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Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726.

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Vandalischen, Svevischen etc. Reichs.
bemeisterte sich Eutropius, ein Verschnittener, des Steuer-Ruders, und er-
langte bey Hofe noch eine grössere Gewalt, als Rufinus gehabt hatte, weil
die Käiserin Eudoxia, so alles bey ihrem Gemahl vermochte, ihm wegen ih-
rer Heyrath viel zu dancken hatte.

IV. Die Gothen, so den Orient in diese Unruhe gesetzet, hatten AlaricumAlaricus
fällt in Grie-
chenland ein.

zu ihrem Haupt und Anführer erwehlet. Dieser Held, dessen Händen
die Fackel aufgehoben war, die Rom mitten in seinen Mauern erschrecken soll-
te, war in der Jnsul Peuce, so von zwey Armen der Donau eingeschlossen
wird 1, aus dem Geschlechte der Balten 2, welches unter den Gothen eins
der vornehmsten gewesen ist, gebohren. Er hatte von seiner Tapfferkeit ge-
gen Theodosium selbst3, und hernachmahls in dessen Diensten in den Tref-
fen gegen Eugenium grosse Proben gegeben 4: war aber mißvergnügt, daß er
nicht nach Verdienst befördert worden 5: und zosimvs sowohl als clav-
dianvs
geben Rufino Schuld, daß er selbst ihn unter der Hand aufge-
muntert6. Er durchstreiffte Macedonien und Thessalien: paßirte den engen
Paß Thermopyle und verwüstete alles, bis auf die beyden Städte Theben,
und Athen. Aus zosimo erhellet bey Gelegenheit dieser Erzehlung, was auch
diejenigen Heyden, die sich die klügesten zu seyn düncketen, aus Eifer für ih-
ren Aberglauben, andere, und vielleicht sich selbst, überreden mögen. Denn
wie die Christen so viele Wunder, dadurch sich GOtt für sie erkläret, und noch
von dem letzten Treffen bey Aquileia, preiseten, und die Heyden vor sich
auch dergleichen anführen wollten, so schreibet zosimvs, Alarich habe
sich nicht getrauet Athen anzugreiffen, weil er die Göttin Minerua in ihrem
2

Harnisch
[Beginn Spaltensatz] Ludibrio, praedaeque datur, frondentis adusque
Dalmatiae fines: omnis quae mobile Ponti
Aequor, & Hadriacas tellus interiacet undas,
Squalet inops pecudum, nullis habitata colonis,
Instar anhelantis Libyae, quae torrida semper
Solibus, humano nescit mansuescere cultu.
Thessalus ardet ager, reticet pastore fugato
Pelion. Emathias ignis populatur aristas.
Iam plaga Pannoniae, miserandaque moenia
Thracum,
Aruaque Mysorum: iam nulli flebile damnum,
Sed cursus solennis erat, campusque furori
Expositus, sensumque malis detraxerat usus.
1 §. IV. clavdianvs de VI. consul. Ho-
norii u. 103-110.
- - Duo namque fuere
Europae, Libyaeque hostes. Maurusius atlas
[Spaltenumbruch] Gildonis furias, Alaricum barbara PEVCE
Nutrierat: qui saepe tuum spreuere profana
Mente patrem. Thracum ueniens e finibus alter
Hebri clausit aquis: alter praecepta uocantis
Respuit, auxiliisque ad proxima bella negatis,
Abiurata palam Libyae possederat arua.
2 iornandes, S. unten §. X. not. 2.
3 alaricvs rühmet sich beym clavdi-
ano
de bello Getico u. 539.
Anne tot augustos Hebro qui teste fugaui
Te patiar suadere fugam?

Daß er gegen Theodosium selbst gefochten, erhel-
let aus der nota 1.
4 S. not. 6.
5 ibid.
6 zosimvs Lib. V. c. 5. His a Rufino per
summam nequitiam designatis, posteaquam sedi-
tiosum esse, legibusque semet eximere uidit Alari-
chum
(qui permoleste ferret militum se copiis baud
praefici, sed eos duntaxat habere barbaros, quos
ei tradiderat Theodosius, quo tempore cum illo
tyrannidem Eugenianam euerteras
) secreto ei

[Ende Spaltensatz]
significat
2 zosimvs Lib. V. c. 4. 5. & 7. Er hat aber
in seiner Erzehlung die Ordnung der Zeit nicht so
genau beobachtet. clavdianvs stellet eben
diese Geschichte in Rundnum L. II. u. 101-405. weit-
läufftig vor.
T t 2

Vandaliſchen, Sveviſchen ꝛc. Reichs.
bemeiſterte ſich Eutropius, ein Verſchnittener, des Steuer-Ruders, und er-
langte bey Hofe noch eine groͤſſere Gewalt, als Rufinus gehabt hatte, weil
die Kaͤiſerin Eudoxia, ſo alles bey ihrem Gemahl vermochte, ihm wegen ih-
rer Heyrath viel zu dancken hatte.

