Mendelssohn, Moses: Jerusalem oder über religiöse Macht und Judenthum. Berlin, 1783.son. Selbst Hobbes, der hierin sich am weite- Ich komme zu einem weit wichtigern Ein- Schrift- B 2
ſon. Selbſt Hobbes, der hierin ſich am weite- Ich komme zu einem weit wichtigern Ein- Schrift- B 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0121" n="19"/> ſon. Selbſt <hi rendition="#fr">Hobbes</hi>, der hierin ſich am weite-<lb/> ſten von den eingefuͤhrten Begriffen zu entfernen<lb/> wagt, hat ſich von dieſer Idee nicht voͤllig los-<lb/> winden koͤnnen. Er giebt ein ſolches Recht zu,<lb/> und ſucht nur die Perſon auf, der man es mit<lb/> dem geringſten Schaden zutrauen darf. Alle<lb/> glauben, das Meteor ſey ſichtbar, und bemuͤhen<lb/> ſich nur, nach verſchiedenen Syſtemen, die Hoͤhe<lb/> deſſelben zu beſtimmen. Es waͤre nichts uner-<lb/> hoͤrtes, wenn ein Unbefangener, der gerade auf<lb/> den Ort hinſchaute, wo es erſcheinen ſoll, mit<lb/> weit geringerer Faͤhigkeit, ſich von der Wahrheit<lb/> uͤberfuͤhrte: es ſey uͤberall kein ſolches Meteor<lb/> zu ſehen.</p><lb/> <p>Ich komme zu einem weit wichtigern Ein-<lb/> wurfe der mir gemacht worden, und der haupt-<lb/> ſaͤchlich dieſe Schrift veranlaßt hat. Abermals<lb/> ohne meine Gruͤnde zu widerlegen, hat man ih-<lb/> nen die geheiligte Autoritaͤt der moſaiſchen Re-<lb/> ligion, zu welcher ich mich bekenne, entgegenge-<lb/> ſetzt. Was ſind die Geſetze Moſes anders, als<lb/> ein Syſtem von religioͤſer Regierung, von Macht<lb/> und Recht der Religion? „Die Vernunft mag<lb/> „es gut heiſſen,“ druͤkt ſich ein ungenannten<lb/> <fw place="bottom" type="sig">B 2</fw><fw place="bottom" type="catch">Schrift-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [19/0121]
ſon. Selbſt Hobbes, der hierin ſich am weite-
ſten von den eingefuͤhrten Begriffen zu entfernen
wagt, hat ſich von dieſer Idee nicht voͤllig los-
winden koͤnnen. Er giebt ein ſolches Recht zu,
und ſucht nur die Perſon auf, der man es mit
dem geringſten Schaden zutrauen darf. Alle
glauben, das Meteor ſey ſichtbar, und bemuͤhen
ſich nur, nach verſchiedenen Syſtemen, die Hoͤhe
deſſelben zu beſtimmen. Es waͤre nichts uner-
hoͤrtes, wenn ein Unbefangener, der gerade auf
den Ort hinſchaute, wo es erſcheinen ſoll, mit
weit geringerer Faͤhigkeit, ſich von der Wahrheit
uͤberfuͤhrte: es ſey uͤberall kein ſolches Meteor
zu ſehen.
Ich komme zu einem weit wichtigern Ein-
wurfe der mir gemacht worden, und der haupt-
ſaͤchlich dieſe Schrift veranlaßt hat. Abermals
ohne meine Gruͤnde zu widerlegen, hat man ih-
nen die geheiligte Autoritaͤt der moſaiſchen Re-
ligion, zu welcher ich mich bekenne, entgegenge-
ſetzt. Was ſind die Geſetze Moſes anders, als
ein Syſtem von religioͤſer Regierung, von Macht
und Recht der Religion? „Die Vernunft mag
„es gut heiſſen,“ druͤkt ſich ein ungenannten
Schrift-
B 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |