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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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Ein so besetzter Streichtisch liefert täglich bis 5000 Ziegeln,
welche in die Trockenbahnen ausgelegt werden.

Bei günstigem Sommerwetter bleiben die Ziegeln gewöhnlich
24 Stunden auf der flachen Seite liegen, und werden nach Verlauf
dieser Zeit von den Knaben auf die hohe Kante gestellt. Am drit-
ten Tage werden sie auf den Banquets zum Austrocknen 3 Lagen
breit und gegen die Westseite 15, gegen die Morgenseite 16 Lagen hoch,
auf die hohe Kante aufgestellt. Bei ungünstigem Wetter werden sie
mit Strohmatten, gegen die Westseite abdachend, bedeckt.

Nachdem die auf den Trockenbahnen aufgestellten Steine gehörig
ausgetrocknet sind, fängt man an den Ofen zu setzen, welches folgen-
dermaßen geschieht:

Man sucht die höchste und trockenste Stelle für den Ziegelofen
aus, ebenet sie und stampft den Erdboden fest, um das ungleichmä-
ßige Einsinken der Ziegeln zu verhindern.

Zuerst wird eine Lage Ziegeln in der Ausdehnung welche der
Ofen bekommen soll, einer neben dem andern auf die hohe Kante ge-
stellt (Fig. 2. a.). Man nimmt dazu gewöhnlich die auf der Zie-
gelei befindlichen bleichen und zerbrochnen Ziegel. Sind aber keine
solche vorhanden, so nimmt man von den getrockneten Lehmsteinen.

Auf diese Lage kommen die Luftzüge (bb.) unter den Schürr-
löchern (cc.), so weit von einander entfernt wie es Fig. 2. zeigt
(etwa 3 Fuß von Mitte zu Mitte). Diese Luftzüge sind so hoch wie
ein Ziegel auf die hohe Kante gestellt, und so breit wie ein halber
Ziegel lang. Sie werden mit flachliegenden Ziegeln dergestalt bedeckt,
daß zwischen je zwei bedeckenden Ziegeln etwa 1/2 -- 3/4 Zoll Raum
zum Durchströmen der Luft bleibt. Auf diese Lage werden die Schürr-
löcher, 10 Zoll breit und mit Einschluß des auf dem Luftzuge lie-
genden Decksteines 3 Ziegeln auf die Kante gestellt, hoch angelegt,
und zwar in dem auf der Zeichnung angegebenen Verbande, welcher
in der Höhe der Kanäle aufhört.

Die Schürrlöcher werden mit Steinkohlen, und zwar unten mit
Stücken von 10 bis 20 Pfund schwer, darüber mit kleineren Kohlen,
gänzlich gefüllt. Jede Lage Ziegel zwischen den Schürrlöchern
wird, ehe man die folgende aufsetzt, 1/2 Zoll hoch mit durchgesieb-
tem Kohlengries beschüttet. Kohlengries nennt man in den Rhein-
gegenden diejenigen feinen Kohlen, welche in den Gruben zwischen
den Steinkohlenlagern liegen, und mit Lehm vermischt allgemein als
Brennmaterial benutzt werden. Zwischen den in den Zwischenräu-
men (Fig. 3. d.) schräg gestellten Ziegeln läßt man etwas weitere

Ein ſo beſetzter Streichtiſch liefert täglich bis 5000 Ziegeln,
welche in die Trockenbahnen ausgelegt werden.

Bei günſtigem Sommerwetter bleiben die Ziegeln gewöhnlich
24 Stunden auf der flachen Seite liegen, und werden nach Verlauf
dieſer Zeit von den Knaben auf die hohe Kante geſtellt. Am drit-
ten Tage werden ſie auf den Banquets zum Austrocknen 3 Lagen
breit und gegen die Weſtſeite 15, gegen die Morgenſeite 16 Lagen hoch,
auf die hohe Kante aufgeſtellt. Bei ungünſtigem Wetter werden ſie
mit Strohmatten, gegen die Weſtſeite abdachend, bedeckt.

Nachdem die auf den Trockenbahnen aufgeſtellten Steine gehörig
ausgetrocknet ſind, fängt man an den Ofen zu ſetzen, welches folgen-
dermaßen geſchieht:

Man ſucht die höchſte und trockenſte Stelle für den Ziegelofen
aus, ebenet ſie und ſtampft den Erdboden feſt, um das ungleichmä-
ßige Einſinken der Ziegeln zu verhindern.

Zuerſt wird eine Lage Ziegeln in der Ausdehnung welche der
Ofen bekommen ſoll, einer neben dem andern auf die hohe Kante ge-
ſtellt (Fig. 2. a.). Man nimmt dazu gewöhnlich die auf der Zie-
gelei befindlichen bleichen und zerbrochnen Ziegel. Sind aber keine
ſolche vorhanden, ſo nimmt man von den getrockneten Lehmſteinen.

