Jacob giebt für das Jahr 1815, bei Annahme eines Weizenpreises von 80 sh. per Quarter, und eines Durchschnittsertrags von 22 Bushels per acre, so dass der acre 11 Pfd. St. einbringt, folgende durch vorherige Kompensation verschiedner Posten sehr mangelhafte, aber für unsern Zweck genügende Rechnung.
Werthproduktion per acre.
Samen (Weizen) 1 Pfd. St. 9 sh.
Dünger 2 Pfd. St. 10 sh.
Arbeitslohn 3 Pfd. St. 10 sh.
Summa: 7 Pfd. St. 9 sh.
Zehnten, Rates, Taxes 1 Pfd. St. 1 sh.
Rente 1 Pfd. St. 8 sh.
Pächter's Profit u. Zins 1 Pfd. St. 2 sh.
Summa: 3 Pfd. St. 11 sh.
Der Mehrwerth, stets unter der Voraussetzung, dass Preis des Produkts = seinem Werth, wird hier unter die verschiedenen Rubriken Profit, Zins, Zehnten u. s. w. vertheilt. Diese Rubriken sind hier gleich- gültig. Wir addiren sie zusammen und erhalten einen Mehrwerth von 3 l. 11 sh. Die 3 l. 19 sh. für Samen und Dünger setzen wir als constanten Kapitaltheil gleich Null. Bleibt vorgeschossenes va- riables Kapital von 3 l. 10 sh., an dessen Stelle ein Aequivalent von
[Formel 1]
produzirt worden ist. Also beträgt = mehr als 100 %. Der Arbeiter verwendet mehr als die Hälfte seines Arbeitstags zur Produktion eines Mehrwerths, den ver- schiedne Personen auf verschiedne Vorwände hin unter sich vertheilen31).
Der Mehrwerth stellt sich dar in einem Mehrprodukt (sur- plusproduce).
Wir nahmen vorher an, dass der zwölfstündige Arbeitstag des Spin- ners aus 6 Stunden nothwendiger Arbeit und 6 Stunden Mehr- arbeit besteht, 20 lbs. Baumwolle in 20 lbs. Garn verwandelt, und ihnen einen Werth von 6 sh. zusetzt, dass ferner 1 lb. Baumwolle 1 sh. und die während des ganzen Prozesses verzehrten Arbeitsmittel 4 sh. kosten, also Werth des Gesammtprodukts 30 sh. und der eines lb. Garn 1 sh. 6 d.
Jedes Pfund Garn stellt denselben Gebrauchswerth dar. Jedes ist
31) Die gegebnen Rechnungen gelten nur als Illustration. Es wird nämlich unterstellt, dass die Preise = den Werthen. Man wird in Buch III sehn, dass diese Gleichsetzung, selbst für die Durchschnittspreise, sich nicht in dieser einfachen Weise macht.
Jacob giebt für das Jahr 1815, bei Annahme eines Weizenpreises von 80 sh. per Quarter, und eines Durchschnittsertrags von 22 Bushels per acre, so dass der acre 11 Pfd. St. einbringt, folgende durch vorherige Kompensation verschiedner Posten sehr mangelhafte, aber für unsern Zweck genügende Rechnung.
Werthproduktion per acre.
Samen (Weizen) 1 Pfd. St. 9 sh.
Dünger 2 Pfd. St. 10 sh.
Arbeitslohn 3 Pfd. St. 10 sh.
Summa: 7 Pfd. St. 9 sh.
Zehnten, Rates, Taxes 1 Pfd. St. 1 sh.
Rente 1 Pfd. St. 8 sh.
Pächter’s Profit u. Zins 1 Pfd. St. 2 sh.
Summa: 3 Pfd. St. 11 sh.
