Melander, Otto: Joco-seria Das ist Schimpff vnd Ernst. Bd. 1. Lich, 1605.CXLVIII. Von einem Balger. JN einem zanck bekam einer erstlich ein CXLIX. Von einem waschhafften Weib. EJn mann schlug sein Weib mit einem Pan- Von K
CXLVIII. Von einem Balger. JN einem zanck bekam einer erſtlich ein CXLIX. Von einem waſchhafften Weib. EJn mann ſchlug ſein Weib mit einem Pan- Von K
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0137" n="129"/> <div n="1"> <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CXLVIII</hi>.</hi> Von einem Balger.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">J</hi><hi rendition="#fr">N einem zanck bekam einer erſtlich ein<lb/> Maulſchell. Hernach ward er in der Bruſt<lb/> vnd Seiten hart verwundt/ deren er in<lb/> kurtzem geſtorben. Da mann demſelben die<lb/> Wunden verbrandt/ vnnd Artzney brauchte/ ſo viel<lb/> mann damals haben kunde: ſagt er/ ſie ſolten jhm<lb/> erſtlich den Backen heilen/ wolt damit zuverſtehen<lb/> geben/ die Maulſchell thue ihm weher/ als die<lb/> Wunden/ daran er ſterben muſte.</hi> E<hi rendition="#fr">r hette aber<lb/> weißlicher vnnd billicher ruffen ſollen. Heylet mir/<lb/> liebe</hi> E<hi rendition="#fr">rtzte/ ſo es euch můglich/ zum erſten die wuͤ-<lb/> tigkeit/ darnach greifft zun wunden.</hi></p> </div><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CXLIX</hi>.</hi> Von einem waſchhafften<lb/> Weib.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi><hi rendition="#fr">Jn mann ſchlug ſein Weib mit einem</hi> P<hi rendition="#fr">an-<lb/> toffeln. Das Weib klagt vber des Mans<lb/> vnbarmhertzigkeit vnnd tyranney. Die</hi><lb/> F<hi rendition="#fr">reundt gehen zuſammen vnnd fragen/<lb/> warumb er jhr Baſe ſo vbel halte: Dann es war ein<lb/> ehrlich geſchlecht/ vnnd nahms fuͤr vbel auff Der<lb/> Mann ſprach/ er nehme es nicht zum vnbeſten auff/<lb/> das ſie jhm freundtlicher meinung einredeten/ bit-<lb/> tet/ daß ſie in der Sach richter ſein wolten. Jch/<lb/> ſpricht er/ hab ſie ein wenig mit einem</hi> P<hi rendition="#fr">antoffeln ge-<lb/> ſchlagen/ ſie aber hat mich zuvor haͤrter geſchlagen<lb/> mit dem Waſchplaul/</hi> (E<hi rendition="#fr">r aber meint mit der</hi><lb/> Z<hi rendition="#fr">ungen/ dann ſie hatt ihm gefluchet) nun erkennt<lb/> ſagt er/ welches vnder vns beyden am Harteſten ſey<lb/> geſchlagen werden Mit einem Waſchplaul ge-<lb/> ſchlagen werden thut weher/ als ſich mit einem</hi><lb/> P<hi rendition="#fr">aͤntoffeln ſchlagen laſſen.</hi></p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">K</fw> <fw place="bottom" type="catch">Von</fw><lb/> </body> </text> </TEI> [129/0137]
CXLVIII. Von einem Balger.
JN einem zanck bekam einer erſtlich ein
Maulſchell. Hernach ward er in der Bruſt
vnd Seiten hart verwundt/ deren er in
kurtzem geſtorben. Da mann demſelben die
Wunden verbrandt/ vnnd Artzney brauchte/ ſo viel
mann damals haben kunde: ſagt er/ ſie ſolten jhm
erſtlich den Backen heilen/ wolt damit zuverſtehen
geben/ die Maulſchell thue ihm weher/ als die
Wunden/ daran er ſterben muſte. Er hette aber
weißlicher vnnd billicher ruffen ſollen. Heylet mir/
liebe Ertzte/ ſo es euch můglich/ zum erſten die wuͤ-
tigkeit/ darnach greifft zun wunden.
CXLIX. Von einem waſchhafften
Weib.
EJn mann ſchlug ſein Weib mit einem Pan-
toffeln. Das Weib klagt vber des Mans
vnbarmhertzigkeit vnnd tyranney. Die
Freundt gehen zuſammen vnnd fragen/
warumb er jhr Baſe ſo vbel halte: Dann es war ein
ehrlich geſchlecht/ vnnd nahms fuͤr vbel auff Der
Mann ſprach/ er nehme es nicht zum vnbeſten auff/
das ſie jhm freundtlicher meinung einredeten/ bit-
tet/ daß ſie in der Sach richter ſein wolten. Jch/
ſpricht er/ hab ſie ein wenig mit einem Pantoffeln ge-
ſchlagen/ ſie aber hat mich zuvor haͤrter geſchlagen
mit dem Waſchplaul/ (Er aber meint mit der
Zungen/ dann ſie hatt ihm gefluchet) nun erkennt
ſagt er/ welches vnder vns beyden am Harteſten ſey
geſchlagen werden Mit einem Waſchplaul ge-
ſchlagen werden thut weher/ als ſich mit einem
Paͤntoffeln ſchlagen laſſen.
Von
K
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |