Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.tigen fürwand/ daß die Feldgüter solten gemein sein/ das getreid in wolfeilerem preis verkaufft werden/ und auß dem schaz und gemeinen bis dato eingebrachten beüten/ gelt under den gemeinen man auß getheilt werden. Es sind aber dise beide rädliführer nach gehends elendiglich umkommen und samt ihren practicen zu grund gangen. Bochus und Jugurtha von den Römeren überwunden. Caecilius Metellus und C. Marius hatten auch der Numidier König Jugurtham und Bochum König in Mauritania gänzlich überwunden. Bochus hatte Jugurtham Mario verzeiget und überlifert welcher an Ketten gefangen nach Rom geführt/ endlich hungers gestorben/ und die billiche strass für seinen Brudermord/ an Adherbal begangen/ darvon getragen. Marius [unleserliches Material] wider die Teütschen. Diser Cajus Marius ware derjenige/ welcher müßte wider die Teütschen kriegen/ und wurden hierdurch fast am er sten die Teütschen in kundsamme gebracht. Dise Teütschen/ Cimbri genant/ (waren Dänen und Holsteiner und auß anderen Teütschen versamlete/ besonders auß dem Schweizerland und dem Züricher göü) hatten Eutrop. l. 5. Flor. l. 3c. 3 Vell l. 2. Oros. l. 5. c 15. Gell. l. 3. c. 9 Jahr der Welt 3850. sich/ da sie sonsten kein bleibende Statt finden könten/ in Italiam begeben/ den Römern ein und das ander mal vil leüt erschlagen und gewaltige schlachten abgewunnen/ bis endlich Marius mit list solche unverhoffte und den Römeren unleidenlich gäste über kopf und halß verjagt/ da und dort nider gehauen bej vilen tausenden/ und zulezt ihre Weiber/ die eine Wagenburg machten/ alß er ihnen alle bitt abgeschlagen/ müßte sehen sich selbsten und ihre kinder umbringen/ erwürgen/ mit ihren eignen haren und striken an wägen Woher der adler deß Römischen Reichs wapen. erhenken. Und in disem Feldzug wider die Teütschen/ hatte Marius zum ersten mal ein adler in dem Haupt fahnen geführt/ daher dises Adler Waapen dem Römischen reich verblieben. Ein mal hatte Marius obgesiget wider dise Teütschen nit weit von der Statt Aix, in der provinz gelegen/ allwo der grosse Ris und der Teütschen König Teutobochus ummkommen. Das andermal hatte Marius es gewunnen bej der Statt Vercell. Dazumal ware in Egypten Cleopatra, Königs Ptolomaei Physcontis witwen/ eine greüliche Tyrannin/ liesse bald disen bald Ptolomaeus Lathyrus. ienen / auch von ihren eignen Söhnen entweders vertriben oder hinrichten. Insonderheit ware sie spinnenfeind ihrem Sohn Ptolomaeo Lathyro/ gegen welchem sie doch äüsserlich sich freündlich und gütthätig gestelt eine zeitlang/ ihne auch zum regiment erhoben. tigen fürwand/ daß die Feldgüter solten gemein sein/ das getreid in wolfeilerem preis verkaufft werden/ und auß dem schaz und gemeinen bis dato eingebrachten beüten/ gelt under den gemeinẽ man auß getheilt werdẽ. Es sind aber dise beide rädliführer nach gehends elendiglich umkom̃en und samt ihren practicen zu grund gangen. Bochus und Jugurtha von den Römeren überwunden. Caecilius Metellus und C. Marius hatten auch der Numidier König Jugurtham und Bochum König in Mauritania gänzlich überwunden. Bochus hatte Jugurtham Mario verzeiget und überlifert welcher an Ketten gefangen nach Rom geführt/ endlich hungers gestorben/ und die billiche strass für seinen Brudermord/ an Adherbal begangen/ darvon getragen. Marius [unleserliches Material] wider die Teütschen. Diser Cajus Marius ware derjenige/ welcher müßte wider die Teütschen kriegen/ und wurden hierdurch fast am er sten die Teütschen in kundsam̃e gebracht. Dise Teütschen/ Cimbri