Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.Gründen wie bei dem liegenden Roste, eine Verstärkung durch die Ein Pfahlrost ist die theuerste Gründungsart, welche es giebt, Auch der stehende Rost muß so tief gelegt werden, daß sein Spundwände dienen nach dem Vorigen zuweilen zur Anfer- Gründung in Kasten ist noch anzuführen. Sie besteht in §. 22. Gründung durch Sandschüttungen. Jst ein Boden, auf dem gegründet werden soll, zu weich, als Gründen wie bei dem liegenden Roſte, eine Verſtärkung durch die Ein Pfahlroſt iſt die theuerſte Gründungsart, welche es giebt, Auch der ſtehende Roſt muß ſo tief gelegt werden, daß ſein Spundwände dienen nach dem Vorigen zuweilen zur Anfer- Gründung in Kaſten iſt noch anzuführen. Sie beſteht in §. 22. Gründung durch Sandſchüttungen. Jſt ein Boden, auf dem gegründet werden ſoll, zu weich, als <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0100" n="90"/> Gründen wie bei dem liegenden Roſte, eine Verſtärkung durch die<lb/> Verbreiterung des Roſtes erhalten.</p><lb/> <p>Ein Pfahlroſt iſt die theuerſte Gründungsart, welche es giebt,<lb/> weshalb man beſonders in neuerer Zeit, wo es nur irgend möglich<lb/> war, dem liegenden Roſte, eben ſeiner größeren Wohlfeilheit wegen,<lb/> den Vorzug gegeben hat.</p><lb/> <p>Auch der ſtehende Roſt muß ſo tief gelegt werden, daß ſein<lb/> Belag mindeſtens einen Fuß tief unter dem niedrigſten Waſſerſtande<lb/> zu liegen kommt, und aus gleichen Gründen wie bei dem liegen-<lb/> den Roſte.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Spundwände</hi> dienen nach dem Vorigen zuweilen zur Anfer-<lb/> tigung von Fangedämmen bei ſehr wichtigen und langwierigen Waſ-<lb/> ſerbauten, ſonſt aber hauptſächlich dazu, irgend ein Bauwerk, welches<lb/><hi rendition="#g">am</hi> oder <hi rendition="#g">im</hi> Waſſer liegt, davor zu ſchützen, daß ſein Untergrund<lb/> (unter dem Fundamente) nicht ausgewaſchen werden könne. Auch die<lb/> Oberkante des Rähmes, welcher die Spundwand oberhalb begränzt,<lb/> muß mindeſtens einen Fuß tief unter dem niedrigſten Waſſerſtande<lb/> liegen. Das Mauerwerk der Fundamente muß alsdann noch mit auf<lb/> den Rähm oder Holm der Spundwand aufgelegt werden, damit die<lb/> Laſt des Mauerwerks die Spundwand niederhalten hilft.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Gründung in Kaſten</hi> iſt noch anzuführen. Sie beſteht in<lb/> folgendem: Soll bei einem reißenden Waſſer z. B. ein Brückenpfeiler<lb/> gegründet werden, ſo wird ein hölzerner Kaſten von ſtarkem Zimmer-<lb/> werk angefertigt. Den Boden bildet ein liegender Roſt, die Seiten-<lb/> wände ſind ſo eingerichtet, daß man ſie beliebig erhöhen und ſpäter-<lb/> hin abnehmen kann. Soll nun ein ſolcher Brückenpfeiler gegründet<lb/> werden, ſo wird zuvörderſt der Grund im Waſſer möglichſt geebnet,<lb/> alsdann bringt man den Kaſten auf das Waſſer über die Stelle wo<lb/> der Pfeiler hinkommen ſoll, und legt ihn dort vor Anker. Alsdann<lb/> beginnt man das Mauerwerk, worauf ſich der Kaſten um ſo tiefer zu<lb/> ſenken anfängt, je höher man mauert, bis er endlich den Grund er-<lb/> reicht. Wenn dies geſchehen, nimmt man die Seitenwände des Ka-<lb/> ſtens ab und der Boden deſſelben, welcher ſich mit dem Mauerwerke<lb/> in die Tiefe geſenkt hat, bildet nunmehr gleichſam den liegenden Roſt,<lb/> worauf der aufgeführte Brückenpfeiler ruht.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">§. 22. Gründung durch Sandſchüttungen.</hi> </head><lb/> <p>Jſt ein Boden, auf dem gegründet werden ſoll, zu weich, als<lb/> daß er Mauerwerk tragen könnte, und will man zugleich keinen Roſt<lb/> der Koſten wegen anfertigen, ſo iſt das einfachſte Mittel, den weichen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [90/0100]
Gründen wie bei dem liegenden Roſte, eine Verſtärkung durch die
Verbreiterung des Roſtes erhalten.
