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Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726.

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Achtes Buch. Stifftung des Gothischen,

XLIV. Bisher ist in diesem Buch von den Francken angemercket wor-
Fränckische
Geschichte.
Vom König
Pharamond:
ob er für den
Stiffter der
Fränckischen
Monarchie zu
halten.
den, was Stilico mit ihnen zu thun gehabt; wie sie mit den Vandalen und Ala-
nen sich herum geschlagen; und was sie Constantino und Iouino in Gallien
für Dienste gethan. Bis dahin hat der Rhein sie von den Römischen Ländern
abgesondert. Jnskünfftige aber werden wir auch Francken an der lincken
Seite des Rheins finden, die, wie vorhin gedacht, seit Iouini Zeiten in Gal-
lien festen Fuß gefasset. Um das Jahr 420. wird Pharamonds, Königs der
Francken, gedacht 1: den ein anderer Autor, so zu Aufang des VII. Jahrhun-
derts gelebet, für des Königes Marcomeris, dessen Geschichte oben berühret
worden, Sohn ausgiebt 2. Einige führen diesen Pharamond als den ersten
König der Francken, oder doch als den Stiffter der Fränckischen Monarchie,
der die verschiedenen Völcker unter seiner Regierung vereiniget hätte, auf 3.
Hingegen will henschenivs 4 ihn gar ausmustern, und zweiffelt, ob der
Name irgend in einem aufrichtigen Jahr-Buche, das vor dem 9ten Jahr-
hundert geschrieben, fürkomme: wie denn auch weder gregorivs noch
fredegarivs seiner gedencken. Demselben hat zwar der p. pagi geantwortet 5:
es bleibet aber dennoch sehr unsicher, auf eine eintzige Stelle eines chronici, wel-
che noch darzu so vielem Zweiffel unterworffen ist 6, den Anfang der Fränckischen
Monarchie zu bauen. Denn wenn wir auch annehmen, daß um diese Zeit ein
Pharamond unter den Francken geherrschet, so thun doch diejenigen offenbar der
Sache zuviel, die ihn überhaupt zum ersten Könige der Francken machen, in-
dem wir bereits seit Maximiniani Zeiten so viele Namen Fränckischer Könige
in der Historie angetroffen. Diejenigen, die ihn zum ersten Könige,
7
8
9

der
1 [Beginn Spaltensatz] §. XLIV. 1. prosper in chron. a pithoeo
edito: ad A. XXVI. honorii. Faramundus
regnat in Francia.
2 avtor de gestis francorvm
p. 693. Tunc defuncto Sunnone, & accepto con-
silio, in uno primatu eorum unum habere princi-
pem, petierunt consilium a Marchomiro, ut re-
gem unum baberent sicut & ceterae gentes. At
ille dedit eis consilium, & elegerunt Faramundum,
filium ipsius Marchomiri.
3 Selbst pagivs schreibet ad A. 418. n. 81.
Monarchiae Francicae fundamenta hoc circiter
anno iacta.
4 henschenivs in exegesi de episcopatu
Tungrensi & Traiectensi c.
10. da er fürnehmlich
das chronicon prosperi, so Pithoeus ediret,
und in welchem die Stelle von Pharamond anzu-
treffen, verdächtig macht.
5 pagivs in critica annal. Baronii ad A.
418. n.
81.
6 [Spaltenumbruch] Diese Zweifel sind angeführet in einer An-
merckung de l'Epoque de la Monarchie Fran-
coise:
in den memoires de literatv-
re
T. I. p.
370.
7 valesivs l. c. T. I. p. 120. Hoc solum
affirmare possumus, si Honorio XI. & Constantio
II. COSS. regnare Faramundus occepit, prin-
cipatu eins, & forsitan etiam ductu, Francos
in Galliam eruptionem fecisse, & Augustum Tre-
uirorum
(sicubi ante dictum est) tertium captam
diripuisse, ac incendisse. Praeterea ex PRO-
SPERI
fastis, chronicoque colligimus, Fara-
mundum partem Galliae Rheno proximam, pos-
sessionis causa occupauisse, quam primo regni an-
no, Chlodio, eius silius, amiserit.
8 Jn einer Untersuchung von den Begräbnißen
der alten Könige der Francken. u. memoires
de literatvre t.
IV. p.
370.
9 frigeridvs apud gregorivm tv-
ronensem
Lib. II. c. 9. Nam & in consula-
ribus legimus, THEODEMEREM, regem

[Ende Spaltensatz]
Francorum
Achtes Buch. Stifftung des Gothiſchen,

XLIV. Bisher iſt in dieſem Buch von den Francken angemercket wor-
Fraͤnckiſche
Geſchichte.
Vom Koͤnig
Pharamond:
ob er fuͤr den
Stiffter der
Fraͤnckiſchen
Monarchie zu
halten.
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nen ſich herum geſchlagen; und was ſie Conſtantino und Iouino in Gallien
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abgeſondert. Jnskuͤnfftige aber werden wir auch Francken an der lincken
Seite des Rheins finden, die, wie vorhin gedacht, ſeit Iouini Zeiten in Gal-
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Francken, gedacht 1: den ein anderer Autor, ſo zu Aufang des VII. Jahrhun-
derts gelebet, fuͤr des Koͤniges Marcomeris, deſſen Geſchichte oben beruͤhret
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Koͤnig der Francken, oder doch als den Stiffter der Fraͤnckiſchen Monarchie,
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Hingegen will henschenivs 4 ihn gar ausmuſtern, und zweiffelt, ob der
Name irgend in einem aufrichtigen Jahr-Buche, das vor dem 9ten Jahr-
hundert geſchrieben, fuͤrkomme: wie denn auch weder gregorivs noch
fredegarivs ſeiner gedencken. Demſelben hat zwar der p. pagi geantwortet 5:
es bleibet aber dennoch ſehr unſicher, auf eine eintzige Stelle eines chronici, wel-
che noch darzu ſo vielem Zweiffel unterworffen iſt 6, den Anfang der Fraͤnckiſchen
Monarchie zu bauen. Denn wenn wir auch annehmen, daß um dieſe Zeit ein
Pharamond unter den Francken geherrſchet, ſo thun doch diejenigen offenbar der
Sache zuviel, die ihn uͤberhaupt zum erſten Koͤnige der Francken machen, in-
dem wir bereits ſeit Maximiniani Zeiten ſo viele Namen Fraͤnckiſcher Koͤnige
in der Hiſtorie angetroffen. Diejenigen, die ihn zum erſten Koͤnige,
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8
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der
1 [Beginn Spaltensatz] §. XLIV. 1. prosper in chron. a pithoeo
edito: ad A. XXVI. honorii. Faramundus
regnat in Francia.
2 avtor de gestis francorvm
p. 693. Tunc defuncto Sunnone, & accepto con-
ſilio, in uno primatu eorum unum habere princi-
pem, petierunt conſilium a Marchomiro, ut re-
gem unum baberent ſicut & ceterae gentes. At
ille dedit eis conſilium, & elegerunt Faramundum,
filium ipſius Marchomiri.
3 Selbſt pagivs ſchreibet ad A. 418. n. 81.
Monarchiae Francicae fundamenta hoc circiter
anno iacta.
4 henschenivs in exegeſi de epiſcopatu
Tungrenſi & Traiectenſi c.
10. da er fuͤrnehmlich
das chronicon prosperi, ſo Pithoeus ediret,
und in welchem die Stelle von Pharamond anzu-
treffen, verdaͤchtig macht.
5 pagivs in critica annal. Baronii ad A.
418. n.
81.
6 [Spaltenumbruch] Dieſe Zweifel ſind angefuͤhret in einer An-
merckung de l’Epoque de la Monarchie Fran-
coiſe:
in den memoires de literatv-
re
T. I. p.
370.
7 valesivs l. c. T. I. p. 120. Hoc ſolum
affirmare poſſumus, ſi Honorio XI. & Conſtantio
II. COSS. regnare Faramundus occepit, prin-
cipatu eins, & forſitan etiam ductu, Francos
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uirorum
(ſicubi ante dictum eſt) tertium captam
diripuiſſe, ac incendiſſe. Praeterea ex PRO-
SPERI
faſtis, chronicoque colligimus, Fara-
mundum partem Galliae Rheno proximam, poſ-
ſeſſionis cauſa occupauiſſe, quam primo regni an-
no, Chlodio, eius ſilius, amiſerit.
8 Jn einer Unterſuchung von den Begraͤbnißen
der alten Koͤnige der Francken. u. memoires
de literatvre t.
IV. p.
370.
9 frigeridvs apud gregorivm tv-
