Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.Juden geschlagen. Ioseph. l. 13 c. 21. Diser Ptolomaeus hat die Juden samt ihrem Obersten Alexandro bej vilen tausenden erlegt/ um dises glüks willen ward die Cleopatra seine Mutter nach grimmiger/ berufft ihren anderen Sohn Alexandrum zum Regiment/ welcher aber etwan saur sahe zu ihrem verfahren und procedere. Dises verdrosse Cleopatram/ wolte dem auch ab dem brodt helffen/ er aber kam ihren vor und liesse sie zu erst töden/ welches aber nicht ungestrafft verbliben/ und ist an sein Statt Ptolomaeus Lathyrus der elter Bruder zum scepter gelangt/ welcher auch bis an sein end fridlich zu Alexandria in Egypten geregirt hatte. Wie es zu Jerusalem zugangen. Aristobulus König. Zu Jerusalem und in Syrien truge sich inndessen folgends zu. Aristobulus ein Sohn Hyrcani/ machte sich selbsten nach seines Vatters tod zum König im Israel/ ware aber ein greülicher Tyrann / liesse seine Mutter im gefängnuß hungers sterben/ die anderen Brüder/ die solches äferten/ auch einlegen/ aussert dem Antigono/ welchem er sonder gewogen ware/ und zum Generalen über das Kriegsvolk machte/ der dann dapfer die Itureer überwünden/ seinem Bruder dem König land und leüt underthänig gemacht. Alß aber Antigonus zu Jerusalem mit Triumpf seinen einzug gehalten/ hatten ihn die verleümder bej Aristobulo angeben/ er trachte ihm nach der Kron/ welches er zwaren anfänglich nicht glaubte/ doch zu lezt ihn liesse zu sich forderen/ an einem dunkelen ort die Trabanten auffpassen mit dem befehl / wann Antigonus wurde gewaaffnet kommen/ sie alsobald ihne nidermachen solten/ wo er aber nicht mit gewehrter hand käme/ solten sie verstekt verb leiben und ihm nichts thun. So bald dises Aristobuli Weib Salome/ die Königin erfuhr/ erdachte sie disen list/ weil sie Antigono sehr gehässig ware/ und ließ ihme anzeigen/ der König wolte ihn gern in seiner besten und schönsten rüstung sehen. Antigonus versahe sich keines bösen/ thate wie man berichtete. So bald kame er nicht an Antigonus unschuldig ermördet. den ort/ da deß Königs diener im hinderhalt waren/ und in solcher postur höreten und sahen Antigonum daher tretten/ wütscheten sie herfür und löschten ihm das liecht deß lebens auß. Der König alß er dises betrugs halben avisirt und berichtet worden/ wurde bestürzt/ sehr schwach/ fieng an blut außzuwerffen/ und da einer von den dieneren solches blut in einem beke wolte wegtragen und außschütten geschahe es daß er mit dem blut fiel und dasselbe auff Juden geschlagen. Ioseph. l. 13 c. 21. Diser Ptolomaeus hat die Juden samt ihrem Obersten Alexandro bej vilen tausenden erlegt/ um dises glüks willen ward die Cleopatra seine Mutter nach grimmiger/ berufft ihren anderen Sohn Alexandrum zum Regiment/ welcher aber etwan saur sahe zu ihrem verfahren und procedere. Dises verdrosse Cleopatram/ wolte dem auch ab dem brodt helffen/ er aber kam ihren vor und liesse sie zu erst töden/ welches aber nicht ungestrafft verbliben/ und ist an sein Statt Ptolomaeus Lathyrus der elter Bruder zum scepter gelangt/ welcher auch bis an sein end fridlich zu Alexandria in Egypten geregirt hatte. Wie es zu Jerusalem zugangen. Aristobulus König. Zu Jerusalem und in Syrien truge sich inndessen folgends zu. Aristobulus ein Sohn Hyrcani/ machte sich selbsten nach seines Vatters tod zum König im Israel/ ware aber ein greülicher