dert an der Zahl, die Stadt zu besuchen, um sich ihrem Feldherrn dem Herzog Rohan vorzustellen, die Mängel ihrer persönlichen Ausstattung in den Kauf¬ läden von Chur zu ersetzen und sich, jeder nach seinem Geschmacke, einen möglichst vergnügten Abend zu machen.
Auch Lecques ritt, nachdem er seine letzten Be¬ fehle für den Aufbruch in der Frühe gegeben, durch die Reihen der überall brennenden Feuer, an welchen die Soldaten eben ihre Abendkost bereiteten, und wandte sich, nachdem er das ganze Lager mit scharfen Blicken gemustert, langsam nach der Stadt. Hier trat er zu¬ erst in das Gasthaus zum Steinbock, wo er seine Offi¬ ciere nach Abrede versammelt wußte, und dann begab er sich sogleich zu Herzog Rohan, den er in dieser späten Abendstunde allein zu finden hoffte.
Er traf den Herzog zur Abreise bereit. Seine Angelegenheiten waren geordnet und der Abschied von seinen Gastfreunden war genommen. Die französischen Officiere hatte der Feldherr zwar empfangen, aber nach wenigen liebenswürdigen Worten schnell wieder ent¬ lassen. Seine letzten Stunden in Chur wünschte er in stiller Sammlung und einiger Ruhe zu verbringen.
Gerne hätte er auch für den nächsten Morgen jedes Geleit und jede Abschiedsfeierlichkeit abgelehnt, allein Herr Fortunatus Sprecher hatte mit Thränen
dert an der Zahl, die Stadt zu beſuchen, um ſich ihrem Feldherrn dem Herzog Rohan vorzuſtellen, die Mängel ihrer perſönlichen Ausſtattung in den Kauf¬ läden von Chur zu erſetzen und ſich, jeder nach ſeinem Geſchmacke, einen möglichſt vergnügten Abend zu machen.
Auch Lecques ritt, nachdem er ſeine letzten Be¬ fehle für den Aufbruch in der Frühe gegeben, durch die Reihen der überall brennenden Feuer, an welchen die Soldaten eben ihre Abendkoſt bereiteten, und wandte ſich, nachdem er das ganze Lager mit ſcharfen Blicken gemuſtert, langſam nach der Stadt. Hier trat er zu¬ erſt in das Gaſthaus zum Steinbock, wo er ſeine Offi¬ ciere nach Abrede verſammelt wußte, und dann begab er ſich ſogleich zu Herzog Rohan, den er in dieſer ſpäten Abendſtunde allein zu finden hoffte.
Er traf den Herzog zur Abreiſe bereit. Seine Angelegenheiten waren geordnet und der Abſchied von ſeinen Gaſtfreunden war genommen. Die franzöſiſchen Officiere hatte der Feldherr zwar empfangen, aber nach wenigen liebenswürdigen Worten ſchnell wieder ent¬ laſſen. Seine letzten Stunden in Chur wünſchte er in ſtiller Sammlung und einiger Ruhe zu verbringen.
Gerne hätte er auch für den nächſten Morgen jedes Geleit und jede Abſchiedsfeierlichkeit abgelehnt, allein Herr Fortunatus Sprecher hatte mit Thränen
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dert an der Zahl, die Stadt zu beſuchen, um ſich
ihrem Feldherrn dem Herzog Rohan vorzuſtellen, die
Mängel ihrer perſönlichen Ausſtattung in den Kauf¬
läden von Chur zu erſetzen und ſich, jeder nach ſeinem
Geſchmacke, einen möglichſt vergnügten Abend zu machen.
Auch Lecques ritt, nachdem er ſeine letzten Be¬
fehle für den Aufbruch in der Frühe gegeben, durch
die Reihen der überall brennenden Feuer, an welchen
die Soldaten eben ihre Abendkoſt bereiteten, und wandte
ſich, nachdem er das ganze Lager mit ſcharfen Blicken
gemuſtert, langſam nach der Stadt. Hier trat er zu¬
erſt in das Gaſthaus zum Steinbock, wo er ſeine Offi¬
ciere nach Abrede verſammelt wußte, und dann begab
er ſich ſogleich zu Herzog Rohan, den er in dieſer
ſpäten Abendſtunde allein zu finden hoffte.
Er traf den Herzog zur Abreiſe bereit. Seine
Angelegenheiten waren geordnet und der Abſchied von
ſeinen Gaſtfreunden war genommen. Die franzöſiſchen
Officiere hatte der Feldherr zwar empfangen, aber nach
wenigen liebenswürdigen Worten ſchnell wieder ent¬
laſſen. Seine letzten Stunden in Chur wünſchte er
in ſtiller Sammlung und einiger Ruhe zu verbringen.
Gerne hätte er auch für den nächſten Morgen
jedes Geleit und jede Abſchiedsfeierlichkeit abgelehnt,
allein Herr Fortunatus Sprecher hatte mit Thränen
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Meyer, Conrad Ferdinand: Georg Jenatsch. Leipzig, 1876, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_jenatsch_1876/340>, abgerufen am 22.11.2024.
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