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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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f) Bisher ist angenommen worden, daß der Fußboden mit der
Oberkante der Plynthe gleich hoch liegt; wenn sich aber derselbe unter
der Oberkante der Plynthe befindet, welches der Fall zu sein pflegt,
wenn eine Durchfahrt im Hause ist, wo man dann, um die Anschüt-
tung nicht bis an die Höhe der Plynthe ansteigen zu lassen, auch um
nicht viel Stufen von der Durchfahrt nach den Stuben zu erhalten,
die Fußboden niedriger legt als die Plynthe, alsdann ist folgendes
dabei zu beobachten.

Man ziehe die Höhe, um welche der Fußboden gegen die Ober-
kante der Plynthe niedriger liegt von der ganzen Höhe der Plynthe
ab. Bleibt dann noch so viel übrig, daß auf die oben angezeigte Art
ein Fenster angebracht werden kann, so hat es keine weitere Schwie-
rigkeit. Jst aber der übrig gebliebene Raum zu gering, um auf obige
Art ein Fenster anzubringen, so kann man sich nach Fig. 54. auch
noch dadurch helfen, daß man die Gewölbekappe von a. bis b. um
so viel herauf sticht, als das Unterlager c. stark ist, wenn nur das
Fußbodenbrett noch darüber weg reicht.

Dieses Stechen der Kappe hat aber den Nachtheil, daß die Kel-
lerfensterflügel weder auf-noch zugemacht werden können, sondern
nur etwa von unten herauf hineingesetzt, und mit Vorreibern befestigt
werden können.

g) Endlich ist Fig. 55. der schwierigste Fall vorgestellt, da
nämlich der Fußboden auf gleicher Erde und die Keller ganz unter
dem Terrain liegen. Hierbei muß die Fensterbrüstung ihre ganze
Stärke a. b. behalten, damit der Einschnitt c. d. darin verborgen wer-
den kann, durch welchen, wie übrigens die Figur zeigt, den Kellern
einigermaßen Licht und Luftzug mitgetheilt wird.

h) Fig. 61. zeigt die Anlage eines Erdgeschoßfensters, wie sie
in England häufig vorkommen. Um nämlich Raum zu sparen werden
die Wohnungen für Bedienung, Küchen, Vorrathsräume und Keller
in das Erdgeschoß verlegt. Damit man aber auch nicht nöthig hat,
die Plynthe hoch über das Terrain zu legen, macht man vor dem
Hause einen etwa 6 bis 5 Fuß tiefen, 2 bis 3 Fuß breiten Graben,
a. b. c. d., welcher auf der Landseite von einer sogenannten Futter-
mauer eingefaßt wird, und bei c. d. eine nach außen geneigte Pfla-
sterung erhält, damit das Regenwasser abfließen kann, auch muß diese
Pflasterung außer der Neigung c. d. noch das gehörige Gefälle ha-
ben. Hierdurch erreicht man folgendes: Erstens kann man die Erd-
geschoßfenster so hoch machen als man will, damit die unten bewohn-
ten Räume gesund und hell sind, alsdann wird durch den gepflaster-

f) Bisher iſt angenommen worden, daß der Fußboden mit der
Oberkante der Plynthe gleich hoch liegt; wenn ſich aber derſelbe unter
der Oberkante der Plynthe befindet, welches der Fall zu ſein pflegt,
wenn eine Durchfahrt im Hauſe iſt, wo man dann, um die Anſchüt-
tung nicht bis an die Höhe der Plynthe anſteigen zu laſſen, auch um
nicht viel Stufen von der Durchfahrt nach den Stuben zu erhalten,
die Fußboden niedriger legt als die Plynthe, alsdann iſt folgendes
dabei zu beobachten.

Man ziehe die Höhe, um welche der Fußboden gegen die Ober-
kante der Plynthe niedriger liegt von der ganzen Höhe der Plynthe
ab. Bleibt dann noch ſo viel übrig, daß auf die oben angezeigte Art
ein Fenſter angebracht werden kann, ſo hat es keine weitere Schwie-
rigkeit. Jſt aber der übrig gebliebene Raum zu gering, um auf obige
Art ein Fenſter anzubringen, ſo kann man ſich nach Fig. 54. auch
noch dadurch helfen, daß man die Gewölbekappe von a. bis b. um
ſo viel herauf ſticht, als das Unterlager c. ſtark iſt, wenn nur das
Fußbodenbrett noch darüber weg reicht.