genant/ (waren Dänen und Holsteiner und auß anderen Teütschen versamlete/ besonders auß dem Schweizerland und dem Züricher göü) hatten Eutrop. l. 5. Flor. l. 3c. 3 Vell l. 2. Oros. l. 5. c 15. Gell. l. 3. c. 9 Jahr der Welt 3850. sich/ da sie sonsten kein bleibende Statt finden könten/ in Italiam begeben/ den Römern ein und das ander mal vil leüt erschlagen und gewaltige schlachten abgewunnen/ bis endlich Marius mit list solche unverhoffte und den Römeren unleidenlich gäste über kopf und halß verjagt/ da und dort nider gehauen bej vilen tausenden/ und zulezt ihre Weiber/ die eine Wagenburg machten/ alß er ihnen alle bitt abgeschlagen/ müßte sehen sich selbsten und ihre kinder umbringen/ erwürgen/ mit ihren eignen haren und striken an wägen Woher der adler deß Römischen Reichs wapen. erhenken. Und in disem Feldzug wider die Teütschen/ hatte Marius zum ersten mal ein adler in dem Haupt fahnen geführt/ daher dises Adler Waapen dem Römischen reich verblieben. Ein mal hatte Marius obgesiget wider dise Teütschen nit weit von der Statt Aix, in der provinz gelegen/ allwo der grosse Ris und der Teütschen König Teutobochus um̃kommen. Das andermal hatte Marius es gewunnen bej der Statt Vercell. Dazumal ware in Egypten Cleopatra, Königs Ptolomaei Physcontis witwen/ eine greüliche Tyrannin/ liesse bald disen bald Ptolomaeus Lathyrus. ienen / auch von ihren eignen Söhnen entweders vertriben oder hinrichten. Insonderheit ware sie spinnenfeind ihrem Sohn Ptolomaeo Lathyro/ gegen welchem sie doch äüsserlich sich freündlich und gütthätig gestelt eine zeitlang/ ihne auch zum regiment erhoben. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0144" n="115"/> tigen fürwand/ daß die Feldgüter solten gemein sein/ das getreid in wolfeilerem preis verkaufft werden/ und auß dem schaz und gemeinen bis dato eingebrachten beüten/ gelt under den gemeinẽ man auß getheilt werdẽ. Es sind aber dise beide rädliführer nach gehends elendiglich umkom̃en und samt ihren practicen zu grund gangen.</p> <p><note place="left">Bochus und Jugurtha von den Römeren überwunden.</note> Caecilius Metellus und C. Marius hatten auch der Numidier König Jugurtham und Bochum König in Mauritania gänzlich überwunden. Bochus hatte Jugurtham Mario verzeiget und überlifert welcher an Ketten gefangen nach Rom geführt/ endlich hungers gestorben/ und die billiche strass für seinen Brudermord/ an Adherbal begangen/ darvon getragen.</p> <p><note place="left">Marius <gap reason="illegible"/> wider die Teütschen.</note> Diser Cajus Marius ware derjenige/ welcher müßte wider die Teütschen kriegen/ und wurden hierdurch fast am er sten die Teütschen in kundsam̃e gebracht. Dise Teütschen/ Cimbri genant/ (waren Dänen und Holsteiner und auß anderen Teütschen versamlete/ besonders auß dem Schweizerland und dem Züricher göü) hatten <note place="left">Eutrop. l. 5. Flor. l. 3c. 3 Vell l. 2. Oros. l. 5. c 15. Gell. l. 3. c. 9 Jahr der Welt 3850.</note> sich/ da sie sonsten kein bleibende Statt finden könten/ in Italiam begeben/ den Römern ein und das ander mal vil leüt erschlagen und gewaltige schlachten abgewunnen/ bis endlich Marius mit list solche unverhoffte und den Römeren unleidenlich gäste über kopf und halß verjagt/ da und dort nider gehauen bej vilen tausenden/ und zulezt ihre Weiber/ die eine Wagenburg machten/ alß er ihnen alle bitt abgeschlagen/ müßte sehen sich selbsten und ihre kinder umbringen/ erwürgen/ mit ihren eignen haren und striken an wägen <note place="left">Woher der adler deß Römischen Reichs wapen.