Der Mehrwerth, stets unter der Voraussetzung, dass Preis des Produkts = seinem Werth, wird hier unter die verschiedenen Rubriken Profit, Zins, Zehnten u. s. w. vertheilt. Diese Rubriken sind hier gleich- gültig. Wir addiren sie zusammen und erhalten einen Mehrwerth von 3 l. 11 sh. Die 3 l. 19 sh. für Samen und Dünger setzen wir als constanten Kapitaltheil gleich Null. Bleibt vorgeschossenes va- riables Kapital von 3 l. 10 sh., an dessen Stelle ein Aequivalent von
[Formel 1]
produzirt worden ist. Also beträgt = mehr als 100 %. Der Arbeiter verwendet mehr als die Hälfte seines Arbeitstags zur Produktion eines Mehrwerths, den ver- schiedne Personen auf verschiedne Vorwände hin unter sich vertheilen31).
Der Mehrwerth stellt sich dar in einem Mehrprodukt (sur- plusproduce).
Wir nahmen vorher an, dass der zwölfstündige Arbeitstag des Spin- ners aus 6 Stunden nothwendiger Arbeit und 6 Stunden Mehr- arbeit besteht, 20 lbs. Baumwolle in 20 lbs. Garn verwandelt, und ihnen einen Werth von 6 sh. zusetzt, dass ferner 1 lb. Baumwolle 1 sh. und die während des ganzen Prozesses verzehrten Arbeitsmittel 4 sh. kosten, also Werth des Gesammtprodukts 30 sh. und der eines lb. Garn 1 sh. 6 d.
Jedes Pfund Garn stellt denselben Gebrauchswerth dar. Jedes ist
31) Die gegebnen Rechnungen gelten nur als Illustration. Es wird nämlich unterstellt, dass die Preise = den Werthen. Man wird in Buch III sehn, dass diese Gleichsetzung, selbst für die Durchschnittspreise, sich nicht in dieser einfachen Weise macht.
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per acre, so dass der acre 11 Pfd. St. einbringt, folgende durch vorherige
Kompensation verschiedner Posten sehr mangelhafte, aber für unsern
Zweck genügende Rechnung.
Werthproduktion per acre.
Samen (Weizen) 1 Pfd. St. 9 sh.
Dünger 2 Pfd. St. 10 sh.
Arbeitslohn 3 Pfd. St. 10 sh.
Summa: 7 Pfd. St. 9 sh.
Zehnten, Rates, Taxes 1 Pfd. St. 1 sh.
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Summa: 3 Pfd. St. 11 sh.
Der Mehrwerth, stets unter der Voraussetzung, dass Preis des
Produkts = seinem Werth, wird hier unter die verschiedenen Rubriken
Profit, Zins, Zehnten u. s. w. vertheilt. Diese Rubriken sind hier gleich-
gültig. Wir addiren sie zusammen und erhalten einen Mehrwerth von
3 l. 11 sh. Die 3 l. 19 sh. für Samen und Dünger setzen wir
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die Hälfte seines Arbeitstags zur Produktion eines Mehrwerths, den ver-
schiedne Personen auf verschiedne Vorwände hin unter sich vertheilen 31).
Der Mehrwerth stellt sich dar in einem Mehrprodukt (sur-
plusproduce).
Wir nahmen vorher an, dass der zwölfstündige Arbeitstag des Spin-
ners aus 6 Stunden nothwendiger Arbeit und 6 Stunden Mehr-
arbeit besteht, 20 lbs. Baumwolle in 20 lbs. Garn verwandelt, und ihnen
einen Werth von 6 sh. zusetzt, dass ferner 1 lb. Baumwolle 1 sh. und die
während des ganzen Prozesses verzehrten Arbeitsmittel 4 sh. kosten, also
Werth des Gesammtprodukts 30 sh. und der eines lb. Garn 1 sh. 6 d.
Jedes Pfund Garn stellt denselben Gebrauchswerth dar. Jedes ist
31) Die gegebnen Rechnungen gelten nur als Illustration. Es wird nämlich
unterstellt, dass die Preise = den Werthen. Man wird in Buch III sehn, dass
diese Gleichsetzung, selbst für die Durchschnittspreise, sich nicht in dieser
einfachen Weise macht.
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/206>, abgerufen am 27.11.2024.
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