Auf dieſe Lage kommen die Luftzüge (bb.) unter den Schürr-
löchern (cc.), ſo weit von einander entfernt wie es Fig. 2. zeigt
(etwa 3 Fuß von Mitte zu Mitte). Dieſe Luftzüge ſind ſo hoch wie
ein Ziegel auf die hohe Kante geſtellt, und ſo breit wie ein halber
Ziegel lang. Sie werden mit flachliegenden Ziegeln dergeſtalt bedeckt,
daß zwiſchen je zwei bedeckenden Ziegeln etwa ½ — ¾ Zoll Raum
zum Durchſtrömen der Luft bleibt. Auf dieſe Lage werden die Schürr-
löcher, 10 Zoll breit und mit Einſchluß des auf dem Luftzuge lie-
genden Deckſteines 3 Ziegeln auf die Kante geſtellt, hoch angelegt,
und zwar in dem auf der Zeichnung angegebenen Verbande, welcher
in der Höhe der Kanäle aufhört.

Die Schürrlöcher werden mit Steinkohlen, und zwar unten mit
Stücken von 10 bis 20 Pfund ſchwer, darüber mit kleineren Kohlen,
gänzlich gefüllt. Jede Lage Ziegel zwiſchen den Schürrlöchern
wird, ehe man die folgende aufſetzt, ½ Zoll hoch mit durchgeſieb-
tem Kohlengries beſchüttet. Kohlengries nennt man in den Rhein-
gegenden diejenigen feinen Kohlen, welche in den Gruben zwiſchen
den Steinkohlenlagern liegen, und mit Lehm vermiſcht allgemein als
Brennmaterial benutzt werden. Zwiſchen den in den Zwiſchenräu-
men (Fig. 3. d.) ſchräg geſtellten Ziegeln läßt man etwas weitere

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[32/0042] Ein ſo beſetzter Streichtiſch liefert täglich bis 5000 Ziegeln, welche in die Trockenbahnen ausgelegt werden. Bei günſtigem Sommerwetter bleiben die Ziegeln gewöhnlich 24 Stunden auf der flachen Seite liegen, und werden nach Verlauf dieſer Zeit von den Knaben auf die hohe Kante geſtellt. Am drit- ten Tage werden ſie auf den Banquets zum Austrocknen 3 Lagen breit und gegen die Weſtſeite 15, gegen die Morgenſeite 16 Lagen hoch, auf die hohe Kante aufgeſtellt. Bei ungünſtigem Wetter werden ſie mit Strohmatten, gegen die Weſtſeite abdachend, bedeckt. Nachdem die auf den Trockenbahnen aufgeſtellten Steine gehörig ausgetrocknet ſind, fängt man an den Ofen zu ſetzen, welches folgen- dermaßen geſchieht: Man ſucht die höchſte und trockenſte Stelle für den Ziegelofen aus, ebenet ſie und ſtampft den Erdboden feſt, um das ungleichmä- ßige Einſinken der Ziegeln zu verhindern. Zuerſt wird eine Lage Ziegeln in der Ausdehnung welche der Ofen bekommen ſoll, einer neben dem andern auf die hohe Kante ge- ſtellt (Fig. 2. a.). Man nimmt dazu gewöhnlich die auf der Zie- gelei befindlichen bleichen und zerbrochnen Ziegel. Sind aber keine ſolche vorhanden, ſo nimmt man von den getrockneten Lehmſteinen. Auf dieſe Lage kommen die Luftzüge (bb.) unter den Schürr- löchern (cc.), ſo weit von einander entfernt wie es Fig. 2. zeigt (etwa 3 Fuß von Mitte zu Mitte). Dieſe Luftzüge ſind ſo hoch wie ein Ziegel auf die hohe Kante geſtellt, und ſo breit wie ein halber Ziegel lang. Sie werden mit flachliegenden Ziegeln dergeſtalt bedeckt, daß zwiſchen je zwei bedeckenden Ziegeln etwa ½ — ¾ Zoll Raum zum Durchſtrömen der Luft bleibt. Auf dieſe Lage werden die Schürr- löcher, 10 Zoll breit und mit Einſchluß des auf dem Luftzuge lie- genden Deckſteines 3 Ziegeln auf die Kante geſtellt, hoch angelegt, und zwar in dem auf der Zeichnung angegebenen Verbande, welcher in der Höhe der Kanäle aufhört. Die Schürrlöcher werden mit Steinkohlen, und zwar unten mit Stücken von 10 bis 20 Pfund ſchwer, darüber mit kleineren Kohlen, gänzlich gefüllt. Jede Lage Ziegel zwiſchen den Schürrlöchern wird, ehe man die folgende aufſetzt, ½ Zoll hoch mit durchgeſieb- tem Kohlengries beſchüttet. Kohlengries nennt man in den Rhein- gegenden diejenigen feinen Kohlen, welche in den Gruben zwiſchen den Steinkohlenlagern liegen, und mit Lehm vermiſcht allgemein als Brennmaterial benutzt werden. Zwiſchen den in den Zwiſchenräu- men (Fig. 3. d.) ſchräg geſtellten Ziegeln läßt man etwas weitere

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/42>, abgerufen am 21.11.2024.