Tyrann / liesse seine Mutter im gefängnuß hungers sterben/ die anderen Brüder/ die solches äferten/ auch einlegen/ aussert dem Antigono/ welchem er sonder gewogen ware/ und zum Generalen über das Kriegsvolk machte/ der dann dapfer die Itureer überwünden/ seinem Bruder dem König land und leüt underthänig gemacht. Alß aber Antigonus zu Jerusalem mit Triumpf seinen einzug gehalten/ hatten ihn die verleümder bej Aristobulo angeben/ er trachte ihm nach der Kron/ welches er zwaren anfänglich nicht glaubte/ doch zu lezt ihn liesse zu sich forderen/ an einem dunkelen ort die Trabanten auffpassen mit dem befehl / wann Antigonus wurde gewaaffnet kommen/ sie alsobald ihne nidermachen solten/ wo er aber nicht mit gewehrter hand käme/ solten sie verstekt verb leiben und ihm nichts thun. So bald dises Aristobuli Weib Salome/ die Königin erfuhr/ erdachte sie disen list/ weil sie Antigono sehr gehässig ware/ und ließ ihme anzeigen/ der König wolte ihn gern in seiner besten und schönsten rüstung sehen. Antigonus versahe sich keines bösen/ thate wie man berichtete. So bald kame er nicht an Antigonus unschuldig ermördet. den ort/ da deß Königs diener im hinderhalt waren/ und in solcher postur höreten und sahen Antigonum daher tretten/ wütscheten sie herfür und löschten ihm das liecht deß lebens auß. Der König alß er dises betrugs halben avisirt und berichtet worden/ wurde bestürzt/ sehr schwach/ fieng an blut außzuwerffen/ und da einer von den dieneren solches blut in einem beke wolte wegtragen und außschütten geschahe es daß er mit dem blut fiel und dasselbe auff <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0145" n="116"/> <p><note place="right">Juden geschlagen. Ioseph. l. 13 c. 21.</note> Diser Ptolomaeus hat die Juden samt ihrem Obersten Alexandro bej vilen tausenden erlegt/ um dises glüks willen ward die Cleopatra seine Mutter nach grimmiger/ berufft ihren anderen Sohn Alexandrum zum Regiment/ welcher aber etwan saur sahe zu ihrem verfahren und procedere. Dises verdrosse Cleopatram/ wolte dem auch ab dem brodt helffen/ er aber kam ihren vor und liesse sie zu erst töden/ welches aber nicht ungestrafft verbliben/ und ist an sein Statt Ptolomaeus Lathyrus der elter Bruder zum scepter gelangt/ welcher auch bis an sein end fridlich zu Alexandria in Egypten geregirt hatte.</p> <p><note place="right">Wie es zu Jerusalem zugangen. Aristobulus König.</note> Zu Jerusalem und in Syrien truge sich inndessen folgends zu. Aristobulus ein Sohn Hyrcani/ machte sich selbsten nach seines Vatters tod zum König im Israel/ ware aber ein greülicher Tyrann / liesse seine Mutter im gefängnuß hungers sterben/ die anderen Brüder/ die solches äferten/ auch einlegen/ aussert dem Antigono/ welchem er sonder gewogen ware/ und zum Generalen über das Kriegsvolk machte/ der dann dapfer die Itureer überwünden/ seinem Bruder dem König land und leüt underthänig gemacht. Alß aber Antigonus zu Jerusalem mit Triumpf seinen einzug gehalten/ hatten ihn die verleümder bej Aristobulo angeben/ er trachte ihm nach der Kron/ welches er zwaren anfänglich nicht glaubte/ doch zu lezt ihn liesse zu sich forderen/ an einem dunkelen ort die Trabanten auffpassen mit dem befehl / wann Antigonus wurde gewaaffnet kommen/ sie alsobald ihne nidermachen solten/ wo er aber nicht mit gewehrter hand käme/ solten sie verstekt verb leiben und ihm nichts thun. So bald dises Aristobuli Weib Salome/ die Königin erfuhr/ erdachte sie disen list/ weil sie Antigono sehr gehässig ware/ und ließ ihme anzeigen/ der König wolte ihn gern in seiner besten und schönsten rüstung sehen. Antigonus versahe sich keines bösen/ thate wie man berichtete. So bald kame er nicht an <note place="right">Antigonus unschuldig ermördet.