Dieſes Stechen der Kappe hat aber den Nachtheil, daß die Kel-
lerfenſterflügel weder auf-noch zugemacht werden können, ſondern
nur etwa von unten herauf hineingeſetzt, und mit Vorreibern befeſtigt
werden können.

g) Endlich iſt Fig. 55. der ſchwierigſte Fall vorgeſtellt, da
nämlich der Fußboden auf gleicher Erde und die Keller ganz unter
dem Terrain liegen. Hierbei muß die Fenſterbrüſtung ihre ganze
Stärke a. b. behalten, damit der Einſchnitt c. d. darin verborgen wer-
den kann, durch welchen, wie übrigens die Figur zeigt, den Kellern
einigermaßen Licht und Luftzug mitgetheilt wird.

h) Fig. 61. zeigt die Anlage eines Erdgeſchoßfenſters, wie ſie
in England häufig vorkommen. Um nämlich Raum zu ſparen werden
die Wohnungen für Bedienung, Küchen, Vorrathsräume und Keller
in das Erdgeſchoß verlegt. Damit man aber auch nicht nöthig hat,
die Plynthe hoch über das Terrain zu legen, macht man vor dem
Hauſe einen etwa 6 bis 5 Fuß tiefen, 2 bis 3 Fuß breiten Graben,
a. b. c. d., welcher auf der Landſeite von einer ſogenannten Futter-
mauer eingefaßt wird, und bei c. d. eine nach außen geneigte Pfla-
ſterung erhält, damit das Regenwaſſer abfließen kann, auch muß dieſe
Pflaſterung außer der Neigung c. d. noch das gehörige Gefälle ha-
ben. Hierdurch erreicht man folgendes: Erſtens kann man die Erd-
geſchoßfenſter ſo hoch machen als man will, damit die unten bewohn-
ten Räume geſund und hell ſind, alsdann wird durch den gepflaſter-

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[142/0152] f) Bisher iſt angenommen worden, daß der Fußboden mit der Oberkante der Plynthe gleich hoch liegt; wenn ſich aber derſelbe unter der Oberkante der Plynthe befindet, welches der Fall zu ſein pflegt, wenn eine Durchfahrt im Hauſe iſt, wo man dann, um die Anſchüt- tung nicht bis an die Höhe der Plynthe anſteigen zu laſſen, auch um nicht viel Stufen von der Durchfahrt nach den Stuben zu erhalten, die Fußboden niedriger legt als die Plynthe, alsdann iſt folgendes dabei zu beobachten. Man ziehe die Höhe, um welche der Fußboden gegen die Ober- kante der Plynthe niedriger liegt von der ganzen Höhe der Plynthe ab. Bleibt dann noch ſo viel übrig, daß auf die oben angezeigte Art ein Fenſter angebracht werden kann, ſo hat es keine weitere Schwie- rigkeit. Jſt aber der übrig gebliebene Raum zu gering, um auf obige Art ein Fenſter anzubringen, ſo kann man ſich nach Fig. 54. auch noch dadurch helfen, daß man die Gewölbekappe von a. bis b. um ſo viel herauf ſticht, als das Unterlager c. ſtark iſt, wenn nur das Fußbodenbrett noch darüber weg reicht. Dieſes Stechen der Kappe hat aber den Nachtheil, daß die Kel- lerfenſterflügel weder auf-noch zugemacht werden können, ſondern nur etwa von unten herauf hineingeſetzt, und mit Vorreibern befeſtigt werden können. g) Endlich iſt Fig. 55. der ſchwierigſte Fall vorgeſtellt, da nämlich der Fußboden auf gleicher Erde und die Keller ganz unter dem Terrain liegen. Hierbei muß die Fenſterbrüſtung ihre ganze Stärke a. b. behalten, damit der Einſchnitt c. d. darin verborgen wer- den kann, durch welchen, wie übrigens die Figur zeigt, den Kellern einigermaßen Licht und Luftzug mitgetheilt wird. h) Fig. 61. zeigt die Anlage eines Erdgeſchoßfenſters, wie ſie in England häufig vorkommen. Um nämlich Raum zu ſparen werden die Wohnungen für Bedienung, Küchen, Vorrathsräume und Keller in das Erdgeſchoß verlegt. Damit man aber auch nicht nöthig hat, die Plynthe hoch über das Terrain zu legen, macht man vor dem Hauſe einen etwa 6 bis 5 Fuß tiefen, 2 bis 3 Fuß breiten Graben, a. b. c. d., welcher auf der Landſeite von einer ſogenannten Futter- mauer eingefaßt wird, und bei c. d. eine nach außen geneigte Pfla- ſterung erhält, damit das Regenwaſſer abfließen kann, auch muß dieſe Pflaſterung außer der Neigung c. d. noch das gehörige Gefälle ha- ben. Hierdurch erreicht man folgendes: Erſtens kann man die Erd- geſchoßfenſter ſo hoch machen als man will, damit die unten bewohn- ten Räume geſund und hell ſind, alsdann wird durch den gepflaſter-

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/152>, abgerufen am 21.11.2024.