte dich lieber in der Unordnung ſehen mii einer de- muͤthigen und auffrichtigen Reu/ als tu- gendhafft mit einem vom Hochmuth beglei- tetem Vergnuͤgen. XLII. Der Ehrgeitz verirret ſich/ indeme er den Weg gehen will/ der zu der rechten Ehre leitet; man gelangt zu derſelben nicht durch groſſe Aemter/ noch andere glaͤntzende Sachen des Gluͤcks/ ſondern nur/ wann man den Fußſtapffen der Tugend folget. Alſo entfernet ſich ein Menſch mit allen ſei- nen

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Zitationshilfe: [N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692, S. 75[65]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/martzi_klugen_1692/76>, abgerufen am 21.11.2024.