</note> den ort/ da deß Königs diener im hinderhalt waren/ und in solcher postur höreten und sahen Antigonum daher tretten/ wütscheten sie herfür und löschten ihm das liecht deß lebens auß. Der König alß er dises betrugs halben avisirt und berichtet worden/ wurde bestürzt/ sehr schwach/ fieng an blut außzuwerffen/ und da einer von den dieneren solches blut in einem beke wolte wegtragen und außschütten geschahe es daß er mit dem blut fiel und dasselbe auff </p> </div> </body> </text> </TEI> [116/0145]
Diser Ptolomaeus hat die Juden samt ihrem Obersten Alexandro bej vilen tausenden erlegt/ um dises glüks willen ward die Cleopatra seine Mutter nach grimmiger/ berufft ihren anderen Sohn Alexandrum zum Regiment/ welcher aber etwan saur sahe zu ihrem verfahren und procedere. Dises verdrosse Cleopatram/ wolte dem auch ab dem brodt helffen/ er aber kam ihren vor und liesse sie zu erst töden/ welches aber nicht ungestrafft verbliben/ und ist an sein Statt Ptolomaeus Lathyrus der elter Bruder zum scepter gelangt/ welcher auch bis an sein end fridlich zu Alexandria in Egypten geregirt hatte.
Juden geschlagen. Ioseph. l. 13 c. 21. Zu Jerusalem und in Syrien truge sich inndessen folgends zu. Aristobulus ein Sohn Hyrcani/ machte sich selbsten nach seines Vatters tod zum König im Israel/ ware aber ein greülicher Tyrann / liesse seine Mutter im gefängnuß hungers sterben/ die anderen Brüder/ die solches äferten/ auch einlegen/ aussert dem Antigono/ welchem er sonder gewogen ware/ und zum Generalen über das Kriegsvolk machte/ der dann dapfer die Itureer überwünden/ seinem Bruder dem König land und leüt underthänig gemacht. Alß aber Antigonus zu Jerusalem mit Triumpf seinen einzug gehalten/ hatten ihn die verleümder bej Aristobulo angeben/ er trachte ihm nach der Kron/ welches er zwaren anfänglich nicht glaubte/ doch zu lezt ihn liesse zu sich forderen/ an einem dunkelen ort die Trabanten auffpassen mit dem befehl / wann Antigonus wurde gewaaffnet kommen/ sie alsobald ihne nidermachen solten/ wo er aber nicht mit gewehrter hand käme/ solten sie verstekt verb leiben und ihm nichts thun. So bald dises Aristobuli Weib Salome/ die Königin erfuhr/ erdachte sie disen list/ weil sie Antigono sehr gehässig ware/ und ließ ihme anzeigen/ der König wolte ihn gern in seiner besten und schönsten rüstung sehen. Antigonus versahe sich keines bösen/ thate wie man berichtete. So bald kame er nicht an den ort/ da deß Königs diener im hinderhalt waren/ und in solcher postur höreten und sahen Antigonum daher tretten/ wütscheten sie herfür und löschten ihm das liecht deß lebens auß. Der König alß er dises betrugs halben avisirt und berichtet worden/ wurde bestürzt/ sehr schwach/ fieng an blut außzuwerffen/ und da einer von den dieneren solches blut in einem beke wolte wegtragen und außschütten geschahe es daß er mit dem blut fiel und dasselbe auff
Wie es zu Jerusalem zugangen. Aristobulus König.
Antigonus unschuldig ermördet.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |