Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mayer, Johann Tobias: Vollständiger Lehrbegriff der höhern Analysis. Bd. 1. Göttingen, 1818.

Bild:
<< vorherige Seite

Differenzialrechnung.
Und nähme man d s unveränderlich, also auch
d s2 = d x2 + d y2 unveränderlich, so hätte man
in dem Differenziale
2 d d s . d s = 2 d x d d x + 2 d y d d y
d d s = o. Mithin d d y = -- [Formel 1] d d x.

Und folglich (Zus. II.)
[Formel 2] .
Oder auch wegen d d x = -- [Formel 3]
[Formel 4] .

Alle diese noch so verschieden scheinende Aus-
drücke für den Krümmungs-Halbmesser geben doch
immer einerley Werth, so bald man aus der Glei-
chung für die krumme Linie die Werthe der Diffe-
renzialien d s, d d y, d d x sucht. Um es durch
ein Beyspiel zu erläutern, so wollen wir die Formel
[Formel 5] nehmen, bey der d s constant gesetzt
worden, und sie durch die Parabel erläutern. Für
diese ist also y2 = a x; mithin [Formel 6] ;
demnach d s2 oder d y2 + d x2 =

a2
Y 3

Differenzialrechnung.
Und naͤhme man d s unveraͤnderlich, alſo auch
d s2 = d x2 + d y2 unveraͤnderlich, ſo haͤtte man
in dem Differenziale
2 d d s . d s = 2 d x d d x + 2 d y d d y
d d s = o. Mithin d d y = — [Formel 1] d d x.

Und folglich (Zuſ. II.)
[Formel 2] .
Oder auch wegen d d x = — [Formel 3]
[Formel 4] .

Alle dieſe noch ſo verſchieden ſcheinende Aus-
druͤcke fuͤr den Kruͤmmungs-Halbmeſſer geben doch
immer einerley Werth, ſo bald man aus der Glei-
chung fuͤr die krumme Linie die Werthe der Diffe-
renzialien d s, d d y, d d x ſucht. Um es durch
ein Beyſpiel zu erlaͤutern, ſo wollen wir die Formel
[Formel 5] nehmen, bey der d s conſtant geſetzt
worden, und ſie durch die Parabel erlaͤutern. Fuͤr
dieſe iſt alſo y2 = α x; mithin [Formel 6] ;
demnach d s2 oder d y2 + d x2 =

α2
Y 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0359" n="341"/><fw place="top" type="header">Differenzialrechnung.</fw><lb/>
Und na&#x0364;hme man <hi rendition="#aq">d s</hi> unvera&#x0364;nderlich, al&#x017F;o auch<lb/><hi rendition="#aq">d s<hi rendition="#sup">2</hi> = d x<hi rendition="#sup">2</hi> + d y<hi rendition="#sup">2</hi></hi> unvera&#x0364;nderlich, &#x017F;o ha&#x0364;tte man<lb/>
in dem Differenziale<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">2 d d s . d s = 2 d x d d x + 2 d y d d y</hi></hi><lb/><hi rendition="#aq">d d s = o.</hi> Mithin <hi rendition="#aq">d d y</hi> = &#x2014; <formula/> <hi rendition="#aq">d d x.</hi></p><lb/>
              <p>Und folglich (Zu&#x017F;. <hi rendition="#aq">II.</hi>)<lb/><hi rendition="#et"><formula/>.</hi><lb/>
Oder auch wegen <hi rendition="#aq">d d x</hi> = &#x2014; <formula/><lb/><hi rendition="#et"><formula/>.</hi></p><lb/>
              <p>Alle die&#x017F;e noch &#x017F;o ver&#x017F;chieden &#x017F;cheinende Aus-<lb/>
dru&#x0364;cke fu&#x0364;r den Kru&#x0364;mmungs-Halbme&#x017F;&#x017F;er geben doch<lb/>
immer einerley Werth, &#x017F;o bald man aus der Glei-<lb/>
chung fu&#x0364;r die krumme Linie die Werthe der Diffe-<lb/>
renzialien <hi rendition="#aq">d s, d d y, d d x</hi> &#x017F;ucht. Um es durch<lb/>
ein Bey&#x017F;piel zu erla&#x0364;utern, &#x017F;o wollen wir die Formel<lb/><formula/> nehmen, bey der <hi rendition="#aq">d s</hi> con&#x017F;tant ge&#x017F;etzt<lb/>
worden, und &#x017F;ie durch die Parabel erla&#x0364;utern. Fu&#x0364;r<lb/>
die&#x017F;e i&#x017F;t al&#x017F;o <hi rendition="#aq">y</hi><hi rendition="#sup">2</hi> = <hi rendition="#i">&#x03B1;</hi> <hi rendition="#aq">x;</hi> mithin <formula/>;<lb/>
demnach <hi rendition="#aq">d s</hi><hi rendition="#sup">2</hi> oder <hi rendition="#aq">d y<hi rendition="#sup">2</hi> + d x<hi rendition="#sup">2</hi></hi> =<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Y 3</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#i">&#x03B1;</hi><hi rendition="#sup">2</hi></fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[341/0359] Differenzialrechnung. Und naͤhme man d s unveraͤnderlich, alſo auch d s2 = d x2 + d y2 unveraͤnderlich, ſo haͤtte man in dem Differenziale 2 d d s . d s = 2 d x d d x + 2 d y d d y d d s = o. Mithin d d y = — [FORMEL] d d x. Und folglich (Zuſ. II.) [FORMEL]. Oder auch wegen d d x = — [FORMEL] [FORMEL]. Alle dieſe noch ſo verſchieden ſcheinende Aus- druͤcke fuͤr den Kruͤmmungs-Halbmeſſer geben doch immer einerley Werth, ſo bald man aus der Glei- chung fuͤr die krumme Linie die Werthe der Diffe- renzialien d s, d d y, d d x ſucht. Um es durch ein Beyſpiel zu erlaͤutern, ſo wollen wir die Formel [FORMEL] nehmen, bey der d s conſtant geſetzt worden, und ſie durch die Parabel erlaͤutern. Fuͤr dieſe iſt alſo y2 = α x; mithin [FORMEL]; demnach d s2 oder d y2 + d x2 = α2 Y 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis01_1818
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis01_1818/359
Zitationshilfe: Mayer, Johann Tobias: Vollständiger Lehrbegriff der höhern Analysis. Bd. 1. Göttingen, 1818, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis01_1818/359>, abgerufen am 23.11.2024.