IV. Die Gothen, ſo den Orient in dieſe Unruhe geſetzet, hatten AlaricumAlaricus
faͤllt in Grie-
chenland ein.

zu ihrem Haupt und Anfuͤhrer erwehlet. Dieſer Held, deſſen Haͤnden
die Fackel aufgehoben war, die Rom mitten in ſeinen Mauern erſchrecken ſoll-
te, war in der Jnſul Peuce, ſo von zwey Armen der Donau eingeſchloſſen
wird 1, aus dem Geſchlechte der Balten 2, welches unter den Gothen eins
der vornehmſten geweſen iſt, gebohren. Er hatte von ſeiner Tapfferkeit ge-
gen Theodoſium ſelbſt3, und hernachmahls in deſſen Dienſten in den Tref-
fen gegen Eugenium groſſe Proben gegeben 4: war aber mißvergnuͤgt, daß er
nicht nach Verdienſt befoͤrdert worden 5: und zosimvs ſowohl als clav-
dianvs
geben Rufino Schuld, daß er ſelbſt ihn unter der Hand aufge-
muntert6. Er durchſtreiffte Macedonien und Theſſalien: paßirte den engen
Paß Thermopyle und verwuͤſtete alles, bis auf die beyden Staͤdte Theben,
und Athen. Aus zosimo erhellet bey Gelegenheit dieſer Erzehlung, was auch
diejenigen Heyden, die ſich die kluͤgeſten zu ſeyn duͤncketen, aus Eifer fuͤr ih-
ren Aberglauben, andere, und vielleicht ſich ſelbſt, uͤberreden moͤgen. Denn
wie die Chriſten ſo viele Wunder, dadurch ſich GOtt fuͤr ſie erklaͤret, und noch
von dem letzten Treffen bey Aquileia, preiſeten, und die Heyden vor ſich
auch dergleichen anfuͤhren wollten, ſo ſchreibet zosimvs, Alarich habe
ſich nicht getrauet Athen anzugreiffen, weil er die Goͤttin Minerua in ihrem
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Harniſch
[Beginn Spaltensatz] Ludibrio, praedaeque datur, frondentis adusque
Dalmatiae fines: omnis quae mobile Ponti
Aequor, & Hadriacas tellus interiacet undas,
Squalet inops pecudum, nullis habitata colonis,
Inſtar anhelantis Libyae, quae torrida ſemper
Solibus, humano neſcit manſueſcere cultu.
Theſſalus ardet ager, reticet paſtore fugato
Pelion. Emathias ignis populatur ariſtas.
Iam plaga Pannoniae, miſerandaque moenia
Thracum,
Aruaque Myſorum: iam nulli flebile damnum,
Sed curſus ſolennis erat, campusque furori
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1 §. IV. clavdianvs de VI. conſul. Ho-
norii u. 103-110.
‒ ‒ Duo namque fuere
Europae, Libyaeque hoſtes. Mauruſius atlas
[Spaltenumbruch] Gildonis furias, Alaricum barbara PEVCE
Nutrierat: qui ſaepe tuum ſpreuere profana
Mente patrem. Thracum ueniens e finibus alter
Hebri clauſit aquis: alter praecepta uocantis
Reſpuit, auxiliisque ad proxima bella negatis,
Abiurata palam Libyae poſſederat arua.
2 iornandes, S. unten §. X. not. 2.
3 alaricvs ruͤhmet ſich beym clavdi-
ano
de bello Getico u. 539.
Anne tot auguſtos Hebro qui teſte fugaui
Te patiar ſuadere fugam?

Daß er gegen Theodoſium ſelbſt gefochten, erhel-
let aus der nota 1.
4 S. not. 6.
5 ibid.
6 zosimvs Lib. V. c. 5. His a Rufino per
ſummam nequitiam deſignatis, poſteaquam ſedi-
tioſum eſſe, legibusque ſemet eximere uidit Alari-
chum
(qui permoleſte ferret militum ſe copiis baud
praefici, ſed eos duntaxat habere barbaros, quos
ei tradiderat Theodoſius, quo tempore cum illo
tyrannidem Eugenianam euerteras
) ſecreto ei