</note> erhenken. Und in disem Feldzug wider die Teütschen/ hatte Marius zum ersten mal ein adler in dem Haupt fahnen geführt/ daher dises Adler Waapen dem Römischen reich verblieben. Ein mal hatte Marius obgesiget wider dise Teütschen nit weit von der Statt Aix, in der provinz gelegen/ allwo der grosse Ris und der Teütschen König Teutobochus um̃kommen. Das andermal hatte Marius es gewunnen bej der Statt Vercell.</p> <p>Dazumal ware in Egypten Cleopatra, Königs Ptolomaei Physcontis witwen/ eine greüliche Tyrannin/ liesse bald disen bald <note place="left">Ptolomaeus Lathyrus.</note> ienen / auch von ihren eignen Söhnen entweders vertriben oder hinrichten. Insonderheit ware sie spinnenfeind ihrem Sohn Ptolomaeo Lathyro/ gegen welchem sie doch äüsserlich sich freündlich und gütthätig gestelt eine zeitlang/ ihne auch zum regiment erhoben.</p> </div> </body> </text> </TEI> [115/0144]
tigen fürwand/ daß die Feldgüter solten gemein sein/ das getreid in wolfeilerem preis verkaufft werden/ und auß dem schaz und gemeinen bis dato eingebrachten beüten/ gelt under den gemeinẽ man auß getheilt werdẽ. Es sind aber dise beide rädliführer nach gehends elendiglich umkom̃en und samt ihren practicen zu grund gangen.
Caecilius Metellus und C. Marius hatten auch der Numidier König Jugurtham und Bochum König in Mauritania gänzlich überwunden. Bochus hatte Jugurtham Mario verzeiget und überlifert welcher an Ketten gefangen nach Rom geführt/ endlich hungers gestorben/ und die billiche strass für seinen Brudermord/ an Adherbal begangen/ darvon getragen.
Bochus und Jugurtha von den Römeren überwunden. Diser Cajus Marius ware derjenige/ welcher müßte wider die Teütschen kriegen/ und wurden hierdurch fast am er sten die Teütschen in kundsam̃e gebracht. Dise Teütschen/ Cimbri genant/ (waren Dänen und Holsteiner und auß anderen Teütschen versamlete/ besonders auß dem Schweizerland und dem Züricher göü) hatten sich/ da sie sonsten kein bleibende Statt finden könten/ in Italiam begeben/ den Römern ein und das ander mal vil leüt erschlagen und gewaltige schlachten abgewunnen/ bis endlich Marius mit list solche unverhoffte und den Römeren unleidenlich gäste über kopf und halß verjagt/ da und dort nider gehauen bej vilen tausenden/ und zulezt ihre Weiber/ die eine Wagenburg machten/ alß er ihnen alle bitt abgeschlagen/ müßte sehen sich selbsten und ihre kinder umbringen/ erwürgen/ mit ihren eignen haren und striken an wägen erhenken. Und in disem Feldzug wider die Teütschen/ hatte Marius zum ersten mal ein adler in dem Haupt fahnen geführt/ daher dises Adler Waapen dem Römischen reich verblieben. Ein mal hatte Marius obgesiget wider dise Teütschen nit weit von der Statt Aix, in der provinz gelegen/ allwo der grosse Ris und der Teütschen König Teutobochus um̃kommen. Das andermal hatte Marius es gewunnen bej der Statt Vercell.
Marius _ wider die Teütschen.
Eutrop. l. 5. Flor. l. 3c. 3 Vell l. 2. Oros. l. 5. c 15. Gell. l. 3. c. 9 Jahr der Welt 3850.
Woher der adler deß Römischen Reichs wapen. Dazumal ware in Egypten Cleopatra, Königs Ptolomaei Physcontis witwen/ eine greüliche Tyrannin/ liesse bald disen bald ienen / auch von ihren eignen Söhnen entweders vertriben oder hinrichten. Insonderheit ware sie spinnenfeind ihrem Sohn Ptolomaeo Lathyro/ gegen welchem sie doch äüsserlich sich freündlich und gütthätig gestelt eine zeitlang/ ihne auch zum regiment erhoben.
Ptolomaeus Lathyrus.
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Zitationshilfe: | Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/144>, abgerufen am 16.02.2025. |