Ein Pfahlroſt iſt die theuerſte Gründungsart, welche es giebt,
weshalb man beſonders in neuerer Zeit, wo es nur irgend möglich
war, dem liegenden Roſte, eben ſeiner größeren Wohlfeilheit wegen,
den Vorzug gegeben hat.
Auch der ſtehende Roſt muß ſo tief gelegt werden, daß ſein
Belag mindeſtens einen Fuß tief unter dem niedrigſten Waſſerſtande
zu liegen kommt, und aus gleichen Gründen wie bei dem liegen-
den Roſte.
Spundwände dienen nach dem Vorigen zuweilen zur Anfer-
tigung von Fangedämmen bei ſehr wichtigen und langwierigen Waſ-
ſerbauten, ſonſt aber hauptſächlich dazu, irgend ein Bauwerk, welches
am oder im Waſſer liegt, davor zu ſchützen, daß ſein Untergrund
(unter dem Fundamente) nicht ausgewaſchen werden könne. Auch die
Oberkante des Rähmes, welcher die Spundwand oberhalb begränzt,
muß mindeſtens einen Fuß tief unter dem niedrigſten Waſſerſtande
liegen. Das Mauerwerk der Fundamente muß alsdann noch mit auf
den Rähm oder Holm der Spundwand aufgelegt werden, damit die
Laſt des Mauerwerks die Spundwand niederhalten hilft.
Gründung in Kaſten iſt noch anzuführen. Sie beſteht in
folgendem: Soll bei einem reißenden Waſſer z. B. ein Brückenpfeiler
gegründet werden, ſo wird ein hölzerner Kaſten von ſtarkem Zimmer-
werk angefertigt. Den Boden bildet ein liegender Roſt, die Seiten-
wände ſind ſo eingerichtet, daß man ſie beliebig erhöhen und ſpäter-
hin abnehmen kann. Soll nun ein ſolcher Brückenpfeiler gegründet
werden, ſo wird zuvörderſt der Grund im Waſſer möglichſt geebnet,
alsdann bringt man den Kaſten auf das Waſſer über die Stelle wo
der Pfeiler hinkommen ſoll, und legt ihn dort vor Anker. Alsdann
beginnt man das Mauerwerk, worauf ſich der Kaſten um ſo tiefer zu
ſenken anfängt, je höher man mauert, bis er endlich den Grund er-
reicht. Wenn dies geſchehen, nimmt man die Seitenwände des Ka-
ſtens ab und der Boden deſſelben, welcher ſich mit dem Mauerwerke
in die Tiefe geſenkt hat, bildet nunmehr gleichſam den liegenden Roſt,
worauf der aufgeführte Brückenpfeiler ruht.
§. 22. Gründung durch Sandſchüttungen.
Jſt ein Boden, auf dem gegründet werden ſoll, zu weich, als
daß er Mauerwerk tragen könnte, und will man zugleich keinen Roſt
der Koſten wegen anfertigen, ſo iſt das einfachſte Mittel, den weichen
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