[Ende Spaltensatz]
ſignificat
2 zosimvs Lib. V. c. 4. 5. & 7. Er hat aber
in ſeiner Erzehlung die Ordnung der Zeit nicht ſo
genau beobachtet. clavdianvs ſtellet eben
dieſe Geſchichte in Ruñnum L. II. u. 101-405. weit-
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[331/0365] Vandaliſchen, Sveviſchen ꝛc. Reichs. bemeiſterte ſich Eutropius, ein Verſchnittener, des Steuer-Ruders, und er- langte bey Hofe noch eine groͤſſere Gewalt, als Rufinus gehabt hatte, weil die Kaͤiſerin Eudoxia, ſo alles bey ihrem Gemahl vermochte, ihm wegen ih- rer Heyrath viel zu dancken hatte. IV. Die Gothen, ſo den Orient in dieſe Unruhe geſetzet, hatten Alaricum zu ihrem Haupt und Anfuͤhrer erwehlet. Dieſer Held, deſſen Haͤnden die Fackel aufgehoben war, die Rom mitten in ſeinen Mauern erſchrecken ſoll- te, war in der Jnſul Peuce, ſo von zwey Armen der Donau eingeſchloſſen wird 1, aus dem Geſchlechte der Balten 2, welches unter den Gothen eins der vornehmſten geweſen iſt, gebohren. Er hatte von ſeiner Tapfferkeit ge- gen Theodoſium ſelbſt 3, und hernachmahls in deſſen Dienſten in den Tref- fen gegen Eugenium groſſe Proben gegeben 4: war aber mißvergnuͤgt, daß er nicht nach Verdienſt befoͤrdert worden 5: und zosimvs ſowohl als clav- dianvs geben Rufino Schuld, daß er ſelbſt ihn unter der Hand aufge- muntert 6. Er durchſtreiffte Macedonien und Theſſalien: paßirte den engen Paß Thermopyle und verwuͤſtete alles, bis auf die beyden Staͤdte Theben, und Athen. Aus zosimo erhellet bey Gelegenheit dieſer Erzehlung, was auch diejenigen Heyden, die ſich die kluͤgeſten zu ſeyn duͤncketen, aus Eifer fuͤr ih- ren Aberglauben, andere, und vielleicht ſich ſelbſt, uͤberreden moͤgen. Denn wie die Chriſten ſo viele Wunder, dadurch ſich GOtt fuͤr ſie erklaͤret, und noch von dem letzten Treffen bey Aquileia, preiſeten, und die Heyden vor ſich auch dergleichen anfuͤhren wollten, ſo ſchreibet zosimvs, Alarich habe ſich nicht getrauet Athen anzugreiffen, weil er die Goͤttin Minerua in ihrem Harniſch 1 2 Alaricus faͤllt in Grie- chenland ein. 1 §. IV. clavdianvs de VI. conſul. Ho- norii u. 103-110. ‒ ‒ Duo namque fuere Europae, Libyaeque hoſtes. Mauruſius atlas Gildonis furias, Alaricum barbara PEVCE Nutrierat: qui ſaepe tuum ſpreuere profana Mente patrem. Thracum ueniens e finibus alter Hebri clauſit aquis: alter praecepta uocantis Reſpuit, auxiliisque ad proxima bella negatis, Abiurata palam Libyae poſſederat arua. 2 iornandes, S. unten §. X. not. 2. 3 alaricvs ruͤhmet ſich beym clavdi- ano de bello Getico u. 539. Anne tot auguſtos Hebro qui teſte fugaui Te patiar ſuadere fugam? Daß er gegen Theodoſium ſelbſt gefochten, erhel- let aus der nota 1. 4 S. not. 6. 5 ibid. 6 zosimvs Lib. V. c. 5. His a Rufino per ſummam nequitiam deſignatis, poſteaquam ſedi- tioſum eſſe, legibusque ſemet eximere uidit Alari- chum (qui permoleſte ferret militum ſe copiis baud praefici, ſed eos duntaxat habere barbaros, quos ei tradiderat Theodoſius, quo tempore cum illo tyrannidem Eugenianam euerteras) ſecreto ei ſignificat 1 Ludibrio, praedaeque datur, frondentis adusque Dalmatiae fines: omnis quae mobile Ponti Aequor, & Hadriacas tellus interiacet undas, Squalet inops pecudum, nullis habitata colonis, Inſtar anhelantis Libyae, quae torrida ſemper Solibus, humano neſcit manſueſcere cultu. Theſſalus ardet ager, reticet paſtore fugato Pelion. Emathias ignis populatur ariſtas. Iam plaga Pannoniae, miſerandaque moenia Thracum, Aruaque Myſorum: iam nulli flebile damnum, Sed curſus ſolennis erat, campusque furori Expoſitus, ſenſumque malis detraxerat uſus. 2 zosimvs Lib. V. c. 4. 5. & 7. Er hat aber in ſeiner Erzehlung die Ordnung der Zeit nicht ſo genau beobachtet. clavdianvs ſtellet eben dieſe Geſchichte in Ruñnum L. II. u. 101-405. weit- laͤufftig vor. T t 2

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Zitationshilfe: Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726, S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/365>, abgerufen am 02.06.2024.