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Meinhold, Wilhelm: Maria Schweidler die Bernsteinhexe. Berlin, 1843.

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Capitel 27.

Wie es uns unterwegen ergangen; item von dem
erschröcklichen Tode des Amtshaubtmanns bei der
Mühlen.


Wir hatten aber viel Wunder unterwegen und
groß Herzeleid. Denn gleich an der Brücken
so über die Bach führet, die in den Schmollen *) läuft,
stund der Ausgeberschen ihr abscheulicher Junge wieder,
trummelte und schriee, so laut er kunnte: "tom Gose¬
braden, tom Gosebraden!" worüber das Volk, alsobald
ein groß Gelächter erhub und ihm nachrief: ja, tom
Gosebraden, tom Gosebraden! Doch als Meister Kre¬
kow den zwoten Versch anstimmete, waren sie wieder
in etwas geruhlich, denn die meisten halfen ihm singen
aus ihren Büchern, so sie sich mitgebracht hatten. Als
er aber darauf in etwas inne hielte, ging der Lärm
wiederumb von vorne an. Etzliche schrien, der Teufel
hätte ihr dieses Kleid geben und sie also herausgeputzet,
kamen dahero auch, und weil der Amtshaubtmann vor¬
auf geritten, umb den Wagen und beföhleten ihr Kleid,
insonderheit die Weiber und jungen Mädkens; etzliche
aber schrieen wiederumb dem Jungen nach: tom Gose¬
braden, tom Gosebraden! worauf ein Kerl zur Antwort

*) See, nahe bei Pudagla,
Capitel 27.

Wie es uns unterwegen ergangen; item von dem
erſchröcklichen Tode des Amtshaubtmanns bei der
Mühlen.


Wir hatten aber viel Wunder unterwegen und
groß Herzeleid. Denn gleich an der Brücken
ſo über die Bach führet, die in den Schmollen *) läuft,
ſtund der Ausgeberſchen ihr abſcheulicher Junge wieder,
trummelte und ſchriee, ſo laut er kunnte: „tom Goſe¬
braden, tom Goſebraden!“ worüber das Volk, alſobald
ein groß Gelächter erhub und ihm nachrief: ja, tom
Goſebraden, tom Goſebraden! Doch als Meiſter Kre¬
kow den zwoten Verſch anſtimmete, waren ſie wieder
in etwas geruhlich, denn die meiſten halfen ihm ſingen
aus ihren Büchern, ſo ſie ſich mitgebracht hatten. Als
er aber darauf in etwas inne hielte, ging der Lärm
wiederumb von vorne an. Etzliche ſchrien, der Teufel
hätte ihr dieſes Kleid geben und ſie alſo herausgeputzet,
kamen dahero auch, und weil der Amtshaubtmann vor¬
auf geritten, umb den Wagen und beföhleten ihr Kleid,
inſonderheit die Weiber und jungen Mädkens; etzliche
aber ſchrieen wiederumb dem Jungen nach: tom Goſe¬
braden, tom Goſebraden! worauf ein Kerl zur Antwort

*) See, nahe bei Pudagla,
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[248/0264] Capitel 27. Wie es uns unterwegen ergangen; item von dem erſchröcklichen Tode des Amtshaubtmanns bei der Mühlen. Wir hatten aber viel Wunder unterwegen und groß Herzeleid. Denn gleich an der Brücken ſo über die Bach führet, die in den Schmollen *) läuft, ſtund der Ausgeberſchen ihr abſcheulicher Junge wieder, trummelte und ſchriee, ſo laut er kunnte: „tom Goſe¬ braden, tom Goſebraden!“ worüber das Volk, alſobald ein groß Gelächter erhub und ihm nachrief: ja, tom Goſebraden, tom Goſebraden! Doch als Meiſter Kre¬ kow den zwoten Verſch anſtimmete, waren ſie wieder in etwas geruhlich, denn die meiſten halfen ihm ſingen aus ihren Büchern, ſo ſie ſich mitgebracht hatten. Als er aber darauf in etwas inne hielte, ging der Lärm wiederumb von vorne an. Etzliche ſchrien, der Teufel hätte ihr dieſes Kleid geben und ſie alſo herausgeputzet, kamen dahero auch, und weil der Amtshaubtmann vor¬ auf geritten, umb den Wagen und beföhleten ihr Kleid, inſonderheit die Weiber und jungen Mädkens; etzliche aber ſchrieen wiederumb dem Jungen nach: tom Goſe¬ braden, tom Goſebraden! worauf ein Kerl zur Antwort *) See, nahe bei Pudagla,

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Zitationshilfe: Meinhold, Wilhelm: Maria Schweidler die Bernsteinhexe. Berlin, 1843, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meinhold_bernsteinhexe_1843/264>, abgerufen am 24.11.2024.