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[390/0424] Achtes Buch. Stifftung des Gothiſchen, XLIV. Bisher iſt in dieſem Buch von den Francken angemercket wor- den, was Stilico mit ihnen zu thun gehabt; wie ſie mit den Vandalen und Ala- nen ſich herum geſchlagen; und was ſie Conſtantino und Iouino in Gallien fuͤr Dienſte gethan. Bis dahin hat der Rhein ſie von den Roͤmiſchen Laͤndern abgeſondert. Jnskuͤnfftige aber werden wir auch Francken an der lincken Seite des Rheins finden, die, wie vorhin gedacht, ſeit Iouini Zeiten in Gal- lien feſten Fuß gefaſſet. Um das Jahr 420. wird Pharamonds, Koͤnigs der Francken, gedacht 1: den ein anderer Autor, ſo zu Aufang des VII. Jahrhun- derts gelebet, fuͤr des Koͤniges Marcomeris, deſſen Geſchichte oben beruͤhret worden, Sohn ausgiebt 2. Einige fuͤhren dieſen Pharamond als den erſten Koͤnig der Francken, oder doch als den Stiffter der Fraͤnckiſchen Monarchie, der die verſchiedenen Voͤlcker unter ſeiner Regierung vereiniget haͤtte, auf 3. Hingegen will henschenivs 4 ihn gar ausmuſtern, und zweiffelt, ob der Name irgend in einem aufrichtigen Jahr-Buche, das vor dem 9ten Jahr- hundert geſchrieben, fuͤrkomme: wie denn auch weder gregorivs noch fredegarivs ſeiner gedencken. Demſelben hat zwar der p. pagi geantwortet 5: es bleibet aber dennoch ſehr unſicher, auf eine eintzige Stelle eines chronici, wel- che noch darzu ſo vielem Zweiffel unterworffen iſt 6, den Anfang der Fraͤnckiſchen Monarchie zu bauen. Denn wenn wir auch annehmen, daß um dieſe Zeit ein Pharamond unter den Francken geherrſchet, ſo thun doch diejenigen offenbar der Sache zuviel, die ihn uͤberhaupt zum erſten Koͤnige der Francken machen, in- dem wir bereits ſeit Maximiniani Zeiten ſo viele Namen Fraͤnckiſcher Koͤnige in der Hiſtorie angetroffen. Diejenigen, die ihn zum erſten Koͤnige, der 7 8 9 Fraͤnckiſche Geſchichte. Vom Koͤnig Pharamond: ob er fuͤr den Stiffter der Fraͤnckiſchen Monarchie zu halten. 1 §. XLIV. 1. prosper in chron. a pithoeo edito: ad A. XXVI. honorii. Faramundus regnat in Francia. 2 avtor de gestis francorvm p. 693. Tunc defuncto Sunnone, & accepto con- ſilio, in uno primatu eorum unum habere princi- pem, petierunt conſilium a Marchomiro, ut re- gem unum baberent ſicut & ceterae gentes. At ille dedit eis conſilium, & elegerunt Faramundum, filium ipſius Marchomiri. 3 Selbſt pagivs ſchreibet ad A. 418. n. 81. Monarchiae Francicae fundamenta hoc circiter anno iacta. 4 henschenivs in exegeſi de epiſcopatu Tungrenſi & Traiectenſi c. 10. da er fuͤrnehmlich das chronicon prosperi, ſo Pithoeus ediret, und in welchem die Stelle von Pharamond anzu- treffen, verdaͤchtig macht. 5 pagivs in critica annal. Baronii ad A. 418. n. 81. 6 Dieſe Zweifel ſind angefuͤhret in einer An- merckung de l’Epoque de la Monarchie Fran- coiſe: in den memoires de literatv- re T. I. p. 370. 7 valesivs l. c. T. I. p. 120. Hoc ſolum affirmare poſſumus, ſi Honorio XI. & Conſtantio II. COSS. regnare Faramundus occepit, prin- cipatu eins, & forſitan etiam ductu, Francos in Galliam eruptionem feciſſe, & Auguſtum Tre- uirorum (ſicubi ante dictum eſt) tertium captam diripuiſſe, ac incendiſſe. Praeterea ex PRO- SPERI faſtis, chronicoque colligimus, Fara- mundum partem Galliae Rheno proximam, poſ- ſeſſionis cauſa occupauiſſe, quam primo regni an- no, Chlodio, eius ſilius, amiſerit. 8 Jn einer Unterſuchung von den Begraͤbnißen der alten Koͤnige der Francken. u. memoires de literatvre t. IV. p. 370. 9 frigeridvs apud gregorivm tv- ronensem Lib. II. c. 9. Nam & in conſula- ribus legimus, THEODEMEREM, regem Francorum

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Zitationshilfe: Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726, S. 390. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/424>, abgerufen am 17.06.2024.